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Triumph des Himmels: Historischer Roman (German Edition)

Triumph des Himmels: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Triumph des Himmels: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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sin. Und wie man die isst.«
    »In den Mund stecken, kauen, schlucken.«
    »Mach mir nich alle, Will. Det is nüscht für mich.«
    »Fritz, du hast Emma aus dem Flugzeug gepolkt, du hast herausgefunden, wie man die Reifen manipuliert hat, du hast den Saboteur gestellt, hast mich durch Berlin gelotst und mir geholfen, das Rennen zu gewinnen. Und du hast Thalheimer die Entführung vermasselt. Komm, du bist ein Held. Und Helden können auch mit Messer und Gabel essen. Guck einfach zu, wie Emma das macht. Die kann das richtig.«
    Fritz scharrte nur noch ganz leicht mit den Füßen, straffte sich und nickte dann.
    »Auf in den Kampf, mein Freund!«
    Will stellte fest, dass er diesmal weit weniger von den blitzenden, funkelnden Tischen beeindruckt war als bei dem Bankett vor der Rallye. Und vor allem musste er sich hier nun auch nicht mehr verstecken. Emmalou kam am Arm von Chester auf ihn zu, in einem rosafarbenen Kleid, das um ihre Beine schwang und ihre Schultern freigab. Ihre Haare lagen in schimmernden Wellen um ihren Kopf, und eine zarte Stola flatterte an ihren Armen. Sie sah zum Anbeißen aus.
    »Man möchte gar nicht glauben, dass du dich vor Kurzem noch im Staub der Gossen gewälzt hast, Emma.«
    »Verschiedene Damen haben auch alles darangesetzt, den Staub und die Schrammen verschwinden zu lassen. Nur mit dem Tanzen wird es heute nicht klappen.«
    »Wir holen das nach, versprochen. Chester, weg da, die Dame gehört zu mir.«
    »Tut sie das?«
    »Tue ich das?«
    »Wenn du möchtest.«
    Sie gingen gemeinsam in den Saal und waren augenblicklich von Menschen umringt. Tabletts mit Getränken wurden herumgereicht, und Will sah, wie Emma Fritz vor den allzu bunten Cocktails warnte und selbst auch nur ein Glas Champagner nahm.
    »Die Gattin von unserem Oberst scheint sich selbstständig gemacht zu haben«, meinte Beau und schlürfte seinen Whisky. »Sie hat an der Rezeption nach einem eigenen Zimmer gefragt.«
    »Ärger im Paradies?«
    »Du hast dem Oberst die Laune verdorben, als du mal wieder sein Auto geklaut hast, nehme ich an.«
    »Tja, dem passiert so etwas dauernd.«
    Will sagte es mit einem Schulterzucken, aber Emmalou zupfte an seinem Arm.
    »Er ist nicht hier, Will. Nur diese Trixi. Schau, sie schlängelt sich an Greg ran.«
    »Sie ist ein flatterhaftes Ding. Das ist mir schon in Paris aufgefallen. Außerdem scheint sie ihren Gatten zu beklauen.«
    »Weißt du was? Der Mann ist wirklich ein armer Hund. Ich glaube, so ein preußischer Offizier verträgt es nicht gut zu verlieren. Und dann habe ich ihm heute noch einen richtigen Tritt verpasst.«
    »Du? Mit dem spitzen Absatz?«
    »Sozusagen. Frau Heinemann ist Beatrix’ Großmutter. Sie ist extra nach Deutschland gekommen, um sie kennenzulernen. Weil sie wissen wollte, wem sie ihr Vermögen hinterlassen soll. Madame von Braunlage hat sie äußerst schäbig behandelt. Fritz …«
    »Ja, Frollein Emmalou?«
    »Fritz hat sie deshalb zu einer Bulette eingeladen. Das hat ihr ausnehmend gut gefallen.«
    »Det is ’ne dufte Dame, die Frau Heinemann. Und der Herr Tilmann ooch.«
    »Na ja, und ich habe dem Oberst heute mitteilen dürfen, dass seine liebreizende Trixi von Sarah Heinemann ersatzlos aus dem Testament gestrichen worden ist.«
    »Autsch.«
    »Der is pleite, Will. Aber so wat von, sacht der Adju. Der kommt nich mehr uffe Füße.«
    »Emmalou! Scheiße. Wo kriegen wir den Zimmerschlüssel her?«
    »Was meinst du?«
    »Emma, der Mann ist ein preußischer Offizier . Was meinst du, was der bei einer solchen Niederlage macht?«
    »Oh. Los, der Portier. Ich mach das schon.«
    Sie drängelte sich durch die Leute, murmelte Entschuldigungen und stieß sich unsanft mit den Ellenbogen den Weg frei. Will folgte ihr auf dem Fuße.
    Was sie dem hochherrschaftlichen Herrn an der Rezeption ins Ohr flüsterte, bekam er dennoch nicht mit, aber der rief tatsächlich einen Pagen und händigte dem den Schlüssel aus. Gemeinsam liefen sie die Treppen empor und ignorierten die empörten oder fragenden Mienen der Entgegenkommenden. An der Tür hinderte Will den Pagen anzuklopfen und nahm ihm den Schlüssel aus der Hand. Als sie die Tür öffneten, fanden sie zunächst nur einen leeren Salon vor, die Tür zum Schlafraum war geschlossen.
    Will riss sie auf, Emma stürzte hinter ihm her und schrie: »Nein! Nicht!«
    Will schlug dem Oberst die Pistole aus der Hand, die er eben erhoben hatte.
    »Raus hier!«
    »Nein, Herr Oberst.«
    Emmalou hob die Waffe auf und steckte sie in ihre

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