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Trieb

Trieb

Titel: Trieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Krist
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Sackowitz.
    »Für uns stellt sich die Sache erheblich anders dar.«
    »Aber Herr Kalkbrenner, das sehen Sie falsch. Sie wissen ja nicht, was …« Sackowitz hörte seine Stimme plötzlich widerhallen. »Hört noch jemand mit?«
    »Nein, wieso?«
    »Verdammt, schalten Sie den Lautsprecher aus!« Im Hintergrund vernahm Sackowitz einen gedämpften Wortwechsel. Es knackte kurz, dann war der Halleffekt wieder verschwunden.
    »Kommen wir zur Sache: Warum rufen Sie mich an?«
    Wenn ich das nur wüsste!
»Weil ich Ihnen sagen will, dass ich mit der ganzen Sache nichts zu tun habe. Ich habe gerade erst selbst erfahren müssen, was auf meinem Rechner abgespeichert ist.«
    »Sie meinen, Sie hatten keine Ahnung, was sich auf Ihrem Computer befindet, als Sie vor uns geflohen sind? Und das soll ich Ihnen glauben?«
    »Das müssen Sie!« Sackowitz atmete schwer. »Hören Sie, ich bin kein Technikexperte, Computer sind für mich ein Buch mit sieben Siegeln. Aber selbst wenn ich mehr Ahnung hätte, denken Sie, ich wäre so blöd, diese Sachen auf dem Redaktionsrechner zu speichern, wo sie jeder entdecken kann?«
    »Sagen Sie es mir!«
    »Natürlich nicht! Da will mir jemand etwas unterschieben.«
    »Und wer sollte das sein?«
    »Derjenige, der auch für die Morde an Fielmeister und Radomski verantwortlich ist. Und der auch den Selbstmord von Staatssekretär Schulze …«
    »Moment mal, Herr Schulze ist an einem Schlaganfall gestorben.«
    Verdammt
,
ist der Kommissar tatsächlich begriffsstutzig
,
oder tut er nur so?
»Offiziell, ja, aber in Wirklichkeit hat er sich umgebracht, und sein Selbstmord wurde vertuscht. Radomski hat es mir erzählt. Und jetzt ist er tot. Auch mich hat man bereits umzubringen versucht. Mehrmals. Zuletzt heute Morgen. Ich sage Ihnen, da ist eine Riesensauerei im Gange.«
    »Dann kommen Sie endlich vorbei. Hier können wir über all das reden, was Sie …«
    Sackowitz wollte sich Kalkbrenners Überredungskunst nicht länger anhören und legte auf. Natürlich würde der Hauptkommissar mit ihm reden. Ha!
Und danach wird er dich mit Sicherheit nicht mehr laufen lassen.
Dazu steckte Sackowitz bereits viel zu tief in der Scheiße. Er hatte nichts in der Hand, um den Kommissar von seiner Unschuld zu überzeugen. Nur Vermutungen und Theorien.
Aber was hast du dir von dem Anruf denn erhofft?
Hatte er ernsthaft erwartet, der Kommissar würde ihm dabei helfen, sich aus dem Schlamassel zu befreien? Nein. Er mochte zwar mit ihm zusammen an einem Fall gearbeitet haben, aber trotzdem war und blieb Kalkbrenner zuallererst Polizist.
    Sackowitz wollte sich aus dem Sessel stemmen, blieb aber sitzen. Er konnte nicht einmal mehr den Arm heben. Sein Körper verlangte mit all seiner ihm zustehenden Macht nach Schlaf.
Nur noch schlafen. Schlafen.
Und irgendwann aufwachen und wissen, dass alles nur ein Traum war. Seine Lider schlossen sich.
Nur für einen Moment.

132
    »Herr Sackowitz?«, rief Kalkbrenner und lauschte in den Hörer.
    »Was ist los? Was sagt er?« Dr. Salm, der zwischenzeitlich eingetroffen war, drängelte sich Richtung Telefon.
    »Er hat aufgelegt«, vermutete Robert Babicz. Der Psychologe lehnte an der defekten Heizung und schien die Saunahitze in vollen Zügen zu genießen. »Stimmt’s?«
    »Einfach so?« Der Dezernatsleiter starrte Kalkbrenner konsterniert an. »Und was wollte er?«
    Auf Drängen von Dr. Salm war das Telefonat auf den Lautsprecher umgestellt worden, doch Sackowitz hatte das sofort bemerkt und Kalkbrenner gedrängt, keine Mithörer zuzulassen. »Sagen, dass er mit alldem nichts zu tun hat: mit den Morden an Fielmeister und Radomski sowie an Manuel und Gregori.«
    »Es gibt also einen Zusammenhang zwischen den Taten?«
    Da ist eine Riesensauerei im Gange.
»Davon ist Sackowitz felsenfest überzeugt. Er glaubt auch, dass Jan-Sönken Schulze in die Sache verwickelt war. Der Schlaganfall sei nachträglich fingiert worden, meint er. In Wahrheit habe Schulze Selbstmord begangen.«
    Beim Vernehmen des Namens Schulze beorderte Dr. Salm sofort die beiden Kommissare Hertz und Milowski herbei, die sich in Ritas Vorzimmer unschlüssig die Beine in den Bauch gestanden hatten. »Haben Sie in Sachen Schulze etwas herausgefunden?«
    »Wir haben Schulzes Umfeld einer eingehenden Prüfung unterzogen, mit seiner Familie gesprochen und auch den Hausarzt angehört«, erklärte Hertz, »aber es gibt nichts, was den Verdacht von Sackowitz erhärten würde.«
    »Dennoch scheint der Reporter bei seinen Recherchen zu

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