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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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wi­schen. Er schrie vor Ekel und Ent­set­zen, während der alte Zol­tan Zorn kreisch­te und mit sei­nem lin­ken Arm im Takt auf sei­nen Roll­stuhl trom­mel­te.
    „Du Schwein! Du ver­damm­tes Schwein! Ich brin­ge dich um!“, heul­te Zorn und kroch auf al­len Vie­ren auf sei­nen Va­ter zu, doch Xe­nia trat ihm ener­gisch in den Weg.
    „Reiß dich zu­sam­men! Du be­nimmst dich wie ein Wasch­lap­pen!“, zisch­te sie und hielt ihm mit an­ge­ekel­tem Blick ein blüten­wei­ßes Ta­schen­tuch ent­ge­gen. „Wisch dir das Ge­sicht ab. Du siehst ja ge­nau­so ekel­haft aus wie dein Va­ter.“ Wie­der heul­te Zorn vor Wut und Schmach auf und schob sich lang­sam an dem großen Ess­tisch in die Höhe.
    „Du sollst mich vor mei­nem Va­ter nicht du­zen!“, kreisch­te er mit über­kip­pen­der Stim­me und be­gann hek­tisch den Schleim aus sei­nem Ge­sicht zu wi­schen. „Ei­nes Ta­ges schie­be ich den Al­ten in den Ka­min und las­se ihn ver­bren­nen“, flüs­ter­te er in das Ta­schen­tuch und wisch­te, bis sei­ne Wan­gen ganz rot wa­ren. Als er zu­fäl­lig durch die ho­hen Ter­ras­sen­türen hin­aus in den Park sah, ent­deck­te er das Wald­mäd­chen in der schä­bi­gen grü­nen Re­gen­jacke, das ihn zwi­schen sei­nen sträh­ni­gen ro­ten Haa­ren, die ihm tropf­nass ins Ge­sicht hin­gen, un­ent­wegt an­starr­te und mit ei­nem Han­dy film­te.
    „Ver­schwin­de!“, brüll­te Zorn wie von Sin­nen, stol­per­te auf die Ter­ras­sen­tür zu und riss die­se auf. „Mach, dass du weg­kommst, sonst brin­ge ich dich um!“, schrie er, doch das Wald­mäd­chen war längst wie ein geis­ter­haf­te Er­schei­nung im Re­gen ver­schwun­den.
    „Ich brin­ge dich um!“, schrie er ins Lee­re hin­aus, rann­te an den Rand der Ter­ras­se vor und dach­te da­bei nur an sei­nen Va­ter. Un­ten auf der Straße, die am See ent­lang in die Wäl­der führ­te, sah er einen ver­beul­ten Ge­län­de­wa­gen mit ei­ner oran­gen Zeich­nung auf der Fahrer­tür. Der Ge­län­de­wa­gen fuhr sehr lang­sam, so als wäre der Fah­rer fremd und müs­se sich in die­ser Ge­gend erst zu­recht­fin­den.
    Der stän­di­ge Re­gen hat­te die Stei­ne auf der Ter­ras­se mit ei­ner grün­schwar­zen, glit­schi­gen Moos­schicht überzogen und als sich Zorn ab­rupt um­dreh­te, rutsch­te er aus und fiel auf die Knie. Der grün­schwar­ze Schleim setzte sich im Stoff sei­nes grau­en An­zugs fest und wirk­te auf Zorn wie die Pest, die jetzt auch ihn be­fal­len hat­te. Schluch­zend rauf­te er sich die grau­en Haa­re, ver­wünsch­te sei­ne ei­ge­ne Feig­heit, die es ihm un­mög­lich mach­te, sich aus dem Schat­ten sei­nes Va­ters zu lö­sen. Mit ge­ball­ten Fäus­ten droh­te er dem grau­en, ver­reg­ne­ten Him­mel, des­sen dunkle Wol­ken das Pan­ora­ma mit dem See und den Ber­gen ver­deck­te, so als wäre die­ser Him­mel schuld an der schwar­zen Höl­le, in der Ed­gar Zorn le­bens­läng­lich ge­fan­gen war.

43. Der Frem­de im Wald­haus

    Der Mann, der aus dem ver­dreck­ten Auto stieg und den schlam­mi­gen Wald­weg ent­lan­glief, konn­te es gar nicht er­war­ten, sie in die Arme zu schlie­ßen. Sie woll­te auf­ste­hen, ihm ent­ge­gen­ge­hen, ihm ihre Schät­ze zei­gen und ihn an ihr Prin­zes­sin­nen­bett führen, doch das an­de­re Mäd­chen hielt sie zu­rück.
    „Das ist nicht dein Lieb­ha­ber. Das ist je­mand, der dich jetzt ho­len wird.“
    Aber er ist doch zu mir zu­rück­ge­kom­men, weil er mich liebt!
    „Das ist nur dumm ge­dacht! Du machst einen großen Feh­ler, wenn er dich hier ent­deckt!“
    Da war et­was Wah­res dran, denn Chloe er­in­ner­te sich nur zu gut an die Si­tua­ti­on, als der Kor­ri­dor zu bren­nen be­gon­nen hat­te. Viel­leicht hat­te das an­de­re Mäd­chen ja doch recht und er woll­te sie bloß ho­len.
    Des­halb pack­te Chloe auch Ru­fus an sei­nem zot­te­li­gen Nacken und schlich mit ihm ge­duckt an der rück­wär­ti­gen Mau­er des Forst­hau­ses ent­lang, von wo aus man einen un­ge­hin­der­ten Blick in die aus­ge­brann­ten Räu­me hat­te.
    Si­cher, es stimm­te schon, das war nicht ihr Lieb­ha­ber, denn der Mann hielt eine Pi­sto­le in der Hand und be­weg­te sich un­glaub­lich vor­sich­tig, ele­gant, so als wäre er auf der Jagd nach ihr. Ja, der

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