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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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ei­nem Wä­sche­con­tai­ner ge­lan­det.
    „Hei­li­ge Mut­ter Got­tes!“ Ma­rus­ha küss­te das Hei­li­gen­bild und wühl­te sich hek­tisch durch die Schmutz­wä­sche, schlüpf­te vor Käl­te und Angst schlot­ternd in einen schmut­zi­gen rosa Trai­nings­an­zug, der in­ten­siv nach Schweiß stank, klet­ter­te aus dem Con­tai­ner und lan­de­te mit ih­ren nack­ten Füßen auf ei­nem eis­kal­ten Be­ton­bo­den. Im Schat­ten des Con­tai­ners schlich sie an ei­ner Wand ent­lang, ge­lang­te durch eine of­fe­ne Tür in die rie­si­ge Tief­ga­ra­ge der Vil­la. Prot­zi­ge Au­tos stan­den dicht an dicht, aber Ma­rus­ha hat­te kei­ne Au­gen da­für. Früher, ja früher wäre sie vor Ehr­furcht auf die Knie ge­sun­ken, wenn sie einen ech­ten Ma­se­ra­ti ge­se­hen hät­te, aber jetzt ging es um ihr Über­le­ben und wenn sie et­was aus dem grau­en­haf­ten Ter­no­pol mit­ge­nom­men hat­te, dann war es die Zähig­keit, auch un­ter den här­tes­ten Be­din­gun­gen am Le­ben zu blei­ben und wei­terzu­ma­chen. Mit zu­sam­men­ge­bis­se­nen Zäh­nen schlepp­te sich Ma­rus­ha des­halb wei­ter, kroch ge­duckt hin­ter den Au­tos zum of­fe­nen Tor der Tief­ga­ra­ge, bar­fuß, schlot­ternd, mit klap­pern­den Zäh­nen und un­ko­or­di­nier­tem Zit­tern. Ihr lin­ker Arm poch­te und erst jetzt be­merk­te sie, dass der Är­mel des Trai­nings­an­zugs blut­durch­tränkt war, der Quer­schlä­ger hat­te ein Stück Haut aus ih­rem lin­ken Ober­arm ge­fetzt, aber das war jetzt ne­ben­säch­lich, es dau­er­te si­cher nur noch we­ni­ge Au­gen­blicke, bis die Se­cu­ri­ty auf­tau­chen wür­de, um Wä­sche­rei und Tief­ga­ra­ge zu durch­su­chen.
    „Nicht ste­hen­blei­ben, Ma­rus­ha, schnell wei­ter, hin­aus in die Dun­kel­heit“, mach­te sie sich selbst Mut. Ge­bückt und laut­los schlich sie die Auf­fahrt hin­auf, wich ge­schickt den Schein­wer­fern aus. Doch jetzt spür­te sie die grau­sa­me Käl­te, durch den Eis­re­gen war sie so­fort nass bis auf die Haut und der peit­schen­de Wind schlug ihr die Haa­re ins Ge­sicht. Keu­chend lief sie über die schnee­be­deck­te Wie­se, die sanft zum Tor hin ab­fiel, ver­schwand wie eine un­wirk­li­che Er­schei­nung in dem Eis­re­gen, lös­te sich bei­na­he in Dun­kel­heit und Sturm auf und lief schnell wie der Wind; sie blieb erst wie­der ste­hen, als vor­ne das Pfört­ner­haus auf­tauch­te. Sie duck­te sich und roll­te sich auf die Straße, blieb se­kun­den­lang re­gungs­los auf dem Bauch lie­gen, um Atem zu ho­len und robb­te dann auf das hell er­leuch­te­te wach­tur­mar­ti­ge Pfört­ner­haus zu, des­sen Licht zur Straße und Ein­fahrt gel­be Recht­ecke in die Dun­kel­heit warf.
    „Hei­li­ge Mut­ter Got­tes!“, wis­per­te Ma­rus­ha und küss­te das völ­lig zer­fled­der­te Bild der Schwar­zen Ma­don­na, „dan­ke, dass du den Eis­re­gen ge­schickt hast!“ Denn der hat­te die Wach­pos­ten in das In­ne­re des Pfört­ner­hau­ses ver­trie­ben und so robb­te Ma­rus­ha un­be­merkt wei­ter im Schat­ten der ho­hen Bord­s­teig­kan­te. Dreck, Blut, Eis und spit­ze Kie­sel, mit de­nen die ei­si­ge Straße ge­streut war, konn­ten sie nicht von ih­rem Ziel ab­brin­gen und die­ses Ziel kam näher und näher, war jetzt zum Grei­fen nahe: das große Tor. Hin­ter die­sem Tor war die Frei­heit und während sie sich laut­los wie eine Schlan­ge über den Bo­den schob, trug der Wind die Ge­räusche aus der Vil­la bis zu ihr her­un­ter und sie hör­te ab­ge­hack­te Schreie und Flüche und sie wuss­te, dass bald auch die­ser Flucht­weg für im­mer ver­schlos­sen sein wür­de.
    „Yed­dih! Schmücke dei­ne Ängs­te wie Ge­schen­ke und wirf sie ins Meer, dann bist du frei!“, hat­te Baba Yaga hin­ter dem Schrott­platz ge­mur­melt, wo es nie ein Meer ge­ge­ben hat­te und doch hat­te sie Recht ge­habt. Nur noch zwei, drei Me­ter bis in die Frei­heit, doch die bei­den großen Tor­flü­gel aus ge­bürs­te­tem Edel­stahl wa­ren min­des­tens zwei Me­ter hoch und am obe­ren Rand mit ei­ser­nen Spit­zen ver­se­hen. Und die Fläche war glatt, es gab we­der Kan­ten noch Schar­nie­re oder Klin­ken, nichts, wor­an man sich hoch­zie­hen könn­te, nur die ma­je­stätisch

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