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Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Titel: Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulli Schwan
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sich über die Hüfte.
    «Rix, schau dir das an. Ist das ein Iril?»
    «Keine Ahnung», sagte dieser, während er heranschwebte. «Ich habe noch nie einen gesehen. Aber es heißt, sie sollen zur Gattung der Katzenwesen zählen.»
    «Manches ist überall gleich», sagte Scyna und betrachtete das abgebildete halbnackte Wesen.
    «Ich glaube nicht, dass wir hier etwas Interessantes finden», sagte Rix. Er hatte bereits die nächste Tür geöffnet und schwebte hindurch.
    Scyna schloss den Schrank und folgte ihm. Vor ihr leuchtete Rix’ Puppe in alle Richtungen, die Taille umlief eine Leuchtröhre. Durch den luftdichten Anzug hörte Scyna keine Außengeräusche, also schaltete sie die Mikrofone an. Sofort vernahm sie ihre schweren Schritte, die ein hallendes Echo erzeugten. Damit dieses entstand, musste sie in einem großen Raum sein.
    Sie blickte empor. Die Decke befand sich ungefähr vier Meter über ihr. Die Wände liefen über ihrem Kopf in einem Bogen zusammen, was sie an eine Kathedrale erinnerte. Scyna sah an der linken Wand herab und erkannte fein gearbeitete Äderchen in dem weißen, marmorähnlichen Material. Die Äderchen schienen kein Muster zu haben, aber je näher sie dem Boden kamen, desto mehr von ihnen vereinten sich, mündeten schließlich in einen kleinen Stamm, der im Fußboden endete. Scyna ging ein paar Schritte zurück, um das Gesamtbild erfassen zu können. Die Wände bestanden aus einzelnen, gigantischen, sich aneinander schmiegenden Blütenblättern aus Marmor oder einem ähnlichen Material. Jedes dieser Blätter war einzigartig, keines glich dem anderen, jedes ein Kunstwerk für sich.
    Scyna ging wieder näher heran, zog einen Handschuh aus und drückte ihre Handfläche auf die eiskalte Oberfläche eines Blattes. Die Äderchen waren kaum zu spüren, fein wie Haare. «Sie sind Künstler», flüsterte sie ergriffen.
    «Ich sehe es», erklang die Stimme ihres Bruders aus den Helmlautsprechern. «Beeindruckend.»
    Neben Scyna untersuchte Rix das Schiff mit seinen Sensoren. Er scannte die Oberfläche und durch sie hindurch. Die Sensoren wurden durch etwas in der Wand gestört, lieferten nur unklare Bilder. «Ich glaube, ich habe eine Stromleitung gefunden», sagte er schließlich. Er schwebte zur Wand und klappte eine Säge aus seinem Puppenkörper. Kreischend schnitt er ein Stück aus der Wand. Dahinter verliefen fingerdicke Kabel, die Rix intensiv untersuchte. «Sie sind durchgeschmort, von innen zerstört. Ein starker Energieimpuls muss durch sie durchgerast sein.»
    Scyna hatte ihren Handschuh wieder übergezogen und trat zu ihm. «Aber es muss doch Sicherungen gegeben haben? So etwas legt doch kein ganzes Schiff lahm.»
    «Dieses Schiff schon, denn die Technik ist vollkommen veraltet.» Rix trennte ein Stück der Kabel ab und reichte es mit einer Tentakelhand Scyna. «So etwas wird seit siebzig Jahren nicht mehr hergestellt. Die Technik ist mindestens fünf Generationen hinterher.»
    Scyna drehte das Kabel in den Händen. «Vielleicht ist das ein altes Schiff.»
    «Ich schätze, dass das Schiff vor etwa einem Normjahr gebaut wurde. Das Material ist nicht alt, es ist die Technik.»
    Scyna ließ das Kabel fallen und betrachtete ihren Scanner. «Da ist eine Energiequelle, etwa hundert Meter achtern. Sie scheint nicht aktiviert zu sein – und viel zu klein, um ein Schiff dieser Größe mit Strom zu versorgen.»
    «Sehen wir es uns an», schlug Rix vor und schwebte in die angegebene Richtung.
    Scyna folgte ihm.
    Blaine meldete sich über Funk. «Eine Frage: Wenn die Technik so veraltet ist. was ist dann wohl ihr Marktwert?»
    Rix antwortete: «Ich glaube nicht, dass wir auf Rok viel für sie kriegen. Höchstens den Schrottpreis.»
    «Das verstehe ich nicht», sagte Blaine verwirrt. «Jeder weiß, dass die Merdianer ganz heiß auf Iril-Technologie sind. Dann kann sie doch gegenüber ihrer nicht hintendran sein.»
    «Ist sie aber.»
    «Vielleicht ist das Schiff nicht auf dem neuesten Stand der Technik», schlug Scyna vor.
    «Ich habe die Abnutzung des Materials genau untersucht. Wie ich bereits sagte: Das Schiff ist vielleicht ein Jahr alt. Wieso sollte man ein Schiff bauen, das schon vor seiner Fertigstellung zum alten Eisen gehört?»
    Blaine fragte: «Aber wenn die Merdianer den Iril technisch so überlegen sind, warum haben sie sie dann noch nicht erobert? Sie haben schon gegen Reiche gekämpft, die ihnen technisch überlegen waren. Warum weichen sie einer Konfrontation mit einem schwächeren

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