Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
Vom Netzwerk:
den Fern­se­her ein und zapp­te wahl­los durch die Pro­gram­me. Ohne auf den Bild­schirm zu se­hen, ver­folg­te er das Licht­spiel der Schein­wer­fer, die über Wän­de und Plat­ten­re­ga­le glit­ten und das Wohn­zim­mer von Braun eine un­wirk­li­che At­mo­sphä­re ver­lie­hen.
    „Stimmt, ist cool, das mit dem Licht“, ließ er sich nach ei­ni­ger Zeit zu ei­ner Be­mer­kung hin­rei­ßen und dreh­te da­bei ner­vös die blaue Mu­schel, die er an ei­nem Le­der­band um den Hals trug, so als wäre ihm die­ser Kom­men­tar pein­lich. Dann strich er sich die kinn­lan­gen, dunklen Haa­re mit ei­ner ent­schlos­se­nen Ges­te hin­ter die Oh­ren, ei­ner Hand­be­we­gung, die Braun nur zu gut von sich selbst kann­te. Am liebs­ten hät­te er jetzt sei­nen Sohn um­armt und ge­sagt: „Schön, dass du hier bei mir bist!“, aber er brach­te kei­nen Ton her­aus, statt­des­sen ging er zum Kühl­schrank, fisch­te zwei Bier­do­sen her­aus, von de­nen er eine Jim­my ent­ge­gen­hielt.
    „Spinnst du!“ An­ge­wi­dert starr­te sein Sohn auf die mit ei­si­gem Kon­dens­was­ser be­schla­ge­ne Dose. „Mama hat ge­sagt, dass du ein Säu­fer bist! An­schei­nend hat sie da­mit ja Recht!“
    „Jetzt hab dich mal nicht so!“ Wütend öff­ne­te Braun eine der Do­sen und drück­te sie Jim­my in die Hand. „Schön, dass du hier bist“, sag­te er dann doch noch und klack­te ge­gen die Dose, die sein Sohn noch im­mer in der Hand hielt, ohne einen Schluck zu trin­ken. Jim­my schnauf­te hör­bar, nahm dann doch einen Schluck Bier, ver­zog an­ge­ekelt das Ge­sicht. „Schmeckt echt Schei­ße! Hast du kei­ne Cola?“ Mit ge­neig­tem Kopf schlich er an den Plat­ten­re­ga­len ent­lang, um die Co­vers bes­ser le­sen zu kön­nen.
    „Ganz schön spießig, Braun! Du sor­tierst dei­ne Plat­ten ja nach dem Al­pha­bet!“
    „Nenn mich nicht Braun!“, fauch­te Braun. „Für dich bin ich Va­ter oder mei­net­we­gen auch Tony. Aber nicht Braun. Hast du das ka­piert?“
    Dann fass­te er sei­nen Sohn am Arm und zog ihn die Plat­ten­re­ga­le ent­lang.
    „Ich samm­le Schall­plat­ten. Ich will Mu­sik vor dem Ver­ges­sen be­wah­ren. Je ob­sku­rer, de­sto bes­ser. Da, Pe­ter Ham­mill, ei­ner mei­ner Lieb­lin­ge.“ Braun zog eine Plat­te aus dem Re­gal. „Schreibt die bes­ten Songs der Welt. Aber kei­ner kennt ihn mehr. Ich sor­ge da­für, dass er im Ra­dio ge­spielt wird.“
    „Ach ja, Mama hat erzählt, dass du eine Ra­dio­sen­dung mo­de­rierst. Aber nur In­ter­net-Ra­dio, hört das über­haupt je­mand?“ Pro­vo­kant starr­te Jim­my in Brauns Ge­sicht und schob die Hän­de ab­war­tend in sei­ne wei­ten Jeans.
    „Das ist mir doch egal. Wenn nur zehn Leu­te zu­hören, dann ist das okay. Ich gebe ih­nen Tipps, quat­sche mit ih­nen und spie­le Mu­sik, die mir ge­fällt.“
    „Aus­ge­rech­net du gibst Le­bens­tipps, aus­ge­rech­net du. Mama sagt, dass du ja mit dir selbst nicht klar­kommst.“
    „Warum bist du dann hier? Du hät­test ja auch bei Mar­got blei­ben kön­nen!“
    „Ach was, du nervst im Au­gen­blick ein­fach we­ni­ger!“ Jim­my mach­te eine ab­wer­ten­de Hand­be­we­gung. Dann schau­te er sich in dem spar­ta­nisch ein­ge­rich­te­ten Wohn­zim­mer noch­mals um. „Wo ist ei­gent­lich mein Zim­mer?“, frag­te er.
    Braun ging hin­aus auf den Kor­ri­dor und deu­te­te auf eine Tür, vor der Jim­mys Sa­chen auf­ge­sta­pelt wa­ren.
    „Fens­ter geht auf den Hin­ter­hof hin­aus“, mein­te er bei­läu­fig. „Du brauchst also kei­ne Sor­ge ha­ben, dass du we­gen des Lärms nicht schla­fen kannst.“
    Doch Jim­my schi­en ihn nicht zu hören, mit of­fe­nem Mund stand er in der ge­öff­ne­ten Tür und starr­te auf die Wand über dem wacke­li­gen Schreib­tisch, die Braun mit Fo­tos aus glück­li­chen Ta­gen de­ko­riert hat­te.
    „Un­glaub­lich, wo hast du nur all die­se Fo­tos von mir her? Ist ja rich­tig gru­se­lig! Krass, du glaubst wirk­lich, das Rad der Zeit zu­rück­dre­hen zu kön­nen. Mann, du lebst echt in ei­ner Traum­welt!“
    Schlech­ter Start!
    „Dach­te, ich ma­che dir eine Freu­de, wenn ich dein Zim­mer ein we­nig de­ko­rie­re.“
    Jim­my nu­schel­te ir­gen­det­was Un­de­fi­nier­ba­res und schlich zum Fens­ter, schob mit spit­zen

Weitere Kostenlose Bücher