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Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Titel: Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulli Schwan
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bevor wir uns trafen. Ich war Pilot auf einem Tiefenraumaufklärer, als wir die Route eines fremden Schiffes kreuzten. Die Kapitäne wechselten ein paar Worte, wie man es halt so macht. Nur auf Audio, wir haben die anderen nicht gesehen, aber uns war klar, dass es ein Iril-Schiff war. Wir kamen nicht in Sichtweite. Dann flog jeder seines Weges. Wir ließen einen Scan laufen, und die Daten von damals sind denen hier sehr ähnlich: Die Außenhaut ist deutlich auszumachen, aber keine Daten vom Inneren.»
    Scyna hatte das Hologramm lange genug betrachtet und ließ sich in ihren Stuhl fallen. «Iril oder nicht – in einer Stunde wissen wir mehr. Ich will nur eins wissen, Bruder: Plündern wir das Schiff?»
    Scyna und Rix blickten zu Blaine. Dieser wägte die Vor- und Nachteile ab. Ein solcher Fund würde auf dem Schwarzmarkt viel Geld einbringen; und nicht einmal drei Tagesreisen entfernt lag der Planet Rok, dort würde sich das Geschäft leicht umsetzen lassen. Sie würden wieder Geld haben, genug, um die Leved nach ihren Wünschen auszurüsten. Vielleicht ließe sich auf dem Wrack etwas finden, was sie selbst gebrauchen konnten.
    Aber wo Iril waren, würden zwangsläufig auch Spitzel der Merdianer auftauchen. Zwar war es noch zu keinem offenen Schlagabtausch zwischen den beiden Völkern gekommen, doch nur ein Dummkopf würde annehmen, dass die Merdianer nicht auf ihre Chance warteten. Ein Iril-Raumschiff barg wahre Schätze für den Informations- und Nachrichtendienst des Reiches. Die Merdianer wären hinter dem Wrack her, sobald sie davon erführen.
    Andererseits war Rok ein Planet, auf dem die Merdianer keine wirkliche Macht ausübten. Der Rechtsprecher, der auf Rok das Reich vertrat, war bekanntlich korrupt, ein inkompetenter Beamter, der zur Strafe auf diesem Planet Dienst tun musste. Bis er dahinter kommen würde, dass Iril-Technologie auf den Märkten feilgeboten wurde, wären die Geschäfte bestimmt schon lange abgeschlossen.
    «Wir gehen rein», entschied Blaine.
    «Gefällt mir», kommentierte Scyna. «Wie wollen wir einsteigen?»
    «Gute Frage. Die Hangartore befinden sich in der Mitte und am unteren Bug. Sie scheinen unbeschädigt zu sein, werden sich aber nicht öffnen, da es keine Energie auf dem Schiff gibt.»
    «Wir könnten übers Heck einsteigen», schlug Scyna vor. «Wir fliegen einfach nah an einen der zerstörten Gänge heran und schwingen uns rein.»
    «Keine gute Idee», sagte Rix. «Das Durcheinander ist mir zu groß. Um so nah wie möglich heranzukommen, müssten wir die Prallfelder runterfahren – und dann wären wir ungeschützt. Das Heck hängt voller verkanteter Träger, Splitter und Schrott. Zu viele Ecken und Kanten, die den frischen Lack zerkratzen würden.»
    Scyna sagte: «Unser Spitzenpilot bringt uns da bestimmt heil durch.»
    Diesmal ging Rix nicht auf das Kompliment ein. «Außerdem wissen wir nicht, wie stabil dieser Bereich ist. Wir könnten irgendwo hängen bleiben und damit noch mehr zum Einsturz bringen – und wir wären mittendrin.»
    «Wir schießen einen der Hangars auf», sagte Blaine. «Dann fliegen zwei von uns mit der Fähre rein und bauen ein Prallfeld auf, das die Atmosphäre im Schiffsinneren hält. Einer bleibt auf der Leved und beobachtet die Umgebung.»
    «Wer muss hierbleiben?», fragte Scyna.
    «Jemand freiwillig?», fragte Blaine. Niemand sagte etwas. Also griff er hinter sich, nahm eine leere Flasche von seiner Konsole, legte sie auf den Boden und drehte sie schwungvoll.
     
    ***
     
    Die Leved hatte drei Decks. Im Unterdeck befanden sich die Frachträume, die Lebenserhaltungssysteme, die Elektronik sowie die Sensoren. Das Mitteldeck war als Lebensraum für die Crew und Passagiere konzipiert. Dort lagen die Kabinen, die Brücke, der Sportraum, die Lounge und das Krankenzimmer. Das Oberdeck war so hoch wie die beiden darunter zusammen. Im hinteren Teil lag das duale Kraftwerk, das das komplette Schiff mit Energie versorgte. Im mittleren Teil lagen unter anderem die Stromverteiler und Schildprojektoren. Der vordere Bereich des Oberdecks – er erstreckte sich über die Hälfte der Gesamtlänge – bestand nur aus Hangar.
    Der Hangar selbst war wiederum unterteilt, doch nicht starr. Man konnte die Wände verschieben, die Raumaufteilung seinen Wünschen anpassen. Im Moment war die große Halle dreigeteilt. Der kleinste Raum lag backbord. In ihm waren die Raumanzüge untergebracht, ebenso die Roboter für die Wartung des Schiffes. Durch eine kleine

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