Trixie Belden 09 - Trixie Belden verfolgt die Schafdiebe
Anoraks. Als Klaus die Haustür öffnete und einen schrillen Pfiff ausstieß, waren die beiden Collies Tip und Tap sofort zur Stelle.
Martin zog seine Kapuze in die Stirn. „Mann, seht euch bloß mal an, wie das schneit! Der ganze Boden ist schon mit Schnee bedeckt. Paßt auf, daß ihr nicht ausrutscht!“
Die Hunde liefen voraus, und sie folgten ihnen zur großen Weide. Trixie langte als erste am Zaun an. „Uli“, keuchte sie, „wir müssen nach den Schafen rufen, so, wie’s Herr Berger uns vorgemacht hat. Also, alle auf einmal — eins, zwei, drei!“
Sie formten mit den Händen einen Trichter um den Mund und riefen im Chor; „ Soooo — Schafe!“ Gleich darauf bekam Dinah einen Lachkrampf, und auch die anderen kicherten los; nur Klaus war vernünftig wie immer.
„Nehmt euch zusammen, wir haben keine Zeit zu verlieren!“ sagte er. „Das sieht nach einem richtigen Schneesturm aus. Seid jetzt mal still, ich rufe allein, vielleicht folgen sie mir. Soooo — baaa — aaa ! Sooo — Schafe!“
Den Tieren schien dieser Lockruf nicht komisch vorzukommen, denn sie hoben die Köpfe, und zwei große Mutterschafe trotteten auf Klaus zu; der Rest der Herde folgte willig.
Nun liefen Uli, Klaus und Martin vor den Tieren her in Richtung zum Gatter. „Ihnen nach, Tip und Tap!“ rief Trixie. Die Hunde brachen in lautes Gebell aus, rannten hierhin und dorthin, umkreisten die Herde und trieben die Schafe zu einem dichten Knäuel zusammen, das sich dem eingezäunten Gelände mit den Unterständen rasch näherte.
Plötzlich verschwand einer der Collies hinter einer Hügelkuppe. „ Tip ist ausgerissen!“ rief Martin. „Er jagt wahrscheinlich hinter einem Eichhörnchen her. Wenn Herr Berger hier wäre, würde er das wohl kaum wagen.“
„Ach, laß ihn, die Schafe strömen doch schon alle durchs Gatter“, gab Brigitte zurück. „He, da ist Tip ja schon wieder! Seht mal, was er da aufgestöbert hat! Eichhörnchen sind’s jedenfalls nicht!“
Bellend trieb der Collie zwei halbwüchsige Schafe über den Hügel. Sie blökten wild.
„ Tip ist klüger als so mancher Mensch“, sagte Klaus. „Da, jetzt verschwindet Tap ebenfalls.“
Nachdem die Hunde noch etwa ein weiteres Dutzend verstreuter Schafe in den Pferch getrieben hatten, blieben sie mit hängenden Zungen vor dem Gatter sitzen.
„Ihr seid zwei feine Burschen!“ sagte Martin. „Sieht fast so aus, als könnten sie zählen und wüßten jetzt, daß die ganze Herde in Sicherheit ist.“
So schien es tatsächlich zu sein, denn die Collies beobachteten, wie Uli, Klaus und Trixie das Gatter schlossen, während die Schafe in den Unterständen Schutz vor dem heftigen Schneefall suchten; dann folgten sie den Jungen und Mädchen ins Haus zurück.
Kaum traten sie durch die Eingangstür, als auch schon das Telefon läutete. Klaus nahm den Hörer ab. Es war Herr Berger, der sich mit besorgter Stimme erkundigte, ob alles in Ordnung sei. Als Klaus berichtete, daß alle Schafe unter Dach und Fach waren, bedankte sich der Verwalter voll Erleichterung und richtete an alle Grüße aus.
„Wir haben’s noch rechtzeitig geschafft“, seufzte Trixie und schlüpfte aus ihren nassen Gummistiefeln. „Der Schnee liegt inzwischen bestimmt schon ein paar Zentimeter hoch, und es schneit noch immer.“
Frau Nelly hatte das Abendessen für ihre jungen Gäste vorbereitet; es mußte nur noch gewärmt werden. Zum Nachtisch gab es frischen Apfelkuchen. Während die „Rotkehlchen“ aßen, liefen die beiden Collies rastlos zwischen Küche und Haustür hin und her, winselten und knurrten und ließen sich nicht beruhigen.
„Was sie wohl haben mögen?“ überlegte Trixie. „Aber es stürmt so, wir lassen sie wohl besser nicht ins Freie.“
„Wahrscheinlich gefällt ihnen der Wind nicht“, erwiderte Martin achtlos. „Hunde mögen keinen Wind.“
Am Abend stellte es sich jedoch heraus, daß nicht der Wind die Collies beunruhigt hatte, sondern etwas ganz anderes. Als das Ehepaar Berger zurückkehrte, hatten sich die „Rotkehlchen“ um Onkel Andys alten Plattenspieler versammelt. So hörten sie nicht, wie der Wagen vor dem Haus hielt und die Eingangstür geöffnet wurde. Erst als Frau Nelly ins Wohnzimmer trat, hoben sie die Köpfe. Frau Berger sah ganz zerzaust aus.
„Oh, guten Abend!“ sagte Brigitte. „Stürmt es draußen noch immer?“ Als sie den seltsamen Ausdruck auf Frau Bergers Gesicht sah, fügte sie schnell hinzu: „Was ist passiert? Wo ist Ihr Mann?“
„Er
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