Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)
gekostet hatte, als Kim in ihrem ganzen Leben verdienen würde. Was bei Kims Lebenserwartung allerdings nicht schwierig war.
Das mit dem Tumor hatte doch sein Gutes, sie brauchte keine Konsequenzen zu befürchten. Bis es so weit war, war sie ja schon tot und überhaupt hatte sie Lola versprochen, sie nicht zu vergessen. Da hieß es jetzt dranbleiben.
„Haben Sie eigentlich schon früher gewusst, dass Lola eigentlich Brigitta heißt und die Tochter des Polizeipräsidenten Wagner ist beziehungsweise war?“
Jetzt ließ sie ihm keine Zeit mehr für eine Antwort.
„Sie hat von sieben Mädchen gesprochen, die alle hier in dieser Villa verschwunden sind. Was sagen Sie dazu?“
Weber saß leblos wie ein Wachsfigur in seinem Stuhl, die blütenweißen Manschetten seines Hemdes ragten zwei Zentimeter aus dem Ärmel seines Nadelstreifanzugs heraus, die goldenen Manschettenknöpfe blitzten, nur sein Adamsapfel oberhalb des seidenen Krawattenknotens hüpfte hektisch auf und ab.
Kim griff nach ihrem Handy, schaltete die Aufnahmefunktion ab, um Weber ein Foto von Lola auf dem Display zu zeigen und erkannte in diesem Augenblick, dass sie einen Fehler gemacht hatte. Sie hatte das Mikro abgeschaltet und Weber ergriff die Gelegenheit.
„Verpiss dich, du Journalistenschlampe! Du erhältst nie wieder einen Job, das schwöre ich dir“, flüsterte er und starrte sie hasserfüllt an. „Pass bloß auf, dass es dir nicht genauso geht wie Laura und Lola! Ein Wort an die Öffentlichkeit und ich mache dich fertig! Haben wir uns verstanden?“ Wutentbrannt katapultierte er sich aus seinem Stuhl und pflanzte sich ganz nahe vor Kim auf, um ihr zu zeigen, dass es ihm ernst war. „Ein Wort davon in deiner Zeitung und du wirst bis an dein Lebensende verklagt, du Nutte! Jetzt hau ab, sonst lasse ich dich hinausprügeln!“
Ohne Kim noch weiter zu beachten, ging er an ihr vorbei hinaus auf den breiten Gang mit den riesigen Panoramafenstern und rief einen der schwarz gekleideten Security-Männer.
„Die Dame möchte gehen! Zeigen Sie ihr bitte den Weg hinaus!“ Dann schritt er mit großen, raumgreifenden Schritten den Gang entlang auf die riesigen holzvertäfelten Doppeltüren zu, die von zwei bildschönen Mädchen in knappen Kostümen geöffnet und hinter ihm wieder geschlossen wurden.
„Kommen Sie!“, hörte Kim die Stimme des Security-Mannes in schwer verständlichem Deutsch und gehorsam nickte sie und hängte sich ihren Rucksack über die Schulter. Der Security-Mann ging knapp hinter Kim und hatte seine Handfläche unangenehm fest an ihr Schulterblatt gelegt, um sie vorwärtszuschieben. Hinter ihrem Rücken hörte Kim das leise Surren des Lifts und das Zischen der sich öffnenden Türen. Unbewusst drehte sich Kim um und sah plötzlich ein Mädchen, das aus dem Lift stolperte. Im Inneren des Lifts schloss sich eine Spiegeltür und die Kabine sah wieder völlig normal aus. Automatisch griff Kim in die Tasche ihrer Lederjacke, zückte ihr Handy. Mit dem Daumen aktivierte sie die Kamera und schoss ohne hinzusehen, ein, zwei Bilder, das Ganze hatte nicht mehr als zwei Sekunden, vielleicht zwei Atemzüge lang gedauert. Dann hatte auch der Security-Mann die Situation realisiert und rannte auf den Lift zu, dessen Türen sich aber inzwischen wieder geschlossen hatten und der erneut auf dem Weg nach unten war.
„Go, go!“, rief er jetzt hektisch zu Kim und scheuchte sie mit beiden Händen den breiten Gang entlang bis zum großen gläsernen Eingangsportal der Villa, zog dann sein Funkgerät und redete in einer unverständlichen Sprache abgehackt und hektisch. Eines der schönen Mädchen in den knappen Kostümen lächelte mechanisch, fasste dann Kim am Arm, um sie nach draußen in die Kälte und den
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