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Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Titel: Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulli Schwan
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Stahlkugel stritten; Messermeister in erbittertem Vierkampf; ein Wettslalom durch nichtreale Computerwelten; barhändige Faustkämpfe; Frauenschlammcatchen; mit Drogen und Schmerzbändern aufgepeitschte Wildhunde, die sich gegenseitig zerfleischten; Nudistenvölkerball mit Quallenkugeln. Mayhew lächelte, als ein Quallenball eine nackte Blondine traf und die brennende Außenhaut rote Schlieren auf dem Fleisch erzeugte. Die Frau ging ins äußere Spielfeld der Gegenpartei und fletschte kampflustig die Zähne.
    Dann sah er zu der Frau mit dem Messinghaar, die immer noch konzentriert die Aird-Berichte verfolgte. Er entschied, dass sie genug Zeit allein verbracht hatte, und nahm zwei Gläser, deren Formen ihm besonders gefielen. Er füllte den Shaker mit einem Rezept, dass er erfunden hatte an dem Abend, bevor sein idiotischer Freund in die merdianische Armee eingetreten war. Es war das leckerste und Willen zersetzendste Getränk gewesen, das jemals in Mayhews Mixer kreiert worden war. Er konnte sich an die folgende Nacht nicht erinnern, aber der Morgen zwischen den drei Schönheiten blieb unvergessen. Er nahm eine Menjola-Frucht, schnitt sie in vier Scheiben und garnierte jedes der Gläser mit zwei Scheiben. Dann steckte er noch Strohhalme in den Cocktail und stellte eines der Gläser mit einem sanften Poltern vor seine Eroberung in spe.
    Überrascht sah sie nach unten und blickte auf den nicht bestellten Cocktail. Mayhew stieß mit seinem Glas an und schenkte ihr sein schiefes Räubergrinsen. Sie musterte ihn skeptisch, lächelte dann und prostete ihm zu. Sie nahm einen großen Schluck, hob die Augenbrauen und sah sich das Glas genauer an.
    «Altes Familienrezept», behauptete Mayhew. «Ich darf es nur meinen Kindern verraten – oder der Liebe meines Lebens.»
    «Dann behalt das Rezept für dich, aber mach mir noch einen», sagte sie mit rauchiger Stimme.
    «Irgendeine Lieblingsmannschaft?», fragte er und wies zum Monitor.
    «Die Echsen.»
    «Kommst nicht von hier, stimmt's?»
    Sie schüttelte den Kopf. «Esperd.»
    Wie alle Merdia-Geborene nannte sie nur die Stadt, und man musste wissen, auf welchem Planeten sie geboren war. Als ob jeder im Universum einen Atlas von Merdia in der Hosentasche hatte. Mayhew hatte die Arroganz der auf Merdia Geborenen immer schon gestört. Aber nach einem Blick auf die leckeren Apfelbrüste unter dem engen Top beschloss er, sich für diesen Abend nicht weiter daran zu stören.
    «Ich bin auf Rok geboren.» Er macht eine Geste, die das Lokal und den Planeten umfasste, auf dem es stand. «Wie meine Eltern.»
    Sie hatte ihr Glas schon fast leer, also begann Mayhew wieder zu mixen, während er weiter erzählte: «Meine Großmutter kam von Merdia, war Gewerkschaftlerin ... dachte wohl, sie könne was verändern.»
    «Warst du schon mal auf anderen Planeten?»
    «Ein paarmal – habe mich immer zu Tode gelangweilt. Nirgendwo ist das Leben so schnell wie hier. Überall gibt es nur Gesetze und Beschränkungen und das alles regelnde große N. Nein danke, da bleib ich lieber hier. Hier ist das anders, jeder macht sich sein Glück selbst. – Bitte.» Er reichte ihr ein volles Glas.
    Sie nahm es. Sein Blick fuhr den Arm hinauf und er schätzte ihre Kleidung ab. Sie war oft getragen worden, das falsche Leder der Handschuhe abgewetzt. Die Frau selbst war hager, ihr Gesicht scharf geschnitten, mit spitzer Nase und wachsamen Augen. Das Haar trug sie offen, es floss in weichen Wellen über ihre Schultern. Mayhew konnte sich selbst nicht recht erklären, was ihn an dieser Frau faszinierte, aber mit etwas Glück würde er noch die ganze Nacht Zeit haben, es herauszufinden.
    Er stieß mit ihr an und nannte seinen Namen.
    «Indra», sagte sie einfach und nahm wieder einen großen Schluck.
    Er tat es ihr nach und lehnte sich auf den Tresen. «Was führt dich hierher?»
    «Weiß nicht. Mal sehen, was so auf mich zukommt.»
    «Da bist du hier genau richtig», versprach Mayhew. «Hier kann dir alles passieren. Du musst nur deine Chancen sehen und zugreifen.»
    «Eigentlich bin ich nur auf der Durchreise nach –»
    «Vergiss es! Willst du das Leben spüren ...», er beugte sich vor, dass sich ihre Nasenspitzen fast berührten und flüsterte, «das wirkliche, leidenschaftliche, kompromisslose Leben, dann ist dies der einzige Ort im ganzen gottverdammten Universum. Keine Sicherheit, keine Regeln. Nur du und dein Schicksal.»
    Er stellte die Flaschen, die er für weitere Cocktails brauchen würde, vor ihr auf

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