Trixie Belden 05 - Trixie Belden und das Geheimnis im Wald
auch probieren, sobald dein Knie geheilt ist.“
„Vorläufig werde ich es bestimmt nicht versuchen“, versicherte Brigitte. Sie wartete in der Garage, wo sie ihre Räder abstellten, während Trixie ihren Eltern die Zeitungen auf die Terrasse brachte. Herr und Frau Belden waren beim Kaffeetrinken.
„Ich bringe Bobby seine Micky-Maus-Hefte hinauf“, rief Trixie. „Kann ich dann bis zum Mittagessen mit Brigitte gehen, Mami?“
Frau Belden nickte. „Es ist sowieso viel zu heiß, um im Garten etwas zu tun.“
„Du hast dich sehr brav um die Hühner gekümmert, Trixie“, lobte ihr Vater. „Dafür verdienst du einen freien Tag. Aber heute nachmittag möchte ich eine Spazierfahrt mit Mutter machen. Kannst du in der Zeit auf Bobby aufpassen?“
„Klar, Paps.“ Schon war Trixie im Haus verschwunden und sauste die Treppe hinauf.
Bobby blies gerade mit einem Strohhalm kräftige Blasen in seinen Orangensaft. Als Trixie die Tür öffnete, stürzte er sich auf die Micky-Maus-Hefte.
„He!“ schrie er empört. „Wohin gehst du mit meiner Taschenlampe? Leg sie sofort zurück, Trixie. Du hast mich auch nicht mit deiner spielen lassen, die du zum Geburtstag bekommen hast, also lasse ich dich auch nicht mit meiner spielen, ätsch!“
„Das ist ja gar nicht deine“, versetzte Trixie ungeduldig. „Sie gehört Paps. Außerdem spiele ich nicht mit ihr. Ich borge sie mir nur mal kurz aus.“
„Und es ist doch meine. Paps hat sie mir gestern abend ge-geschenkt“, protestierte Bobby lautstark. „He! Ich weiß schon, wohin du gehst. Du gehst wieder auskundschaften!“
„Psst!“ bat Trixie und legte warnend einen Finger auf die Lippen.
Bobby warf sich in seinen Kissen auf den Rücken und brüllte aus Leibeskräften: „Ich will auch kundschaften gehen! Mein Zeh ist schon wieder ganz gesund. Ich will nicht mehr im Bett bleiben. Ich will kundschaften gehen!“
Trixie hörte ihre Mutter die Treppe heraufkommen, um nachzusehen, weshalb Bobby so brüllte. Verzweifelt flüsterte sie ihm zu: „Bitte sei still, Bobby. Wenn du sofort still bist, lese ich dir auch den ganzen Nachmittag Micky-Maus vor. Ehrenwort.“
Im Nu hatte sich ein strahlendes Lächeln über das rosige Gesicht des Kleinen ausgebreitet. „Es ist ein Geheimnis, Trixie, nicht? Dein Geheimnis und mein Geheimnis. Aber du mußt mir auch dreimal die Geschichte vom Kleinen Bösen Wolf vorlesen, sonst sage ich alles.“
„Ja, ich verspreche es“, versicherte Trixie und schlüpfte aus dem Zimmer.
„Pfff!“ machte sie, als sie in der Garage auf Brigitte stieß. „Bobby war drauf und dran, Mami zu verraten, daß wir oben im alten Landhaus herumstöbern. Ich mußte ihm versprechen, den ganzen Nachmittag vorzulesen, damit er den Mund hält.“
„Wie schade“, rief Brigitte betrübt. „Das bedeutet, daß du nicht mit Uli und mir reiten gehen kannst.“
Trixie versuchte ihre Enttäuschung mit einem Achselzucken abzutun. „Das macht nichts. Solange ich nicht besser reite, ist es für euch zwei ohne mich sowieso lustiger.“
„Gar nicht wahr“, widersprach Brigitte. „Du machst sehr gute Fortschritte, Trixie. Reger hat heute morgen gesagt, daß du in ein bis zwei Wochen mit dem Springen anfangen kannst.“
Trixie blieb mit einem Ruck stehen. Sie konnte vor lauter Aufregung kaum sprechen. „Hat er das auch wirklich nicht bloß so gesagt, Brigitte?“ erkundigte sie sich schüchtern.
„Natürlich nicht. In der Beziehung ist Reger wie deine Mutter“, lachte Brigitte. „Er meint alles ernst, was er sagt.“
Uli beantwortete ihren Käuzchenruf aus der Scheune. Als er um die Ecke bog, zog er die Leiter hinter sich her. „Ich habe das Fenster gleich heute früh aufgemacht“, berichtete er. „Aber die Leiter habe ich sicherheitshalber wieder weggestellt, falls jemand hier herumschnüffeln kommt.“
Trixie erzählte ihm, daß Herr Kramer den Rauch von seinem Feuer gesehen hatte. „Ein Grund mehr, warum wir das Testament so schnell wie möglich finden müssen“, schloß sie. „Womöglich kommt er auch eines Tages herauf, um nachzusehen.“
„Ja, du hast recht“, stimmte ihr Uli nachdenklich zu. „Irgendwo muß das Testament ja sein... oder zumindest eine Besitzurkunde für das Grundstück. Natürlich ist es auch möglich, daß es bis über den Dachgiebel verschuldet ist.“
„Hast du dich oben schon umgesehen?“ erkundigte sich Trixie.
Uli grinste verschmitzt. „Nein. Ich dachte, du würdest es mir nie verzeihen, wenn ich damit nicht
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