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Triumph des Himmels: Historischer Roman (German Edition)

Triumph des Himmels: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Triumph des Himmels: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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Lächeln.
    »Ick jeh noch mit zum Telefonamt, ja?«
    Nelly nickte und streichelte Molle noch einmal. Zu seiner Überraschung fragte sie plötzlich: »Auf den Amerikaner wollten Sie also setzen?«
    »War ’ne dumme Idee.«
    »Weiß ich nicht. Dieser MacAlan scheint ein gewiefter Fahrer zu sein.«
    Alarmiert spitzte Fritz die Ohren.
    Nelly lächelte weiter hintersinnig.
    »Ich hab ein paar Gespräche vermittelt. Es gibt da einen mitfahrenden Kontrolleur, der mit dem Chef der Rennleitung hier telefoniert.«
    »D… dürfen Se denn mithören?«
    »Nein. Aber manchmal tue ich’s. Wenn wenig los ist in der Nachtschicht. Aber jetzt muss ich los, Fritz. Wenn ich nicht pünktlich bin, krieg ich Ärger mit der Aufsicht.«
    Sie standen vor dem Tor des Amtes, auf das weitere junge Frauen in ernsten, grauen Kleidern zustrebten. Nelly nahm Fritz ihre Tasche ab und ließ sie fröhlich schwingen, während sie hinter ihren Kolleginnen hereilte.
    Fritz kaute noch an ihrer letzten Bemerkung.
    Sie wusste also ganz aktuell, was bei der Rallye passierte.
    Er würde heute Nacht um halb drei aufstehen.

22. GEHEIME MACHENSCHAFTEN
    I n Metz war der parc fermé besser gesichert. Er musste tatsächlich bis halb drei warten, damit die Aufmerksamkeit der Wachleute nachließ. Zu dieser Zeit aber war es vollends ruhig in der Stadt, und die Männer hatten sich zusammen auf eine Bank gesetzt, um aus Thermoskannen dampfend heißen Kaffee zu trinken und mitgebrachte Brote zu essen. Eine magere Katze streunte an ihnen vorbei, und einer trat nach ihr. Mit einem bösen Fauchen huschte sie davon und verschwand unter dem Horch. Etwas lästig waren die Gaslaternen, die ihr gelbliches Licht über den Parkplatz ergossen, aber die Katze hatte es ihm vorgemacht, wie er zwischen die Fahrzeuge kam. Er legte sich flach auf den Boden und robbte unter dem Gatter hindurch.
    Dieser MacAlan mit der schwarzen Kiste, der war ein tollkühner Fahrer. Und ebenso dieser schwule Franzose. Verdammt, solche Typen sollten nicht an einem ernsthaften Männersport teilnehmen. Unvorstellbar, dass diese Schwuchtel auch noch den Lorbeerkranz umgehängt bekam.
    Die Aktion der vergangenen Nacht hatte nicht ganz den gewünschten Erfolg gehabt. Zwei Reifen waren am Morgen zwar platt gewesen, aber die Teams hatten so hurtig die Räder gewechselt, dass keiner von ihnen den Start verpasste. Allerdings hatte auch keiner von ihnen untersucht, woher die Platten rührten. Besser war es bei dem Fiat gelaufen, dessen Reifen war auf der Fahrt geplatzt, der Wagen demoliert und der Fahrer ausgeschieden.
    Diesmal würde er den Ford und diesen blödsinnig gelben Citroën präparieren. Die Mädels würden sich die Fingernägel abbrechen – alle drei.
    Er unterdrückte ein schadenfrohes Kichern, als er das Terpentin in die Kautschukreifen pumpte. Einen Dürkopp und einen Opel nahm er sich auch noch vor, und kurz überlegte er, ob er dem Horch auch noch eine Portion verpassen sollte, aber dann nahm er Abstand davon. Die Wächter hatten ihre Pause beendet und begannen wieder, um den Platz zu patrouillieren. Auf dieselbe Art, wie er sich eingeschlichen hatte, bewegte er sich ungesehen wieder aus dem Areal.

23. REIFENPANNE
    There’s a long, long trail a-winding
    into the land of my dreams,
    where the nightingales are singing
    and a white moon beams.
    Traditional
    M ac untersuchte schweigsam den Ford, pumpte den linken Vorderreifen auf und wischte noch einmal die von Tau benetzten Scheiben trocken. Auch die anderen Fahrer wirkten an diesem Morgen ruhig, fast bedrückt. Er war erst spät in seine Unterkunft gekommen, ein schäbiges, unruhiges Zimmerchen im Bahnhofshotel. Hans hatte schon geschlafen, und als er beim Frühstück mit ihm reden wollte, hatte Mac abgewunken.
    Der Ruf zum Aufbruch erfolgte, und sie starteten ohne Schwierigkeiten. Mac bemerkte flüchtig, mit welcher Fertigkeit ChiChi und ChouChou ein Rad wechselten. Diese Mädchen waren schon recht patent. Vermutlich holten sie sich dabei noch nicht einmal einen Kratzer in ihrem rosa Nagellack.
    Als sie aus den Gassen von Metz auf die Landstraße fuhren, lag Dunst über den Feldern, doch konnte man schon ahnen, dass die Sonne bald die Feuchtigkeit vertreiben würde.
    »Hält das Wetter?«, waren die ersten Worte, die Mac an Hans richtete.
    »Sieht so aus. Aber nur heute und morgen noch. Kommt ein Tiefdruckgebiet von Westen.«
    »Regen in der Eifel wäre nicht gut.«
    »Nein.«
    Die Route führte eine Weile am Ufer der Mosel entlang, dann bogen

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