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Trixie Belden udn das Geheimnis im Wald

Trixie Belden udn das Geheimnis im Wald

Titel: Trixie Belden udn das Geheimnis im Wald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Campbell
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kaum, daß es heute noch Wilddiebe gibt. Hast du vielleicht in letzter Zeit ,Robin Hood‘ gelesen, hm?“
    „Na hör mal, es gibt sehr wohl noch Wilderer!“ erwiderte Trixie empört und stieg wieder aufs Pferd. „Massenhaft sogar. Du weißt ja, wie teuer Wildbret heutzutage ist. Wahrscheinlich ist das ein ziemlich lohnendes Geschäft.“
    Brigitte sah sich ängstlich um. „Das entscheidet die Sache“, sagte sie. „Wenn hier irgendwelche Wilddiebe herumlungern, können wir beide nicht Wildhüter spielen. Was sollen wir denn tun, wenn wir einen Wilderer ertappen?“
    „Ganz einfach“, erwiderte Trixie fröhlich. „Wir folgen ihm ungesehen bis zu seinem Lager. Oder wenn er kein Lager hat, dann vielleicht bis zu seinem Auto, oder womit er das tote Wild sonst weiterbefördert.“
    Brigitte schauderte. „Das kommt dir vielleicht einfach vor, aber ich bin da ganz anderer Meinung. Schau, die Fußspuren führen nicht den Weg entlang, sondern seitlich in den Wald.“
    „Er hat sich in die Büsche geschlagen“, sagte Trixie prompt. „Ein Wilderer geht niemals auf öffentlichen Wegen, das ist doch sonnenklar.“
    „Gut“, antwortete Brigitte grimmig. „Dann gibt es also hier einen Wilddieb. Wir reiten am besten sofort zu den Jungen und sagen es ihnen.“
    „Bloß nicht!“ schrie Trixie. „Sie würden sich nur über mich lustig machen. Du weißt ja, daß sie niemals Verdacht schöpfen, wenn sich ein Verbrechen nicht direkt vor ihren Augen abspielt. Da, jetzt sind wir doch richtig geritten!“ Tatsächlich sahen sie nun Herrn Lytells Laden zwischen den Tannen auftauchen. „Ich warte hier auf dich und halte Ladys Zügel“, sagte Brigitte. „Mach schnell, Trixie.“
    Während Trixie abstieg, kam ein Mann aus Herrn Lytells Laden, den sie nie zuvor gesehen hatten. Er war groß und hager und seltsam altmodisch gekleidet.
    „Ein Fremder“, flüsterte Trixie Brigitte zu. „So komische Knickerbocker trägt doch kein Mensch mehr!“
    Der Fremde, der einen Karton unter dem Arm trug, achtete nicht auf die beiden Mädchen. Er trat in den Wald und verschwand fast sofort aus ihrem Blickfeld.
    „Ich habe gar nicht gewußt, daß an dieser Stelle ein Weg in den Wald führt“, sagte Brigitte leise.
    Trixie nickte nur. Sie rannte über die Straße und stürzte in Herrn Lytells Laden. Dann rief sie: „Wer war der Mann, der gerade aus Ihrem Laden kam?“
    Herr Lytell warf ihr einen mürrischen Blick zu. „Was soll das bedeuten, Trixie, daß du hier so hereinplatzt und mich anbrüllst, als ob ich stocktaub wäre? Es ist wirklich höchste Zeit, daß du einmal ein bißchen mehr Benehmen an den Tag legst. Wenn du deiner Mutter nicht so ähnlich sehen würdest, könnte ich nie glauben, daß du ihre Tochter bist!“
    Trixie unterdrückte einen Seufzer. Sie kannte Herrn Lytells Ermahnungen schon langsam auswendig. Natürlich wußte sie genau, daß er sie nicht leiden konnte, und fragte sich, warum sie nicht gleich auf die Idee gekommen war, Brigitte vorzuschicken, die er ausgesprochen gern mochte. Außerdem waren Brigittes Eltern so reich, daß er bestimmt keinen Verdacht geschöpft hätte, wenn sie mit einem Brillantring bei ihm erschienen wäre. Aber jetzt war es zu spät.
    Sie zog das kleine Samtetui aus ihrer Hosentasche und legte es auf den Ladentisch. „Tut mir leid, daß ich so laut war, Herr Lytell“, sagte sie zerknirscht. „Ich war bloß neugierig, weil ich den Mann noch nie zuvor gesehen habe. Aber ich bin eigentlich aus einem anderen Grund hergekommen.“ Sie öffnete das Etui, und sogar im Halbdunkel des alten Ladens konnte man den herrlich geschliffenen Brillant glitzern sehen.
    Der Ladenbesitzer gab einen Laut von sich, der Trixie an das Blöken eines Schafes erinnerte. Er holte den Ring aus dem Etui und trug ihn zum Licht. Trixie folgte ihm.
    Nach einigen Minuten sagte er in ehrfürchtigem Ton: „Dieser Stein ist ungefähr tausend Mark wert. Wo hast du ihn her, Trixie?“
    „Uli Frank hat ihn mir geschenkt“, antwortete Trixie. „Er hat seiner Großtante gehört, und ich habe den Ring gefunden, ehe das Haus vom alten Herrn Frank abbrannte.“ Sie fuhr hastig fort: „Sie erinnern sich doch, Herr Lytell, wie Herrn Franks Haus abgebrannt ist, und wie Uli dann weglief? Er hat gesagt, ich hätte den Ring verdient, weil ich damals das Geld für ihn gerettet habe. Sie müssen mir einfach glauben! Der Ring gehört mir. Und ich möchte, daß Sie ihn nehmen.“
    „Ich?“ Herr Lytell setzte sich auf den nächsten

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