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Trojanische Pferde

Trojanische Pferde

Titel: Trojanische Pferde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Lender
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Dutzend Passanten unterwegs. Sicherlich hatte der Voraustrupp inzwischen seine Position eingenommen.
    Er zog seine 9mm Ruger Automatik und lud durch. Ishtar folgte seinem Beispiel.
    Sie gingen weiter, hielten ihre Waffe unter dem Parka verborgen. Assads Blick schoss ruhelos hin und her, aber ihm fiel nichts Ungewöhnliches auf.
Immer noch alles ruhig. Gut. Wenn’s nur so bleibt.
Sie hatten sich jetzt auf fünfzig Meter genähert. Er atmete tief durch. Die kühle Luft tat seiner Lunge gut.
    Zwanzig Meter weiter konnte er die Umrisse der Männer auf der Straße deutlicher erkennen. Vier von ihnen gingen auf die Tür des Hauses neben der Moschee zu. Der eine schwang eine Stahlstange und schlug sie gegen die verwitterte Holztür, die splitternd auseinanderflog, worauf zwei der anderen Männer Blendgranaten ins Innere des Hauses warfen. Grelle Blitze und dumpfe Explosionen erfüllten den Vorraum zu Scheich bin Abdurs Zimmer.
    Assad sah die drei Männer im Haus verschwinden, hörte das Krachen des Stahls gegen die Innentür, kurz darauf drei weitere Explosionen. Den Vorraum betretend, roch er Kordit und den Staub, der von der Decke herunterschwebte. Drei Männer lagen hustend und stöhnend auf dem Boden. Seine Leute hatten halb automatische Pistolen auf sie gerichtet. Assad nickte ihnen zu und wandte sich zur Innentür. Drei Schüsse krachten hinter ihm, als er in das Zimmer des Scheichs trat, wo vier weitere Männer auf dem Bauch lagen und um Gnade flehten.
    Drei Mitglieder seines Teams standen über ihnen. Assad gab ihnen ein Zeichen, die Männer umzudrehen, einen nach dem anderen. Der Scheich war nicht darunter.
    »Bringt es zu Ende«, sagte er. Das Gebäude verlassend, hörte er zwei Schüsse, dann noch zwei. Sein Jeep wartete schon. Er stieg auf den Beifahrersitz, Ishtar sprang auf die Rückbank.
    Abdul und Walid und fünf andere, die eher unwichtig sind
, sinnierte Assad.
Aber kein Bin Abdur. Kein Wunder, dass es so leicht war.

KAPITEL 48
    S EPTEMBER, LAUFENDES J AHR . N EW Y ORK C ITY .
Daniel war im Begriff, das FBI-Hauptquartier zu verlassen, als sein Handy klingelte. Nach dem ersten kurzen Schreck frohlockte er.
Sasha
.
    »Hallo, Daniel.«
    »Jassar. Wo sind Sie?« Toms Worte fielen ihm wieder ein. Kam er, um ihr zu helfen oder um sie zu hintergehen? Er konnte es sich immer noch nicht vorstellen.
    »In New York. Ist Sasha bei Ihnen?«
    »Nein. Wir wurden überfallen und anschließend getrennt. Aber ich glaube, sie ist in Sicherheit.«
    »Al-Mujari. Ja, sie ist in Sicherheit, vorläufig.«
    Daniel fiel ein Stein vom Herzen. Fast verschlug es ihm den Atem. »Gott sei Dank«, flüsterte er.
    »Sie hat mir eine Mail geschickt, aber sie ist zu vorsichtig, um zu telefonieren. Ich weiß, wie gründlich sie untertauchen kann. Und sie sagt, dass sie ohne Sie nicht wieder auftauchen wird.«
    Daniel zögerte, fragte dann aber doch: »Jassar, warum sind Sie hier?«
    Jassar schwieg zunächst. Dann, nachdem er sich geräuspert hatte, sagte er: »Aber Daniel, was für eine seltsame Frage.« Er klang fast ein bisschen belehrend. Dann schwieg er wieder für einen Moment. »Die Krise ist abgewendet, aber jetzt ist Sasha in Gefahr, und sie erlaubt uns nicht, sie da rauszuholen. Jedenfalls nicht ohne Sie.«
    Daniel überlegte. Er dachte an Sashas Worte.
Verlass dich auf deine Intuition
.
    »Daniel?«
    »Ja. Ich habe vielleicht eine Idee. Wissen Sie, wie Sie ihre Freundin Nafta erreichen können?«
    »Selbstverständlich. Ich habe ihre Nummer in der Pariser Klinik.«
    »Vielleicht kann sie uns weiterhelfen. Sasha hat da so etwas erwähnt.«

KAPITEL 49
    S EPTEMBER, LAUFENDES J AHR . E IN GEHEIMER U NTERSCHLUPF EINHUNDERT K ILOMETER VOR K HARTUM , S UDAN .
Habib saß im Schneidersitz auf dem Fußboden eines unscheinbaren Hauses in einem unscheinbaren Dorf. Ein Dutzend von Scheich bin Abdurs Anhängern hatte sich gleichfalls niedergelassen, um dem großen Mann zu lauschen.
    »Ein Muslim, der seinen eigenen muslimischen Bruder ermordet, ist ein Ungläubiger und muss zugrunde gehen!« Bin Abdurs Ton war giftig.
    Habib betrachtete die Betonwände.
Die Unterbringung ist nicht viel besser als in Buraidah. Jetzt wo ich weiß, wo er ist, sollte der Preis, ihn von hier wegzubringen, das Doppelte oder Dreifache des letzten Honorars betragen. Auf jeden Fall dürfte es wieder ein netter Zahltag werden.
Habib wartete geduldig eine weitere halbe Stunde, bis Scheich bin Abdur zum Ende seiner Predigt kam.
    »Und wir werden unseren Dschihad

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