Trixie Belden 05 - Trixie Belden und das Geheimnis im Wald
wahrscheinlich bis auf die Grundmauern niederbrennen.“
Als der ganze Garten gegossen war, stellten die beiden Gießkannen und Gartengeräte zurück in die Garage und liefen den Hügel hinauf.
„Ich bin so müde, daß ich mich kaum noch auf den Beinen halten kann“, jammerte Brigitte, die immer weiter zurückblieb. „Wahrscheinlich bin ich so viel Bewegung einfach nicht gewöhnt. Ich muß mich glatt eine Minute ausruhen, sonst falle ich noch um.“
„In Ordnung“, rief Trixie über die Schulter zurück. „Komm aber nach, sobald du wieder bei Kräften bist.“
Während sie durch die Hecke kroch, ahmte sie Käuzchenrufe nach. Sofort tauchte Uli am Fenster auf. „Hallo“, rief er ihr entgegen. „Ich hatte euch erst morgen erwartet.“
„Ich habe schlechte Nachrichten für dich, Uli“, keuchte Trixie. „Dein Onkel liegt im Sterben. Es steht heute in der Zeitung.“
Ulis Gesicht wurde ernst. „Das tut mir sehr leid. Ich wünschte, ich könnte ihn besuchen gehen. Ich bin nämlich sein einziger lebender Verwandter, weißt du.“
„Das darfst du nicht tun“, wandte Trixie ein. „Die Polizei oder sonst jemand will bestimmt wissen, wo du wohnst und was du tust. Sie würden ganz bestimmt Hansen benachrichtigen, glaubst du nicht auch?“
Uli nickte nachdenklich. „Trotzdem kann ich es kaum ertragen, daß Onkel Ulrich so ganz allein im Krankenhaus sterben muß.“
„Ich finde, wir sollten unbedingt weiter nach dem Geld suchen.“ Trixie wechselte das Thema. „Womöglich stirbt er, ohne jemandem zu sagen, wo es ist.“
„Ich habe gesucht“, erwiderte Uli und streckte seine Hand nach dem Gewehr aus, das er gerade geputzt hatte. Er ließ seine langen Beine über das Fensterbrett baumeln und polierte den Lauf mit einem schmierigen Lappen. „Ich habe jeden Quadratzentimeter im Erdgeschoß abgesucht“, fuhr er fort. „Ich habe sogar die Täfelung im Wohnzimmer vom Boden bis zur Decke nach einem geheimen Versteck abgeklopft,“ Er grinste. „Nein, frag mich nicht, auch danach habe ich gesucht: Es gibt keine Falltür im Keller.“
Trixie ließ sich in dem spärlichen Gras vor dem Fenster nieder. Sie fühlte sich auf einmal genauso müde wie Brigitte vor wenigen Minuten. „Es muß aber ein Testament oder wenigstens einen Brief geben, in dem steht, wo das Geld versteckt ist“, beharrte sie starrköpfig. „Was ist mit dem Schreibtisch?“
Uli schüttelte den Kopf. „Ich habe den Schlüssel dazu gefunden. Er hing zusammen mit mehreren anderen Schlüsseln an einem Nagel hinter der Kellertür. Im Schreibtisch war nichts außer ein paar Sparbüchern.“
„Na, wenn das nichts ist!“ rief Trixie aufgeregt. „Du bist gut. Du bist doch der einzige Erbe, und wenn dein Onkel stirbt, gehört das ganze Geld dir.“
Uli lud das Gewehr, bevor er antwortete: „Sämtliche Konten sind schon vor Jahren aufgelöst worden, Trixie. Ich fürchte, das bestätigt nur wieder einmal meine Vermutung, daß Onkel Ulrich sein ganzes Geld entweder ausgegeben oder verloren hat.“
Trixie seufzte schwer. „Trotzdem bleibe ich dabei, daß wir auch den ersten Stock durchsuchen sollten, Uli. Und zwar sofort. Wenn dein Onkel stirbt, kommt die Geschichte womöglich in eine große Zeitung. Wenn es einmal von Reportern hier wimmelt, haben wir bestimmt keine Gelegenheit mehr dazu.“
Uli sah sie erschrocken an. „Wenn es in die Zeitungen kommt, wird Hansen sicherlich auch hier herumschnüffeln kommen“, sagte er langsam.
„Na also“, rief Trixie triumphierend. „Machen wir uns an die Arbeit. Gibt’s in der Scheune eine Leiter?“
Uli runzelte die Stirn. „Mir will der Gedanke einfach nicht gefallen. Ich möchte nicht gerne in etwas herumwühlen, was mein Onkel niemanden sehen lassen wollte.“
„Warum bist du nur so dickköpfig?“ rief Trixie verzweifelt. „Wo liegt denn da der Unterschied? Das Erdgeschoß hast du doch sowieso schon durchsucht, warum also nicht auch den ersten Stock? Schließlich gehört das hier jetzt doch sowieso alles dir, Uli.“
„Noch nicht“, wandte Uli ein. „Schließlich ist Onkel Ulrich ja noch nicht tot. Außerdem kann er auch sein Testament geändert haben.“
„Ach, um Himmels willen“, stöhnte Trixie. „Dann laß uns wenigstens dieses verdammte Testament suchen. Wenn es niemand findet, mußt du womöglich doch wieder zu deinem Stiefvater zurück!“
Ulis Gesicht verdüsterte sich. „Ich habe dir schon gesagt, daß ich nie zu ihm zurückgehe!“ rief er hitzig. „Ich kann ja
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