Trixie Belden 05 - Trixie Belden und das Geheimnis im Wald
Sattel reiten gelernt. Glaubst du, es läßt sich einrichten, daß ich einmal auf Jupiter reiten kann? Seit Vaters Tod bin ich auf nichts anderem geritten als auf Hansens dicken, alten Ackergäulen. Und das ist nicht das, was ich unter Reiten verstehe.“
„Das werde ich schon hinkriegen“, versprach Brigitte bereitwillig. Ein begeistertes Leuchten trat in ihre braunen Augen. „Ich weiß schon, wie wir das machen. Reger hat jeden Sonntag nachmittag frei, und Fräulein Trasch legt sich sonntags nach dem Mittagessen hin. Mama und Papa reisen heute abend weg. Nichts leichter, als Jupiter morgen nachmittag, wenn Reger fort ist, hier heraufzubringen.“
Uli wurde dunkelrot vor Freude. „Mensch, Brigitte, das wäre ganz prima! Vielen Dank.“ Darauf wandte er sich zu Trixie: „Wie geht es deinem kleinen Bruder?“ erkundigte er sich. „Brigitte hat mir erzählt, daß er von einer Schlange gebissen worden ist.“
Trixie sagte: „Ich mag gar nicht mehr daran denken. Inzwischen geht es ihm aber schon wieder gut.“
„Ein Glück, daß du in Erster Hilfe so gut Bescheid weißt“, meinte Uli anerkennend.
„Kommt“, forderte Trixie ihre beiden Freunde auf, „wir binden Lady an und sehen uns im Landhaus nochmal nach dem Geld von Ulis Onkel um. Ich bin felsenfest davon überzeugt, daß wir etwas finden, wenn wir nur gründlich genug suchen.“
„Das habe ich gestern den ganzen Nachmittag lang getan“, versicherte Uli. „Langsam gebe ich die Hoffnung auf.“
„Ich nicht“, widersprach Trixie mit erhobenem Kopf. Dann tauchte sie in der Hecke unter. „Und ich möchte wetten, daß der Messingschlüssel etwas damit zu tun hat.“
Das Sommerhaus
Kurz darauf stolperte Trixie und stieß sich den Kopf an etwas Hartem an. Sie rappelte sich wieder auf und kniete sich hin. Mit Ulis Hilfe zog und zerrte sie an den herabhängenden Ästen und Ranken, bis sie die untere Hälfte einer Tür freigelegt hatten, die ihnen den Weg versperrte.
„Das Sommerhaus!“ rief Trixie ganz aufgeregt. „Wir haben das Sommerhaus endlich gefunden!“
„Du dürftest recht haben“, sagte Uli, während sie mit vereinten Kräften nun auch den Rest der Tür freimachten. „Und wir stehen jetzt auf einer Art Veranda, über die man in das Haus kommt.“
Sie versuchten die schwere Tür zu öffnen, aber sie war versperrt. Sämtliche Fenster waren so schmutzig, daß man nicht durchsehen konnte. „Der Schlüssel!“ fiel es Trixie plötzlich ein. „Der Messingschlüssel, Uli. Ich wette, er paßt!“
Doch Uli war schon wieder von der Veranda verschwunden. Er verbreiterte den Gang, so daß Brigitte nachkommen konnte. Sie wich angstvoll vor jeder Weinranke zurück und war sicher, daß sich jeder Stock, auf den sie trat, im nächsten Augenblick in eine Schlange verwandeln würde. Als sie zu den beiden stieß, hatte Uli die Tür bereits aufgekriegt.
„Ich gehe als erster hinein“, meinte Uli zu Trixie, die schon an der Schwelle stand. „Ich habe ein paar Streichhölzer mitgebracht und sehe mich lieber ein wenig um, bevor ihr Mädchen nachkommt.“
Trixie wollte gerade widersprechen, als sie Ulis ernsten, entschlossenen Gesichtsausdruck bemerkte. Ungeduldig wartete sie, bis er aus dem Inneren des Sommerhauses rief: „Ihr könnt kommen. Hier gibt es nichts als Spinnen und ein paar alte Eichhörnchennester.“
Im schwachen Schein der Streichhölzer konnten sie erkennen, daß das Sommerhaus aus einem langen Raum bestand, der in jeder Wand zwei große Fenster hatte.
„Sieht mehr wie eine Sonnenterrasse aus als wie ein Haus“, stellte Trixie fest. „Bei offenen Fenstern muß es hier abends angenehm kühl gewesen sein.“
Uli nickte. „Und es liegt wesentlich höher als das Haupthaus. Von hier muß man einen herrlichen Blick auf den Fluß gehabt haben.“
Brigitte, die sich zu sehr vor Spinnen ekelte, war unter der Tür stehen geblieben. „Ich glaube, dein Onkel hat es so Zuwachsen lassen, damit ihn nichts mehr an die Tragödie erinnern sollte.“
„Wahrscheinlich“, gab ihr Uli recht. „Eins steht fest: Kein Mensch hätte das Sommerhaus je wiedergefunden, wenn Trixie nicht geradewegs dagegengerannt wäre. Dabei fällt mir ein: Das ist ja ein ideales Versteck, wenn jemand hier herumschnüffeln kommt.“
„Glaubst du, daß dich dein Stiefvater inzwischen sucht, Uli?“ wollte Brigitte wissen.
Uli schüttelte den Kopf. „Noch nicht. Ich kenne den Kerl. Der erzählt jetzt jedem, daß ich mich sowieso nicht traue, lange
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