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Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Titel: Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulli Schwan
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wichtig, aber einen Boxkampf gewinnt man mit den Schlägen.»
    «Meine Rede.» Scyna lutschte ihr Eis.
    «Wir werden keine Waffen brauchen», sagte Blaine. «Hier sind die ersten Bilder!»
    In der Mitte des Raums wurde ein großer Folienkubus heruntergefahren, und im nächsten Moment erschien eine dreidimensionale, zwei Meter große Abbildung des Raumschiffs, das Sonde 2 entdeckt hatte.
    Der Bug des Schiffs war geformt wie der Hals eines majestätischen Vogels, er ging über in einen eleganten Rumpf, der sich zu beachtlicher Höhe auftürmte, aber schlank blieb. Der Rumpf war nicht glatt, sondern von kunstvollen Gravuren übersät, die die Form von Federn hatten und damit den Eindruck noch verstärkten, es mit einem gigantischen Vogel zu tun zu haben. Wie das Heck ausgesehen haben mochte, konnte man nicht einmal ahnen, denn es fehlte vollständig. Teile von Decks und Wänden ragten wie zerbrochene Zähne ins All und umfriedeten einen ausgeweideten Leib. Antrieblos schwebte das Wrack im All, leblos um seine eigene Achse kreiselnd.
    So ein Raumschiff habe ich noch nie gesehen, dachte Blaine.
    Jeder betrachtete das Hologramm des Wracks und las aufmerksam die Daten, die die Sensoren über das Treibgut sammelten. «Sieht nicht nach einem Angriff aus», meinte Rix.
    Blaine griff zur Konsole und justierte das Hologramm nach seinen Wünschen. Mit einem Leuchtstift markierte er die aufschlussreichen Teile des Bildes. «Hier, hier und hier ist die Außenhülle eindeutig nach außen verbogen. Keine Schmelzspuren von Energiewaffen und keine Einschüsse von Projektilen. Das Schiff wurde von innen nach außen zerrissen. Ein Unfall. Oder Sabotage.»
    «Überlebende?», fragte Scyna.
    «Keine Lebenszeichen, soweit die Sonde das erkennen kann. Unsere Schiffssensoren haben Probleme, auf diese Entfernung genaue Daten zu liefern. Keine Spur von Restenergie.»
    Scyna stellte ihren leeren Eisbecher weg und ging um das Hologramm herum. «Woher stammt es?»
    «Kann uns die Leved nicht sagen. Aber der Schiffskatalog ist auch nicht sehr groß. – Rix?»
    Ega Rix hatte in seinem Leben schon viele Raumschiffe gesehen und von noch mehr gehört. Als Pilot von Kriegsschiffen und Frachtern war es oft lebenswichtig gewesen, Freund und Feind schnell zu erkennen. «Ich bin mir nicht sicher, aber es könnte ein Schiff der Iril sein.»
    «Hier?», fragte Scyna überrascht.
    «Die Iril tauchen immer wieder innerhalb der Grenzen des Merdianischen Reichs auf», gab Rix zurück. «Wieso auch nicht? Sie sind ein freies Volk.»
    Niemand musste noch mehr dazu sagen. Die Iril waren eines der wenigen Völker, die nicht dem Reich beigetreten waren, und obwohl sie als technisch und militärisch weit fortgeschritten galten, hatten die Merdianer noch keinen Versuch unternommen, sie unter ihre Regentschaft zu zwingen. Weshalb die Merdianer sich zurückhielten, wusste niemand, doch es gab zahllose Gerüchte.
    «Ich habe einiges an Raumfahrergarn über die Iril gehört», sagte Scyna. «Man sagt, die Iril seien Zauberer. Sie können Gedanken lesen, Gegenstände verschwinden lassen oder einem mit bloßem Blick den Verstand rauben. Sie sollen reine Geisteswesen sein, deswegen können sie nicht gefangen genommen werden. Sie lösen den Geist vom Körper und schweben einfach davon.»
    Solche Geschichten hatte Blaine auch schon gehört, aber auch andere Gerüchte. «Ich habe gehört, sie würden durchs All vagabundieren; ihr Heimatplanet soll zerstört worden sein, seitdem reisen sie in gigantischen Schiffen, verstreut über die ganze Galaxis. Da man nie weiß, wo sie gerade sind, sind sie nahezu unangreifbar. Man sagt, sie reisen ohne Hyperraumsegel oder Brecher-Technologie.»
    Scyna meinte: «Ein Bordpriester auf einem Forscher erklärte mir, weshalb die Merdianer die Iril nie unterwerfen werden: Er sagte, die Iril seien Götter aus den alten Zeiten; sie würden die Geheimnisse eines jeden Volkes kennen und damit die Merdianer erpressen.»
    Weder Blaine, Scyna noch Rix wussten, was sie von den Geschichten über die Iril halten sollten. Zwar glaubte keiner annähernd die Hälfte von dem, was er gehört hatte, aber der Rest reichte, um nervös zu werden – und neugierig. Blaine dachte: Wo es ein Geheimnis gibt, gibt es auch immer Leute, die viel Geld ausgeben, um es zu lüften.
    Nachdem sie eine volle Minute schweigend ihren Gedanken nachgehangen hatten, fragte Blaine: «Wie kommst du darauf, dass es ein Schiff der Iril sein könnte?»
    Rix sagte: «Es war in dem Jahr,

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