Trixie Belden 16 - Trixie Belden und der Fund im See
Brigitte sie anstieß. Sie merkte, daß ein Teil der seltsamen Pflanze aus ihrer Jackentasche hervorsah. Rasch schob sie sie tiefer in die Tasche zurück.
Inzwischen sprach Frau Elias schon weiter: „Es ist wirklich nett von euch, daß ihr hier Wache halten wolltet, damit meinen Nelken nichts passiert, aber das wäre nicht nötig gewesen. Zeig es ihnen, Max!“
Ihr Stiefsohn ließ den starken Strahl seiner Taschenlampe nach rechts gleiten. Die vier jungen Leute sahen eine Menge graugrüner Pflanzen, doch keine einzige Blüte dazwischen.
„Wir haben die Nelken gestern am Spätnachmittag noch geschnitten“, erklärte Frau Elias, „und ins Wasser gestellt. Sie werden gleich früh am Morgen geliefert.“
„Oh!“ Trixie war beschämt. Max starrte sie an. „Enttäuscht?“ fragte er spöttisch.
„Aber Max!“ sagte Frau Elias wieder. „Die jungen Leute wollten uns doch nur helfen!“
Max sah Trixie noch einen Moment lang an. „So so “, sagte er dann, „sie wollten nur helfen.“ Und er knipste seine Taschenlampe aus.
Trixie schluckte schwer. „Haben Sie die Nelken gestern noch geschnitten, weil sie Angst hatten, daß... daß ihnen etwas passieren könnte?“
Frau Elias schüttelte den Kopf. „Daran habe ich gar nicht gedacht“, sagte sie. „Aber Max hat vorgeschlagen, daß...“
Ihr Stiefsohn unterbrach sie. „Ja, es war meine Idee“, bestätigte er. „Und zwar nicht, weil ich dachte, daß etwas passieren könnte, sondern ganz einfach deshalb, weil ich nicht so früh aufstehen wollte.“
„Euch ist sicher kalt“, sagte Frau Elias freundlich. „Kommt doch ins Haus, ich mache rasch heißen Tee.“
„Nein, vielen Dank!“ erwiderte Uli. „Ich glaube, wir sollten jetzt besser nach Hause gehen. Tut mir wirklich leid, daß wir Sie erschreckt haben. Wir wollten wirklich nur helfen.“ Frau Elias nickte. „Ich weiß. Ich bin froh, daß ich die Polizei nicht gerufen habe.“
„Ich auch!“ sagte Trixie aus tiefstem Herzen. Sie war nicht besonders wild darauf, Wachtmeister Weber und ihren Eltern diesen nächtlichen Ausflug zu erklären.
Sie verabschiedeten sich ziemlich verlegen von Frau Elias und Max, knipsten ihre Taschenlampen an und gingen quer durch die Gärtnerei zur Landstraße zurück. Klaus wartete noch im Auto, und sie erzählten ihm von dem unrühmlichen Ausgang ihres Abenteuers.
„Da haben wir aber Glück gehabt, daß Frau Elias die Polizei nicht verständigt hat“, sagte Klaus grimmig. „Ich habe keine Lust, den Rest der Nacht im Gefängnis zu verbringen!“
„Freu dich nicht zu früh!“ warnte ihn Martin. „Wir müssen uns schließlich zu Hause noch unbemerkt einschleichen. Wenn unsere Eltern uns hören, rufen sie vielleicht die Polizei!“
Trixie stöhnte innerlich. Klaus warf ihr einen unfreundlichen Blick zu. „Der Teufel soll mich holen, wenn ich mich noch mal von dir zu so etwas überreden lasse!“
Uli kam Trixie zu Hilfe. „Wir haben alle darüber abgestimmt“, warf er ein. „Und es hätte ja auch anders kommen können. Jetzt möchte ich nichts als nach Hause und ins Bett. Reden wir nicht mehr über die Sache.“
Trixie ließ die Schultern hängen und vergrub die Hände in den Jackentaschen. Dabei berührte sie die Blätter der unbekannten Pflanze. Sie öffnete den Mund, um etwas zu sagen, schloß ihn aber gleich wieder.
Ich glaube, ich warte damit lieber bis morgen, dachte sie. Sonst verprügeln sie mich am Ende noch!
Eine Pflanze gibt neue Rätsel auf
Am nächsten Morgen trafen sich die Rotkehlchen wieder im Klubhaus. Die Jungen gähnten und beschwerten sich über Schlafmangel; Trixie und Brigitte aber waren munter und tatendurstig wie immer.
„Warum seid ihr denn am frühen Morgen schon so euphorisch? Das hält ja keiner aus!“ brummte Martin.
„Ich weiß zwar nicht, was euphorisch bedeutet, aber wir sind einfach erleichtert, das ist alles“, erwiderte Trixie.
Brigitte nickte. „Ja. Immerhin sind wir nicht erwischt worden.“
„Noch nicht“, sagte Uli. „Aber was ist, wenn Frau Elias bei euch oder bei uns zu Hause anruft, um unseren Eltern zu sagen, was für großartige Sprößlinge sie haben?“
„Herrje, daran hab ich noch gar nicht gedacht!“ gab Trixie zu. „Hoffen wir, daß sie zuviel zu tun hat, um auf solche Ideen zu kommen.“
Sie griff in ihre Tasche und zog ein zusammengefaltetes Papiertaschentuch heraus. Dazwischen lag die Pflanze aus dem Maisfeld. Die Blätter waren schon verwelkt, aber noch immer dunkelgrün.
„Weiß
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