Triumph des Himmels: Historischer Roman (German Edition)
danach.«
Mac nahm die Kurve mit ungebremstem Tempo, fing den ausbrechenden Wagen ab und gab Gas. Steigungen mochte die Lizzy nicht so sehr. Aber er hatte sich Tricks angeeignet. Sie kamen auf die Höhe von Kümmern, wenn auch mühsam mit minimaler Geschwindigkeit. Für einen kurzen Augenblick gestattete Mac sich einen Rundblick über die weite, gewellte Landschaft der Eifel, die sich vor ihnen ausbreitete, dann richtete er seine Aufmerksamkeit auf die Talfahrt. Sie führte in Windungen zur Mosel hinunter. Unten angekommen, gab es in Wasserbillig Wasser billig, was für viele Teilnehmer notwendig war. Die Kühler einiger Automobile dampften nach der Anstrengung der Bergfahrt. Auch Mac füllte Flüssigkeit nach, kontrollierte noch einmal die Reifen und ließ die Streckenposten die Eintragungen im Bordbuch ergänzen.
Von diesem Halt aus wurde der Weg für eine Weile ebener und führte an der Mosel entlang. Eine halbe Stunde später wurde es dann aber wieder knochig. Straßen, die den Namen kaum verdienten, Feldwege eher, ausgefahrene Holperstrecken führten durch wenn auch wildromantisches, so doch menschenleeres Land. Steigungen, Abfahrten, Windungen und Serpentinen galt es zu bewältigen. Es war eine strapaziöse Fahrt für Menschen und Motoren. Mac und Hans beschränkten ihre Unterhaltung auf kurze Anweisungen, Warnungen und gelegentlich ein Knurren. Zweimal musste Mac halten, wenden und den Weg aufwärts im Rückwärtsgang nehmen, um den Höhenunterschied zu bewältigen. Mehrere Teilnehmer waren wegen überhitzter Motoren, lecken Kühlern oder zerborstenen Scheiben liegengeblieben. Am schlimmsten hatte es das Team eines Stoewers getroffen, dessen Bremsen bei der Talfahrt versagten. Mac und Hans sahen sie vor sich den Hang hinunterschießen, schleudern und gegen einen Kilometerstein prallen. Der Wagen überschlug sich, die Fahrer wurden herauskatapultiert. Sie hatten Glück im Unglück – sie landeten in einem Heuhaufen.
Da aber Kontrolleure und Hilfsdienste mitfuhren, passierten sie die Unfallstelle, ohne ihre Hilfe anzubieten.
Wenige Meter weiter hatte der Wind gelbes Laub über den Weg geweht und ein Schlagloch zugedeckt. Mit einem knirschenden Rumpeln gerieten sie hinein und blieben hängen. Mac und Hans sprangen aus dem Wagen und schoben unter wütendem Fluchen den Ford wieder auf die Fahrbahn. Eine schnelle Untersuchung ergab zum Glück, dass keine Schäden außer einer Schramme am Kotflügel entstanden waren. Doch Mac fuhr vorsichtiger weiter. Als sie jedoch einen gepflasterten Streckenabschnitt erreichten, erhöhte er, erleichtert, dass das ständige Rütteln und Schütteln etwas geringer wurde, das Tempo.
Und in einer Kurve wären die Blätter ihnen fast zum zweiten Mal zum Verhängnis geworden. Aus welchem Grund auch immer war ein Wasserrinnsal über die Straße gelaufen und hatte aus dem Laub eine glitschige Masse gemacht. Mac nahm die Kehre zu schnell, der Ford begann zu rutschen. Geistesgegenwärtig bremste er, gab wieder Gas, steuerte gegen. Der Wagen drehte sich einmal um die eigene Achse. Hans brüllte auf.
Dann standen sie, und von hinten näherte sich der Citroën mit Gregoire am Steuer. Auch der trat in die Bremsen, schleuderte und kam auf Haaresbreite hinter ihnen zum Stillstand.
ChiChi und ChouChou quiekten, dann kicherten sie.
»Er ist schon auf der Targa Florio gefahren«, erklärte ChiChi Mac, der verblüfft den schönen Gigolo musterte.
»Das erklärt es wohl.«
»Sollen wir euch anschieben?«
»Wir kommen schon alleine los. Danke.«
Nachdenklich stieg Mac wieder in den Ford und wendete in Fahrtrichtung.
»Das war knapp«, sagte Hans.
»Ziemlich.«
»Der Junge kann was.«
»Sieht so aus.«
»Nur noch zwanzig Kilometer.«
Die brachten sie ohne Probleme hinter sich, aber als sie an der riesigen Baustelle bei Quiddelbach eintrafen und der Wagen schließlich auf dem ihnen zugewiesenen Platz stand, stützte Mac den Kopf in die Hände.
»Da sind selbst die Wüstenpisten leichter zu fahren«, stöhnte er.
»Sechs Stunden Knochenklappern sind wahrlich genug.«
Aufgeschreckt hob Mac den Kopf wieder von den Armen.
»Geht es dir gut, Hans?«
»Ja, alles in Ordnung.«
Er wies seine Hände vor, die ganz ruhig die Karte hielten.
»Gut, dann wollen wir sehen, dass wir etwas verschnaufen können. Da vorne haben sie das Fahrerlager errichtet.«
Eine Barackenansiedlung erwartete sie, Feldbetten und Decken standen zur Verfügung, und jemand verkündete, dass es in einer Stunde
Weitere Kostenlose Bücher