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Trojanische Pferde

Trojanische Pferde

Titel: Trojanische Pferde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Lender
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zurück, als hätte sie eine Ohrfeige empfangen. Ihr Blick drückte gleichzeitig Wut, Angst und Empörung aus.
Wie könnt ihr es wagen, mich derart manipulieren zu wollen?
Sie beugte sich vor. »Hören Sie, meine Herren«, sagte sie. »Ich mag es nicht, wenn ich unter Druck gesetzt werde!« Sie blickte in Toms blaue Augen und gab ihm zu erkennen, dass sie sich betrogen fühlte. »Billige Tricks, Schocktaktik – oder wie man solche Mätzchen in Ihrem Gewerbe bezeichnet.« Sie atmete durch, versuchte ihre Fassung zurückzugewinnen. »Zuerst bearbeiten Sie mich abwechselnd, um mich aus dem Gleichgewicht zu bringen. Und was haben Sie sich als Nächstes ausgedacht?«
    Nigel und Ari sahen Tom an, als wollten sie sagen: »Da hast du uns aber ein schönes Früchtchen angeschleppt.« Tom gab den anderen einen Wink. »Lasst mich allein mit ihr reden«, sagte er. Nigel und Ari standen auf und entfernten sich, wobei Nigel noch eine etwas ungelenke Verbeugung hinlegte. Tom seufzte. »Tut mir leid. Es war nicht unsere Absicht, uns gegen Sie zu verbünden. Wir wollten Ihnen nur mit allem Nachdruck zu verstehen geben, dass Jassar in Gefahr ist. Wenn Sie sich davon unter Druck gesetzt fühlen, dann ist das leicht nachzuvollziehen. Es war meine Idee, also machen Sie den beiden bitte keinen Vorwurf. Wir können die Sache abbrechen, wenn Sie es wünschen.«
    Sasha musterte ihn, die Hände um die Sessellehnen geklammert, immer noch misstrauisch, immer noch wütend. Sie wussten genau, dass sie nicht einfach davonlaufen würde, wenn es um Jassar ging. »Woher wissen Sie das alles? Dass Jassar auf der Liste steht?«
    Toms Miene ließ seine Verletzlichkeit erkennen. »Wir können es beweisen«, sagte er sanft. Er schwieg für einen Moment, überlegte. »Was wollen Sie tun?«
    Sasha antwortete nicht, da sie sich diese Frage gerade erst selbst gestellt hatte. Von irgendwelchen nicht nachprüfbaren Hinweisen abgesehen, hatte sie immer noch nichts, womit sie zu Jassar gehen konnte. Und wenn sie Tom aufforderte, ihr alles zu sagen, was er wusste, konnte sie nicht sicher sein, dass er nicht doch etwas zurückhielt. Zu vermuten war es. Vielleicht sollte sie das Spiel einfacheine Weile mitspielen. Vielleicht konnte sie Tom trauen, jedenfalls solange er nicht wieder versuchte, sie in die Enge zu treiben.
    »Wir brauchen Ihre Hilfe wirklich«, sagte Tom. »Ich habe alles genauestens durchdacht, habe auch alternative Möglichkeiten durchgespielt. Aber sie würden nicht funktionieren. Sie sind unsere beste Waffe.« Er sprach bedächtig, als würde er jedes Wort erst prüfen, bevor er es aussprach. Wieder beugte er sich vor, was offenbar seine Methode war, einer wichtigen Bemerkung Nachdruck zu verleihen. »Falls Sie sich bereit erklären, uns zu helfen, würde ich als Ihr Kontakt fungieren. Niemand sonst. Alles, worum wir Sie bitten, ist, an Ihrem Platz zu bleiben und uns zu berichten. Information, nur darum geht es.«
    Sasha nickte mehr oder weniger mechanisch. Sie wollte sich nicht verpflichten, aber eine Möglichkeit finden, der Sache auf den Grund zu gehen.
    »Darf ich Ihnen eine persönliche Frage stellen?«, sagte Tom.
    »Okay.« Plötzlich fühlte sie sich ausgelaugt, saft- und kraftlos.
    »Warum stehen Sie Jassar so nahe? Ich meine, nach – allem, was war?«
    Sasha spürte einen Druck in der Kehle. »Wir waren einander von Anfang an verbunden.« Ihr Blick schweifte in die Ferne, über Toms Schulter hinweg. »Ich habe ihm vergeben. Und er hat mich fühlen lassen, noch bevor er sich entschuldigte, dass es ihm leidtut. Eine komplexe Geschichte. Belassen wir’s dabei.« Ihr Blick kehrte zu Tom zurück. »Ich will mir Ihr Angebot durch den Kopf gehen lassen. Ich werde mit Jassar darüber sprechen, wenn’s sein muss, fliege ich dafür extra zurück.«
    Toms Kopf fuhr hoch, seine Augen blitzten. »Das können Sie nicht. Jassar darf davon nichts wissen. Wir haben es auf diesem Weg versucht, wie ich Ihnen bereits sagte.«
    »Ich kann ihn nicht belügen!« Panik stieg in Sasha auf, erst jetzt begriff sie so recht, was sie von ihr verlangten.
    »Bedenken Sie, wie das aussehen würde – ein Haufen ausländischer Geheimdienstler wirbt Sie an, um seinen Sohn zu beobachten. Selbst wenn Sie sagen, dass es nur zu seinem Schutz ist. Erwird es nicht schlucken. Es gibt nicht genug Beweise. Genau dafür brauchen wir Sie ja.«
    Sasha fühlte sich von einem Schwindel erfasst, das Schaukeln des Boots wurde ihr unerträglich. Ein Gefühl absoluter Leere, der

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