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Triumph des Himmels: Historischer Roman (German Edition)

Triumph des Himmels: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Triumph des Himmels: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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Handtasche.
    »Nein, das wollen Sie nicht tun, Herr Oberst«, sagte sie jetzt ruhiger. »Flucht ist keine Lösung. Und Selbstmord begeht nur ein Feigling.«
    Von Braunlages Schultern sackten nach unten, er verbarg das Gesicht in seinen Händen.
    »Herr Oberst, es tut mir leid, dass ich heute Ihren Horch ausleihen musste. Aber es ging sprichwörtlich um Leben und Tod.«
    »Ausgeliehen …«
    »Er steht wieder unten. Ein prachtvoller Wagen, Herr Oberst. Weit besser ausgestattet als der, den ich mir weiland in Ypern von Ihnen ausleihen musste. Da ging es übrigens auch um Leben und Tod. Aber das wissen Sie ja.«
    Von Braunlage nahm die Hände nach unten, sein graues Gesicht war müde, sein Blick hoffnungslos. Aber dennoch fragte er mit tonloser Stimme: »So geben Sie das also zu?«
    »Ich gebe zu, desertiert zu sein und dabei Ihr Kommandeursfahrzeug benutzt zu haben, Herr Oberst. Ich habe mich in der Uniform und mit der Kennmarke meines Freundes Alasdair MacAlan von der Front entfernt und dabei meinen Freund und Partner Hans Beckhaus mitgenommen.«
    »Wilhelm Marten.«
    »Sie erinnern sich an mich?«
    Der Oberst nickte.
    »Sie sind zu den Briten übergelaufen.«
    »Nein, wir sind nach Südfrankreich entkommen. Und später sind wir nach Marokko gegangen.« Will verzog das Gesicht. »Vom Regen in die Traufe. Dort habe ich schließlich doch meine Portion Giftgas abbekommen. Und darum bin ich jetzt wieder hier.«
    Die vollkommene Hoffnungslosigkeit war aus von Braunlages Augen verschwunden, es schimmerte sogar so etwas wie Interesse auf.
    »Herr Oberst, er hat einen steinigen Weg gewählt, und ich glaube, der Mann mit der Sense war ihm immer nahe auf den Fersen. Nehmen Sie sich ein Beispiel an Will, Herr Oberst. Er gehört zu denen, die überleben wollen.«
    »Sie sind Reporterin, richtig?«
    »Nein, nicht mehr. Es war … die falsche Richtung. Es brauchte auch einen heftigen Schubs, um das zu erkennen.«
    »Der Mann mit der Sense hat es bei ihr auch zweimal versucht. Das letzte Mal heute Nachmittag in Gestalt von Thalheimer.«
    »Bitte?«
    »Er hat mich entführt. Weshalb Will Ihr Automobil ausleihen musste.«
    Jetzt schimmerte sogar so etwas wie Entsetzen in seiner Miene auf.
    »Thalheimer, sagen Sie? Gott, warum denn das?«
    Emmalou zog einen Sessel heran und setzte sich, dann legte sie dem Oberst ihre Hand auf die seine.
    »Mein ehemaliger Verlobter, Leutnant Titus du Plessis, hatte herausgefunden, dass Thalheimer das Militär um Hunderte von Autoreifen betrogen hat. Ich besitze Unterlagen, die Thalheimer belasten.«
    »Leutnant du Plessis.«
    »Ja, Herr Oberst. Ein Verräter. Doch nicht, um Böses zu tun, sondern um Leben zu retten. Er war zu gut für diesen Krieg.«
    »Oh mein Gott.«
    Von Braunlage schüttelte den Kopf, wie um einen schlimmen Traum loszuwerden.
    »Weshalb seine Schwester am Stausee versucht hat, Sie mit Ihrer Dienstwaffe zu erschießen. Ich hinderte sie daran, und sie sprang von der Mauer«, sagte Will.
    »Er hätte es nicht tun müssen, Herr Oberst. Aber er hat Ihnen damals das Leben gerettet.«
    »Warum? Warum?«
    »Sicher nicht Ihretwegen, Oberst. Ich wollte nicht, dass eine verwirrte Frau zur Mörderin wurde.«
    »Warum haben Sie mir das nicht gesagt, Will Marten? Ich hätte es wissen müssen.«
    Emmalou schnaubte leise.
    »Und was hätte das geändert?«
    Der Oberst schwieg, stand aber auf und ging zum Fenster. Dann drehte er sich um.
    »Nichts. Sie haben recht.«
    »Es ändert jetzt etwas, Oberst. Jetzt stehen Sie von Angesicht zu Angesicht denen gegenüber, denen Sie unsägliches Leid, Trauer und Schmerz verursacht haben. Sie haben Emmalous Verlobten hinrichten lassen. Durch Ihre Schuld ist Alasdair MacAlan, ihre erste große Liebe und mein guter Freund, gestorben. Sie, Herr Oberst, haben mich damals mit drastischen Maßnahmen bedroht, weil ich einen Feind in unser Lazarett gebracht habe. Einen sterbenden Mann, Oberst, den Sie im Schlamm der Gräben verrecken lassen wollten. Mac war mein Freund, und als er starb, war ein Freund bei ihm. Und danach war er ein Teil von mir. Chester und Beau Fitzgerald waren seine Vettern, und sie haben mich für ihn angenommen und mich nicht verraten.«
    »Es war Krieg …«, sagte von Braunlage heiser.
    »Und Sie haben nur Ihre Pflicht getan, ja, ja«, antwortete Emma. »Aber dennoch klebt die Schuld an Ihnen. Das wissen Sie ganz genau. Und dieser Schuld wollten Sie sich dadurch entziehen, dass Sie das Adlon in einer kalten Abreise verlassen wollten. Wie

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