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Trinity (German Edition)

Trinity (German Edition)

Titel: Trinity (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doug Beason , Kevin J. Anderson
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drehte sich dann herum, um Elizabeth die Hand hinzustrecken.
    »Nicht nötig«, sagte sie und lief hinter ihm her. Groves mit seiner Leibesfülle brauchte die Hilfe eher als sie.
    Matthias nahm seine Sonnenbrille ab und strich damit über sein Khakihemd, um den Staub abzuwischen und setzte sie sich dann wieder auf die Nase. Der Schweiß ließ den feinen Sand an seiner Stirn und den Wangen festkleben. »Folgen Sie mir.«
    Er stapfte auf den Leitungsmast zu und wich dabei größeren Grasbüscheln aus. Groves und Elizabeth folgten ihm. Sie konnten bereits die geschwärzte Spur auf dem Boden sehen und auch die Kratzer im Holz und den glänzenden neuen Draht oben. Kleine Metallsplitter waren im Umkreis verstreut.
    »Die Hauptleitung stand nach einem halben Tag wieder«, erklärte Matthias, während er auf die Brandstelle zuging. »Das ist die Starkstromleitung zwischen Bonneville und dem Kraftwerk von Grand Coulee. Die Hanfordwerke haben spezielle Sicherungen installiert, die uns vor völligem Energieverlust bewahren. Vermutlich dachte jemand, eine Fünftelsekunde Schaltzeit wäre akzeptabel.«
    »Sorgen Sie dafür, dass es nicht wieder vorkommt«, knurrte Groves. »Stellen Sie fest, wer diese Vermutung aufgestellt hat, und machen Sie ihn zur Schnecke. Wie lange dauert es, bis der Betrieb fortgesetzt werden kann?«
    »Drei Tage, Sir. Alles ist abgeschaltet. Alle Sicherheitssysteme sind angesprungen, so wie es vorgesehen war. Tut mir leid, Sir.«
    »Drei Tage! Für eine Fünftelsekunde?« Groves versetzte einem angeschmolzenen Metallsplitter im Sand einen Fußtritt. »Sagen Sie mir, was hier passiert ist.«
    Matthias räusperte sich und schob sich erneut die Sonnenbrille zurecht. »Die Splitter hier sind die Überreste einer kleinen Thermitbombe. Außerdem haben wir einen kleinen Mechanismus und ein paar Fetzen Reispapier in der Wüste gefunden.«
    »Ein Fugoballon?« Groves verdrehte die Augen. »Du lieber Gott, dass die Japse solches Glück haben!«
    Elizabeth beugte sich über die angeschmolzenen Metallstücke. »Was ist ein Fugoballon? Wovon reden Sie?«
    »Feuerballons, ein Geschenk aus Japan«, sagte Groves.
    »Die Japse haben Tausende davon abgelassen«, erklärte Matthias. »Reispapierballons mit Brandbomben. Sie steigen auf etwa vierzigtausend Fuß in den Wind und treiben mit der Luftströmung zu uns in die Vereinigten Staaten herüber. Wir haben im letzten Monat ein paar intakte Stücke gefunden – anscheinend haben sie ein System von Gewichten und Höhenmessern entwickelt, das dafür sorgt, dass sie im Jet Stream bleiben. Wenn sie über den USA sind, bringen die Ballons ihre Bomben zur Explosion, so wie dieser hier.«
    »Wie kommt es, dass wir davon nie etwas gehört haben?«, wollte sie wissen. »Warum sind die Leute nicht gewarnt worden?«
    »Die ersten sind in abgelegenen Teilen von Montana und North Dakota niedergegangen«, sagte Matthias. »Abgesehen von ein paar Lokalblättern hat das gar niemand bemerkt – aber die Presse der Japse hat ein großes Theater veranstaltet. Also wissen wir, dass ihre Spione sogar unsere Lokalblätter lesen. Seitdem haben wir dafür gesorgt, dass nichts mehr darüber veröffentlicht wird.«
    »Die Japse haben keine Ahnung, wie groß dieses Land ist«, meinte Groves. »Die können uns ganz bestimmt nicht schlagen, wenn sie willkürlich ein paar Ballons über die ganze westliche Hälfte der Vereinigten Staaten verteilen. Bloß hier haben sie Glück gehabt, verdammtes Glück sogar.« Er hob ein angeschmolzenes Splitterstück auf, wobei seine korpulente Gestalt beim Bücken etwas schwankte. Er inspizierte das Metallstück und schleuderte es dann in die Wüste. »Ich habe genug gesehen.«
    Er ging zum Jeep zurück, machte lange, entschlossene Schritte, die bei ihm schwerfällig wirkten. »Wenn das die beste, verdammte Geheimwaffe ist, die denen einfällt, brauchen wir uns um die Japaner keine Sorgen zu machen. Kommen Sie, Fritz! Ich bin bloß noch ein paar Tage hier und nehme dann den Zug nach Oak Ridge.«

19
     
    Oak Ridge, Tennessee
    September 1944
     
»Wir haben für die größte wissenschaftliche Wette der ganzen Geschichte mehr als zwei Milliarden Dollar Einsatz auf den Tisch gelegt – und wir haben gewonnen.«
— Präsident Harry S. Truman
»Ich fühle mich in ungeheuerem Maße ermuntert und bestätigt. Oak Ridge ist das größte und außergewöhnlichste wissenschaftliche Experiment der Geschichte.«
— Kriegsminister Henry L. Stimson
     
    Trotz aller Prioritäten, die

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