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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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Mann wür­de sie un­nach­gie­big durch den Wald ja­gen. Das war schlimm, denn er wür­de nie­mals auf­ge­ben, bis er sie ge­fasst hat­te. Der Ge­sichts­aus­druck des Man­nes war an­ge­spannt und im Re­gen glänzten sei­ne schwar­zen Haa­re wie die chi­ne­si­schen Lack­käst­chen, in de­nen Mut­ter im­mer ihre Käm­me auf­be­wahrt hat­te. Aber die Käst­chen wa­ren ver­brannt und mit ih­nen auch die Käm­me. Vor­sich­tig trat der Mann über die Schwel­le, die in ihr ei­ge­nes Reich führ­te. Jetzt stand er in dem großen Wohn­zim­mer, das sich Chloe so wohn­lich ein­ge­rich­tet hat­te. Das Sofa hat­te sie vor den Ka­min ge­scho­ben, es war al­ler­dings durch den stän­di­gen Re­gen schon ganz auf­ge­quol­len. Denn ihr Wohn­zim­mer hat­te ja kein Dach mehr. War al­les ab­ge­brannt. Die vie­len Tisch­chen stan­den da­her im Re­gen, man­che mod­rig, an­de­re durch das Was­ser an­gefault, aber alle noch wun­der­schön. Auf den ver­zoge­nen Plat­ten hat­te sie ih­ren Schmuck aus­ge­brei­tet. Die­se Schmuck­auss­tel­lung schi­en dem Mann zu ge­fal­len, denn sei­ne schö­nen brau­nen Au­gen blick­ten be­wun­dernd auf Chloes Kunst­wer­ke. Als er ein Ge­räusch hör­te, dreh­te er sich blitz­ar­tig um, ging in die Hocke und brach­te sei­ne Pi­sto­le in An­schlag. Er be­weg­te sich ge­schmei­dig wie ein ge­fähr­li­ches Raub­tier, wie ein Pan­ther. Re­gen­trop­fen glit­zer­ten auf sei­nem schwar­zen Sak­ko wie win­zi­ge Per­len und im­mer wie­der muss­te er sich die tropf­nas­sen Haa­re aus dem in­ter­essant ver­leb­ten Ge­sicht strei­chen, denn es reg­ne­te un­un­ter­bro­chen.
    Der Bo­den in ih­rem Wohn­zim­mer stand schon meh­re­re Zen­ti­me­ter un­ter Was­ser, des­halb be­weg­te sich der Mann auch so vor­sich­tig und in der Ecke, wo sich die Erde ge­senkt hat­te, schwapp­te das Was­ser ge­gen ge­schwärz­te Mau­er­res­te, doch das schi­en ihn nicht wei­ter zu stören.
    Ja, ja, ja, die­ser Mann schätzte ih­ren Schmuck, das konn­te Chloe ganz ge­nau se­hen. Mit fast zärt­li­chen Be­we­gun­gen nahm er je­des Stück in sei­ne star­ken, männ­li­chen Hän­de, dreh­te es prü­fend und leg­te es sach­te wie­der zu­rück. Im­mer wie­der muss­te Chloe mit dem Är­mel ih­rer Re­gen­jacke über das Dis­play ih­res Han­dys wi­schen, um et­was zu er­ken­nen. Ob sie sich in die­sen Mann ver­lie­ben soll­te? Bald wür­de er das durch den Re­gen bei­na­he un­sicht­ba­re Bild ent­decken, das ein an­de­rer Lieb­ha­ber von dem nack­ten Bans­hee-Mäd­chen ge­zeich­net hat­te.
    Ob er jetzt wohl ei­fer­süch­tig wer­den wür­de? Das wäre scha­de, sehr scha­de so­gar, denn dann wür­de al­les wie­der von vor­ne be­gin­nen und eine neu­er­li­che Ka­ta­stro­phe wür­de sich an­bah­nen. Aber nein, ohne eine Mie­ne zu ver­zie­hen, stell­te er das Bild wie­der zu­rück in den Re­gen, ging ziel­stre­big, ohne sich jetzt wei­ter um die Pfüt­zen zu küm­mern, durch ihr Reich. Stand vor der Tür, klopf­te, woll­te an­schei­nend in den an­de­ren, we­ni­ger auf­re­gen­den Teil ih­res Forst­hau­ses, wo das Feu­er nicht so ge­wütet hat­te.
    „Chloe Dar­bo? Sind Sie zu Hau­se?“
    Wie­der klopf­te er an die dün­ne Zwi­schen­tür, dies­mal hef­ti­ger.
    „Chloe Dar­bo! Hier ist Chef­in­spek­tor Braun aus Linz. Sind Sie zu Hau­se? Ich habe ein paar Fra­gen an Sie!“
    Chloe press­te die Au­gen zu­sam­men und krall­te ihre Fin­ger in das zot­te­li­ge Fell von Ru­fus. Sie woll­te auch die Oh­ren ver­schlie­ßen, um über­haupt nichts mehr zu hören, um ab­zut­au­chen, wie mor­gens, wenn sie in den kri­stall­kla­ren See sprang. Doch das an­de­re Mäd­chen war da, um sie zu ta­deln.
    „Was habe ich dir ge­sagt! Er kennt schon dei­nen Na­men! Mut­ter wird ent­setzt sein, wenn sie her­aus­fin­det, dass du eine Schlam­pe bist!“
    Durch eine ge­sprun­ge­ne Fens­ter­schei­be sah sie den Mann jetzt in der Kü­che um­her­ge­hen, mit spit­zen Fin­gern hob er ei­nes ih­rer T-Shirts aus ei­nem Berg von Klei­dern, die auf dem Bo­den la­gen, und be­trach­te­te den Auf­druck vor­ne. Er nahm eine von Mut­ters zar­ten Por­zel­lan­tas­sen in die Hand, roch dar­an, stell­te sie auf das ver­schim­mel­te

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