Trixie Belden 16 - Der Fall Heuschrecke
Einsamkeit?
„Oh, wir werden bestimmt nichts sagen!“ versicherte Brigitte. „Wir werden keinem gegenüber etwas erwähnen.“
„Sicher nicht, das versprechen wir!“ sagte auch Trixie. Eine halbe Stunde später schlenderten die Freundinnen über den Schulhof und durchs Tor auf die Straße. Der Vorfall mit Fräulein Flöfer ging ihnen beiden nicht aus dem Sinn. Trixie sagte: „Ich glaube, sie hat Angst, wieder krank zu werden.“
„Ich wollte, wir könnten ihr helfen!“ erwiderte Brigitte seufzend.
„Wie wär’s, wenn ihr mir helfen würdet?“ fragte plötzlich eine Stimme.
Überrascht sahen Trixie und Brigitte auf und bemerkten einen jungen Mann, den sie nie zuvor gesehen hatten. Er stand gegen einen alten Lieferwagen gelehnt und lächelte sie an. Der junge Mann mochte etwas älter als Klaus sein. Er war groß und schlank, hatte dunkle Locken und ein vergnügtes, sympathisches Gesicht.
„Ich suche nach Fräulein Höfer“, sagte er. „Sie unterrichtet doch am Lindenberger Gymnasium, oder? Bin ich hier richtig?“
„Klar sind Sie das!“ erwiderten Trixie und Brigitte im Chor.
„Wir waren gerade bei ihr“, fügte Brigitte hinzu.
„Sie ist vielleicht noch im Geschichtssaal“, sagte Trixie. „Kommen Sie mit, wir führen Sie hin.“
„Prima, das ist nett von euch.“ Der junge Mann folgte ihnen über den Hof ins Schulgebäude bis zur Tür des Geschichtssaales. Trixie klopfte kurz an, öffnete dann die Tür und rief: „Da ist Besuch für Sie, Fräulein Höfer!“
Die junge Lehrerin deckte gerade den Schaukasten zu. „Einen Augenblick, bitte“, sagte sie. Dann drehte sie sich um, und ihr Blick fiel auf den jungen Mann im Türrahmen.
„Ach, du bist es, Tommy!“ rief sie. „Ich dachte nicht, daß du schon so bald kommen würdest!“
Der Fremde, der Tommy hieß, ging durchs Klassenzimmer auf sie zu. „Hallo, Nina!“ sagte er.
Fräulein Höfer strahlte vor Freude. „Heute habe ich deinen Brief bekommen“, sagte sie, „aber...“
Brigitte stieß Trixie an und flüsterte: „Komm jetzt!“ Leise traten die beiden zurück und schlossen die Tür. Als sie wieder auf den Schulhof kamen, hängte sich Trixie bei Brigitte ein. „Na, wie findest du das?“ sagte sie. „Fräulein Höfer hat richtig glücklich ausgesehen. Ich wette, dieser Tommy ist genau die richtige Medizin für sie!“
Hoppy, der Glücksbringer
Klaus, Uli und Martin waren nach Lindenberg gefahren, um Trixie und Brigitte abzuholen. Nun hatten sie sich alle an ihrem Lieblingstisch im Stehimbiß versammelt und tranken Cola, während Trixie von dem jungen Mann erzählte, der Fräulein Höfer so überraschend besucht hatte.
„Ich bin so froh für sie! Sie hat richtig glücklich ausgesehen“, sagte Brigitte.
Martin nickte. „Ja. Und ist euch aufgefallen, daß Trixie zum erstenmal jemanden kennengelernt hat, von dem sie nicht sagt, daß...“
„... daß irgend etwas an ihm seltsam ist!“ vervollständigten Uli, Brigitte und Klaus im Chor.
Alle lachten.
„Wer ist dieser Tommy eigentlich?“ fragte Klaus. „Vielleicht ein Freund von Fräulein Höfer“, überlegte Tri xie. „Oder ein Verwandter. Er könnte ihr Bruder sein, oder...“
Brigitte, die mit dem Gesicht zur Tür stand, unterbrach sie. „Pst!“ zischte sie. „Sie kommen gerade herein. Da sind sie schon.“
Trixie wandte sich um und lächelte. „Hallo, Fräulein Höfer!“ rief sie und rückte ein Stück zur Seite. „Kommen Sie doch zu uns an den Tisch! Für zwei ist gerade noch Platz.“
Die junge Lehrerin sah zweifelnd zu ihrem Begleiter auf. „Vielen Dank, das ist nett von euch, aber ich weiß nicht...“
„Hallo!“ sagte der junge Mann neben ihr. „Wir nehmen euer Angebot gern an, wenn wir euch nicht stören.“ Er nickte Trixie und ihren Freunden zu. „Ich heiße Tommy.“
„Ich bin Trixie Belden, und das ist Brigitte Willer. Wir haben uns ja vorher schon getroffen“, sagte Trixie. Dann stellte sie auch noch Uli und ihre Brüder vor. „Wir sind die Rotkehlchen“, fügte sie hinzu.
„Das ist der Name ihres Klubs, Tommy“, erklärte Fräulein Höfer.
Tommy wirkte nett und unkompliziert. Er hatte viel Humor und eine komische Art, Geschichten zu erzählen — hauptsächlich über seine eigenen Mißgeschicke . Schon nach wenigen Minuten bogen sich die Rotkehlchen vor Lachen über seine lustigen Redensarten.
„Tommy, wenn Sie hier in Lindenberg bleiben, müssen Sie unbedingt im Theaterkreis unserer Schule mitmachen!“ sagte Trixie.
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