Trixie Belden 16 - Der Fall Heuschrecke
Klubmitgliedern getragen wurden. Die sieben „Rotkehlchen“ hatten gemeinsam schon viele aufregende Abenteuer erlebt.
Nun schlenderten Trixie, Brigitte und Dinah auf dem Weg zum Rathaus durch die roten und goldenen Blätter, die die Wege der Anlage bedeckten. Die Stadtbücherei wirkte dunkel und verlassen, doch im Polizeirevier brannte noch Licht.
Sogar in der Abenddämmerung sah das Rathaus vor dem Hintergrund der alten Ulmen stattlich und eindrucksvoll aus. Die Glocke, die einst im Glockenturm gehangen hatte, war schon seit vielen Jahren von ihrem Platz verschwunden. Die alte Wetterfahne aber, die wie eine Heuschrecke geformt war, befand sich aber noch immer auf der Kuppel des Schindeldaches.
In einiger Entfernung vom Rathaus blieben die drei Mädchen stehen und sahen zur Wetterfahne auf. „Hallo, Hoppy!“ riefen sie leise. Und Trixie winkte der Heuschrecke verstohlen zu.
„Der alte Hoppy ist wirklich eine einmalig schöne Wetterfahne!“ sagte Brigitte. „Einen Hahn kann jede Stadt haben - aber eine kupferne Heuschrecke ist schon etwas ganz Besonderes.“
Wenige Minuten später erschienen Trixie und ihre Freundinnen im Stehimbiß an der Ecke der Hauptstraße, wo Uli, Martin, Klaus und Dan schon auf sie warteten. Sie fanden einen Tisch am Fenster und bestellten Würstchen und Pommes frites.
Plötzlich klopfte Trixie an die Fensterscheibe und winkte einer jungen Frau zu, die vorüberging. Diese hob rasch den Kopf. Als sie Trixie bemerkte, lächelte sie und winkte, ehe sie weitereilte.
„Sicher geht Fräulein Höfer auch ins Kino“, sagte Trixie zu den anderen. „Ich mag sie, sie ist nett.“
Fräulein Höfer war eine neue Referendarin am Lindenberger Gymnasium. „Die Arme“, sagte Brigitte sanft. „Sie kommt mir so schüchtern vor. Sie ist immer allein.“ Einen Augenblick lang wurde ihr Gesicht traurig. Sie dachte an ihre eigene Einsamkeit, ehe sie Trixie und ihre anderen Freunde kennengelernt hatte.
„Das ist mir auch schon aufgefallen“, sagte Dinah. „Dabei ist sie so freundlich, und ich finde sie auch hübsch. Aber sie scheint keine Freunde zu haben.“
„Also hört mal, sie ist schließlich erst ein paar Wochen in unserer Stadt — erst seit Schulanfang!“ wandte Klaus ein.
Trixie machte ein nachdenkliches Gesicht. „Woher kommt sie eigentlich?“ fragte sie.
„Keine Ahnung“, sagte Brigitte. „Aber ich finde, sie gestaltet den Geschichtsunterricht richtig interessant. Vor allem, wenn sie uns die alten Münzen aus Herrn Quinns Sammlung zeigt und erklärt, wieviel man aus Geldstücken über die Geschichte lernen kann.“
„Ja“, sagte Martin und streute mehr Salz über seine Pommes frites. „Sie ist wirklich eine Numismatikerin.“
Trixie starrte ihn an und hob die Augenbrauen. Martin liebte es, große Worte zu gebrauchen, die keiner außer ihm verstand. „Eine Numi-was ?“ fragte sie.
„Eine Numismatikerin“, wiederholte er. „Das ist jemand, der eine Menge über Münzen weiß, liebe Schwester.“ Trixie grinste. „Ach so. Jedenfalls bin ich froh, daß Paps Herrn Quinn dazu überredet hat, der Schule seine Münzsammlung zu leihen. Die alten Dinger sind wirklich interessant.“
„Einige von den ,alten Dingern’ sind auch sehr kostbar“, mischte sich Klaus ein. „Aber jemand, der so reich ist wie Herr Quinn, kann sich so ein Hobby schon leisten.“
Dinah schleuderte ihr langes schwarzes Haar zurück und sah auf ihre Armbanduhr. „Der Film fängt gleich an!“ verkündete sie.
„He, du hast recht!“ sagte Dan. „Wir müssen los!“
Rasch bezahlten die Rotkehlchen ihre Rechnung an der Kasse und liefen über die Straße zum hell erleuchteten Kino.
Trixie wundert sich
Zwei Stunden später gingen Trixie und ihre Freunde zum Parkplatz zurück. Es war eine schöne Oktobernacht. Zwar waren nur ein paar Sterne zu sehen, doch der Mond hing rund und orangefarben am Himmel.
„Sieht aus wie ein Kürbis!“ sagte Trixie.
Dinah seufzte. „Ein Kürbis! Sei doch nicht immer so unromantisch, Trixie!“
Ehe Trixie protestieren konnte, bemerkte Klaus Fräulein Höfer, die gerade über den Marktplatz kam. Brigitte sah sie ebenfalls und rief ihr zu: „Hallo, Fräulein Höfer! Hat Ihnen der Film gefallen?“
Die junge Lehrerin kam näher. „O ja, sehr gut“, erwiderte sie.
„Uns auch“, sagte Trixie. „Kennen Sie Hoppy schon?“ Fräulein Höfer blieb stehen. „Hoppy? Nein, ich glaube nicht“, sagte sie unsicher, und ihr Blick ging zwischen Trixie und den
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