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Trinity (German Edition)

Trinity (German Edition)

Titel: Trinity (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doug Beason , Kevin J. Anderson
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aus. Dann streckte er Stimson die Hand hin und half diesem dabei, langsam und vorsichtig auszusteigen. Engel stieg auf der anderen Seite aus und blieb dann stehen und hielt sich am Wagen fest. Der Fahrer wartete und schien erfreut, endlich alleine mit Elizabeth reden zu können, aber sie stieg ebenfalls aus und starrte das gigantische Gebäude an.
    Während eine Vielfalt von Waldgerüchen auf sie eindrang, konnte sie ein pfeifendes Summen hören, das in der Luft hing, gerade so, dass man es hören konnte. Die Fabrik arbeitete mit voller Kapazität.
    »In K-25 arbeiten wir mit Gasdiffusion«, sagte Groves. »Wie ich Ihnen schon im Wagen geschildert habe, nehmen wir Uranhexafluoridgas und pumpen es durch dreitausend separate Filterstufen, die hintereinander in diesem einen Gebäude angeordnet sind. Das Filtermaterial ist so fein, dass es Uran-235-Atome, das leichtere Isotop also, ein wenig leichter durchlässt als das schwerere Uran-238 Isotop.
    Aber das Uranhexafluorid ist hochgradig ätzend; aus diesem Grund sind die Rohre und Ventile im ganzen Gebäude nicht aus Stahl oder konventionellen Legierungen hergestellt, weil sie sonst innerhalb von Stunden zerfressen würden. Fast alles besteht aus speziell hergestelltem Glas. Das gleich gilt für das Filtermaterial. Und das ist nur eine Anlage von mehreren.«
    Groves legte sich beide Hände auf seinen nicht zu übersehenden Bauch, als hätte er sich gerade selbst beeindruckt. »Nachdem wir das Gas durch die dreitausend Stufen gepumpt haben, ist das, was am anderen Ende herauskommt, ein wenig mit dem von uns gewünschten Uranisotop angereichert. Nur mit etwa einem Prozent, aber das ist das Beste, was wir bis jetzt zustande gebracht haben.«
    »Und deshalb brauchen Sie eine so große Anlage«, sagte Engel.
    »Ja, Sir.«
    »Aber wozu brauchen Sie das alles?«
    Groves sah ihn finster an. »Das können wir Ihnen leider nicht sagen, Herr Kongressabgeordneter.«
    Stimson drehte sich um und sah Engel über den Wagen hinweg an. »Wir brauchen es, um den Krieg zu gewinnen, Albert. Wir brauchen es, um uns an den Nazis für das zu rächen, was sie New York angetan haben.«
    »Aber –«
    »Oh, Albert, können Sie denn nicht sehen, dass das alles nicht bloß ein Betrugsmanöver ist?«
    Engel trat auf der anderen Seite der Limousine von einem Fuß auf den anderen. »Natürlich kann ich sehen, dass das Geld hier in die Bauarbeiten geflossen und nicht irgendwo veruntreut worden ist. Aber ich begreife immer noch nicht, was das alles soll.«
    General Groves trat einen Schritt nach vorn und fuchtelte ein paar Moskitos weg, die ihm zu nahe gekommen waren. »Congressman, wir haben in diesen Gebäuden eine ganze Armee von Arbeitern eingesetzt. Jeder Mann und jede Frau steht an einer Station und hat klare Anweisungen erhalten, was die Skalennadeln an ihren Stationen anzeigen müssen, und welche Knöpfe zu drehen sind, falls eine Anzeige von der Norm abweicht. Wir haben Tausende von Stationen, und jede einzelne überwacht eine einzelne Stufe dieses gigantischen Prozesses.
    Aber keiner dieser Arbeiter weiß, in welcher Verbindung seine Station mit allen anderen steht. Keiner von ihnen hat auch nur den leisesten Schimmer davon, was das Ganze soll. Das brauchen sie nicht. Sie brauchen nur zu wissen, dass sie hier kriegswichtige Arbeit leisten, und dass ihr Land sich auf sie verlässt. Und, verzeihen Sie mir, wenn ich das sage, Sir, aber Sie brauchen es auch nicht zu wissen.«
    »Der General will Sie nicht beleidigen, Albert«, fiel Stimson ihm ins Wort.
    Groves deutete mit einer Kopfbewegung auf das K-25-Gebäude und lenkte dann das Gespräch in andere Bahnen. Er deutete auf einige Gebäude in der Ferne, die man dort auf einer abgeflachten Hügelkuppe sehen konnte. »Die Anlage Y-12 dort drüben dient einem anderen Prozess, der elektromagnetischen Methode, um die Isotopen weiter zu separieren. Wir haben dort mit Silberdrähten umwickelte gewaltige Magnete in einer riesigen Schleife angeordnet, die wir ›Rennbahn‹ nennen, und jagen das Gas durch die Magnetfelder. Und dann haben wir eine dritte Anlage, S-50, wo wieder ein anderer Prozess stattfindet, den wir thermische Diffusion nennen.«
    »Warum so viele unterschiedliche Methoden, General?«, fragte Engel sichtlich immer noch nicht überzeugt. Aber seine Augen waren glasig geworden, ohne Zweifel wegen der vielen technischen Fachausdrücke. »Warum wählen Sie nicht einfach die beste aus und gehen danach vor? Wir verfügen schließlich nicht

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