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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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um­ge­dreht hat­te oder ob auch das nur eine Täu­schung war. Dann mach­te er sich auf den Weg, um noch schnell eine Pi­zza zu be­sor­gen, be­vor er sei­nen Sohn Jim­my ab­ho­len muss­te.
    Ir­gend­wo hin­ter den Con­tai­nern, ver­schluckt vom Ne­bel star­te­te auf der an­de­ren Sei­te des Ha­fen­beckens ein Auto, Schein­wer­fer zer­schnit­ten das Grau und der Wa­gen fuhr im Schritt­tem­po an der Rück­sei­te des Ana­to­lu Grill vor­bei und bog in die Straße ein, auf der so­eben noch die jun­ge Frau ge­gan­gen war.
    *

    „Ana­to­lu Grill“ blink­te ein Ne­on­schild aus dem Ne­bel. Als Lola sich näher­te, stell­te sie fest, dass es der Name ei­ner ziem­lich her­un­ter­ge­kom­me­nen Ha­fen­knei­pe war, die nur aus ei­nem um­ge­bau­ten Con­tai­ner und ei­nem Holzvor­bau be­stand. Auf der über­dach­ten Ter­ras­se stand eine aus­ge­bli­che­ne Plas­tik­pal­me, die der Knei­pen­be­sit­zer zur Ver­schö­ne­rung schon jetzt wahl­los mit kit­schi­gem Weih­nachts­schmuck be­hängt hat­te. Meh­re­re wind­schie­fe Steh­ti­sche stan­den über die Ter­ras­se ver­teilt und eine ros­ti­ge Wär­me­lam­pe zisch­te be­droh­lich. An ei­nem der Steh­ti­sche lehn­te ein Mann, der trotz der feuch­ten Käl­te nur einen schwar­zen An­zug trug und hef­tig ges­ti­ku­lie­rend mit dem Han­dy te­le­fo­nier­te. Vor sich hat­te er meh­re­re Bier­do­sen auf­ge­reiht, aber er wirk­te nicht wie ei­ner der üb­li­chen Ha­fen­auf­se­her oder Ma­na­ger, er war ein Typ Mann, der sich den An­schein gab, als wäre ihm sein Aus­se­hen voll­kom­men gleich­gül­tig. Doch der Schnitt sei­nes An­zugs und die der­ben Stie­fel si­gna­li­sier­ten Lola, dass er sich sehr wohl Ge­dan­ken über sein Out­fit mach­te. Als Lola an die Schei­be des Con­tai­ners klopf­te, blick­te der Mann kurz in ihre Rich­tung, doch er schi­en sie über­haupt nicht zu re­gis­trie­ren, son­dern wid­me­te sich nur sei­nem Ge­spräch.
    „Wo ist der nächs­te Ta­xi­stand­platz?“, frag­te Lola den fet­ten, süd­län­disch aus­se­hen­den Mann hin­ter dem hoch­ge­scho­be­nen Fens­ter, der sich um­ständ­lich auf die Fens­ter­bank lehn­te, die gleich­zei­tig als Tre­sen diente. „Und brin­gen Sie mir einen Schnaps!“
    „Mir auch noch ein Bier!“
    Lola zuck­te zu­sam­men, als sie die Stim­me des Man­nes hin­ter sich hör­te. Has­tig nahm sie das Schnaps­glas, leg­te einen Geld­schein auf den Tre­sen.
    „Stimmt schon!“
    Während Lola die plötz­li­che Wär­me ge­noss, die der schar­fe Schnaps in ih­rem Kör­per ent­fach­te, ver­mied sie es, in die Rich­tung des Man­nes zu blicken, son­dern starr­te auf die über­ein­an­der ge­sta­pel­ten Con­tai­ner, die wie Hoch­häu­ser im Ne­bel ver­schwan­den. Sie spür­te sei­nen prü­fen­den Blick, spür­te die­ses ab­schät­zen­de Be­trach­ten, die­ses Ta­xie­ren, das sie aus dem Sub Club kann­te, aber der Blick des Man­nes war nicht gie­rig.
    Lola schob die Son­nen­bril­le hoch und zün­de­te sich eine Zi­ga­ret­te an. Während sie tief in­ha­lier­te, dreh­te sie un­will­kür­lich ihr Ge­sicht zu dem Mann und blick­te di­rekt in brau­ne, wei­che Au­gen, die so gar nicht zu dem kan­ti­gen Ge­sicht und dem ver­we­ge­nen Drei­ta­ge­bart pass­ten. Als sie das kur­ze Auf­blit­zen be­merk­te, wuss­te sie, dass er die ge­trock­ne­ten Trä­nen in ih­ren Au­gen be­merkt hat­te.
    Kon­zen­trie­re dich! Du hast eine Mis­si­on!
    Zor­nig über ihre Schwäche kram­te sie hek­tisch in ih­rer Ta­sche nach ih­rem gol­de­nen Lip­pens­tift. Doch ihre Hän­de zit­ter­ten, der Lip­pens­tift rutsch­te ihr zwi­schen den Fin­gern hin­durch, fiel zu Bo­den und roll­te auf den Steh­tisch des Man­nes zu, wo er von des­sen Stie­fel ge­stoppt wur­de.
    „Er ist heil ge­blie­ben“, sag­te er, als er ihr den Lip­pens­tift auf ih­ren Steh­tisch leg­te.
    „Dan­ke!“
    Lo­las Stim­me klang ab­wei­send und sprö­de und der Mann ging so­fort wie­der zu­rück an sei­nen Steh­tisch und wid­me­te sich sei­nem Bier. Schnell zog sie die Lip­pen nach, pack­te ihre Ta­sche und mach­te sich auf den Weg zum Ta­xi­stand­platz, den ihr der Knei­pen­be­sit­zer zu­vor ge­zeigt hat­te.
    Be­vor die Ha­fen­knei­pe im

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