Trixie Belden 09 - Trixie Belden verfolgt die Schafdiebe
gleich am Ziel. Dort drüben ist schon unsere kleine Kreisstadt Inverurie , und der Fluß hier heißt Don.“
Nach der nächsten Wegbiegung hatten sie einen herrlichen Blick auf das Tal, in dem Onkel Andys Farm lag. Sie bestand aus einem riesigen umzäunten Gelände, in dessen Mitte sich mehrere langgestreckte Gebäude befanden: das Wohnhaus, ein weiß gekalktes Gebäude mit altem Fachwerk und tiefgezogenem Dach, umgeben von mehreren Stallungen. Als der Kombiwagen auf das große Einfahrtstor zusteuerte, kamen zwei braun und weiß gefleckte Collies mit freudigem Gebell aus dem Haus gestürmt, und im Hintergrund sprang eine schwarze Katze über den Hof.
Uli stieg aus und öffnete das Tor. In diesem Augenblick erschien eine Frau auf der Türschwelle des Fachwerkhauses und trocknete sich die Hände an ihrer Schürze. Sie wartete, bis der Wagen in den Hof fuhr, und begrüßte ihre jungen Gäste mit warmem Lächeln. Ihr mütterliches, sonnengebräuntes Gesicht gefiel den „Rotkehlchen“ auf Anhieb.
„Na, da seid ihr ja alle heil und ganz!“ sagte Frau Berger, umarmte die Mädchen und klopfte den Jungen auf die Schulter. „Ich habe mir schon ein bißchen Sorgen gemacht“, gestand sie mit einem Augenzwinkern. „Flugzeuge sind mir nämlich unheimlich. Willkommen auf der Belden-Farm ! Und jetzt herein mit euch, ihr seid bestimmt hungrig!“
„Na, dagegen wirst du gleich etwas unternehmen, Nelly“, sagte Herr Berger. „Das sehe ich schon an den Mehlspuren auf deiner Nase. Du hast gebacken, stimmt’s ?“
„Ja, richtig geraten, und ich bin froh, daß endlich wieder ein paar junge Leute im Haus sind, für die sich das Backen lohnt!“ erwiderte seine Frau strahlend.
Ein Fremder mit schwarzem Bart
Klaus, Uli und Martin waren die ersten, die am nächsten Morgen in der Küche erschienen. Ein verlockender Duft von gebratenem Speck schlug ihnen entgegen. Herr Berger war nirgends zu sehen, doch seine Frau stand am Herd und schlug Eier in eine Pfanne.
„Guten Morgen, Jungs!“ sagte sie. „Gut geschlafen?“
„Prima!“ versicherten die drei im Chor, und Klaus fügte hinzu: „Das ist wirklich eine hübsche Wohnung, die Onkel Andy über dem Stall für seine Arbeiter eingerichtet hat. Wunderbar warm, und überall Bücher über Schafzucht und Landwirtschaft.“
„Die gehören Ben, unserem Angestellten“, erklärte Frau Berger. „ Zur Zeit ist er in Glasgow, um sich für die Landwirtschaftsschule anzumelden. Ich nehme an, daß er morgen zurückkommt. Und jetzt ruft bitte die Mädels, das Frühstück ist gleich soweit.“
„Nicht nötig, wir sind schon da!“ rief in diesem Augenblick eine vergnügte Stimme. Es war Trixie, frisch und munter wie immer, gefolgt von Brigitte und Dinah. „Guten Morgen allerseits!“
„Ich bin hungrig wie ein Wolf“, sagte Brigitte. „Das muß am schottischen Klima liegen. Können wir Ihnen beim Tischdecken helfen, Frau Berger?“
„Ja, das könnt ihr, aber sagt Nelly zu mir. ,Frau Berger’ klingt so steif.“
Während Dinah den Kaffee aufbrühte, deckten Brigitte und die Jungen den Tisch, und Trixie steckte das Brot in den Toaster.
„Kommt Ihr Mann nicht zum Frühstück?“ erkundigte sich Uli.
„Oh, der ist schon seit einer Stunde unterwegs. Er wollte zur Südweide hinauf.“
Nachdem die sechs ein üppiges Frühstück verspeist hatten, beschlossen sie, auf die Suche nach Herrn Berger zu gehen. Nur Brigitte blieb in der Küche zurück, um Frau Nelly beim Abwasch zu helfen.
Trixie und Uli traten als erste ins Freie. Das sanfte Klingeln der Glöckchen und das Blöken der Schafe empfing sie. Wie der Verwalter ihnen gestern auf dem Weg vom Flughafen zur Farm erzählt hatte, durften die Tiere seit ein paar Tagen wieder auf die Weide, um das erste frische Gras zu fressen, nachdem sie den ganzen Winter in den Ställen verbracht hatten.
Die Schafe liefen von einem Rasenstück zum anderen, vollführten Bocksprünge und tollten ausgelassen durch das Heidekraut. „Die benehmen sich wie Lämmer und nicht wie ausgewachsene Schafe“, sagte Trixie, als sie Herrn Berger gefunden hatten.
„Im Frühling sind sie ganz außer Rand und Band“, erwiderte er schmunzelnd. „Sie sind so froh, wieder im Freien zu sein und frisches Gras fressen zu können, daß sie vor lauter Übermut nicht wissen, was sie anfangen sollen. Seht euch mal die beiden an!“
Zwei Schafe rannten mit gesenkten Köpfen und angelegten Ohren aufeinander zu. Sie stießen mit den Köpfen hart zusammen, traten
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