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Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Titel: Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulli Schwan
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die Flügeltriebwerke der Leved und ließen ihr Heck eine weite Kurve beschreiben, damit die Schnauze des Schiffs auf die Explosionsstelle wies. Nach einem gegensteuernden Schub verharrte sie reglos.
    Im Pilotensitz beugte sich Blaine vor und starrte aus dem Fenster. Dann holte er sich das Bild der Bordkamera auf die Fenster und zoomte einen Ausschnitt heran. Er ließ die Kamera gezielt herumfahren und schon bald wurde er fündig. Er vergrößerte den Ausschnitt um das Doppelte und sah es dann ganz deutlich. Einer der Böden wies zwei Stellen auf, an denen er zusammengepresst worden war. Die Decke darüber wies identische Abdrücke auf, und nur einen Meter weiter drinnen war ein Schott zu sehen. Diese Spuren stammten nicht von der Explosion, sondern von den Greifklammern eines anderen Schiffes.
    Blaine öffnete einen Kanal zu den beiden im Wrack und meldete: «Wir sind nicht die Ersten hier.»
     
    ***
     
    Als Blaine ihnen von seinem Fund berichtete, stiegen Scyna und Rix eine Treppe hinab, deren Stufen mit grünem Teppich überzogen waren. Der Handlauf war armdick und wirkte wie aus einem Stück gegossen: eine Schlange, die in ihrer Bewegung erstarrt war. Scynas Hand fuhr die leichten Wellen auf und ab, während sie mit ihrem Zeigefinger einen Takt tippte. Rix flog ein paar Meter voraus.
    «Ob sie uns was Interessantes übrig gelassen haben?», fragte Scyna.
    «Ich denke schon», sagte Rix. «Ich habe hier was gefunden.»
    Scyna beeilte sich, zu ihm aufzuschließen. Rix schwebte an der Decke und beleuchtete mit einem Scheinwerfer seines Puppenkörpers eine Lampe, die von der Wand baumelte. Jemand hatte sie festgeklebt, ein loses Kabel lief von ihr über die Decke bis zur nächsten Tür und durch sie hindurch. Mit einer Tentakelhand griff er die Lampe und legte einen Kippschalter um. Sie flackerte, dann strahlte ihr Leuchtkörper grelles Licht ab, das den Raum beleuchtete – und nicht nur ihn. Hinter der Tür, durch die das Kabel führte, wurde es ebenfalls hell.
    Scyna sah auf ihren Scanner. «Die Energiequelle ist aufgewacht.»
    «Die Typen, die vor uns hier waren, haben Leuchtröhren verlegt und sie an eine eigene Stromquelle angeschlossen», erklärte Rix dem nicht anwesenden Blaine. «So konnten sie besser im Schiff arbeiten. Sie haben alles zurückgelassen, weil sie zurückkommen werden. Was immer sie also auch mitgenommen haben, es sind noch ein paar interessante Sachen hier.»
    Scyna war ein paar Meter weitergegangen und kniete vor einem rötlich glühenden Heizkörper. «Sie haben sogar eine Heizung eingebaut. In ein paar Stunden können wir hier ohne Schutzanzug herumlaufen.»
    «Dann muss es ein gut ausgestattetes Enterkommando gewesen sein», kam Blaines Stimme aus dem Kopfhörer. «Gut für uns.»
    Scyna blieb vor einer Wand stehen und betrachtete das Fresko einer Blumenranke. Jetzt im vollen Licht waren die Farben fast zu grell, vor allem die Übergänge von zwei Farben waren schrill. «Diese Farbgebung passt überhaupt nicht zu den Formen», meinte Scyna.
    Rix schwebte neben ihr. «Vielleicht sehen die Iril in einem anderen Spektrum als Menschen. Ich probiere mal ein paar Filter.» Nach einer Weile sagte er: «Wenn man die Farben fast gänzlich herausfiltert, ergeben die Farbmuster einen guten Kontrast und harmonieren auch wieder mit den Formen. Vielleicht sind Iril ja fast farbenblind und brauchen deswegen starke Kontraste. Nachtaktive Wesen fehlt oft die Wahrnehmung von Farben, sie sehen verstärkt in Grautönen.»
    Scyna nickte. Sie trat vor, strich mit der Hand über eine Verdickung des Freskos – und die Wand öffnete sich. Überrascht wich Scyna einen Schritt zurück. Nach einem kurzen Blick zu Rix trat sie durch die Öffnung in ein Zimmer. Die Einrichtung war spartanisch: Über einem Tisch sah man die in die Wand eingelassene Scheibe eines Monitors, darunter ein Bedienfeld mit sechs Tasten. Der Tisch besaß keine Beine, die Platte war direkt mit der Wand verbunden, als wäre sie aus ihr herausgewachsen. Außerdem waren da noch ein Schrank, ein Stuhl und eine Liege, auf der ein regloser Körper lag.
    Der Tote war von schlanker Statur und etwas größer als Scyna selbst. Er war bekleidet mit Sandalen, kurzer Hose und Weste, allesamt aus einem dicken Stoff, über den längliche helle Farbstreifen liefen. Das Fell, das den ganzen Körper bedeckte, war kurz und von rostroter Farbe. Die dreieckigen Ohren standen selbst im Tod noch hoch aufgerichtet. Die Schnauze des Fuchswesens war lang und spitz,

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