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Trojanische Pferde

Trojanische Pferde

Titel: Trojanische Pferde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Lender
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wir konnten es uns erschließen. Zwei Männer tot auf dem Dach, beide getroffen von Kugeln vom Kaliber 22. Drei weitere Tote im Hotelzimmer. Einer mit einer Marmorbuchstütze erschlagen, die beiden anderen mit einer Uzi erschossen.«
    Daniel war schockiert, das Blut stieg ihm ins Gesicht. »Zwei Tote auf dem Dach?« Der Magen wollte sich ihm umdrehen. Tom hatte seinen Bericht abgespult, als wäre es nichts Besonderes. Ihm war echt übel. Seine Gedanken überschlugen sich, er dachte an das Hotel, daran, wie er in den Hof gegangen war, niemanden gefunden hatte … Schließlich: »Von den Männern auf dem Dach wusste ich nichts.« Das Entsetzen, das ihn im Anschluss an die Tötung derbeiden Männer im Hotelzimmer gepackt hatte, kehrte zurück, und mit ihm die Sorge um Sashas Sicherheit.
    Tom sagte: »Dann hat wohl Sasha die Männer auf dem Dach erledigt. Das heißt, dass sie wahrscheinlich davongekommen ist.«
    Die Worte waren Balsam auf Daniels Seele.
    »Haben Sie mit Jassar gesprochen?«, fragte Tom.
    »Ich konnte ihn nicht erreichen.«
    Tom blickte nachdenklich zu Boden.
    »Was ist?«, fragte Daniel.
    »Ich habe ihn auch nicht erreicht. Mir wurde gesagt, er sei auf dem Weg hierher.«
    »Vielleicht kommt er, um sie abzuholen.«
    »Oder er ist hinter ihr her.«
    Daniel bekam es mit der Angst zu tun. »Was zum Teufel reden Sie da? Sie sagt, er sei wie ein Vater für sie.«
    Tom machte ein ernstes Gesicht. »Sie hat früher mal einen Job für uns erledigt.«
    »Ich weiß über Jassars Sohn Bescheid.«
    Toms blaue Augen waren kalt und starr. »Dann sollten Sie, was ihn betrifft, mit allem rechnen.«
    Daniels sämtliche Eingeweide zogen sich zusammen.
    Tom fuhr fort: »Bei dieser ganzen Scheißhektik hatte ich nie Gelegenheit, Sie zu fragen, wie Sie und Sasha eigentlich zusammengekommen sind.«
    Daniel spürte, wie er errötete. »Sie wurde hergeschickt, um festzustellen, ob die Terroristen sich meiner Kunden bedienen würden. Und wahrscheinlich auch, um mich zu überprüfen, bevor Jassar mich engagierte.« Beschämt wandte er den Blick ab, seine Wangen brannten.
    »Sie vertrauen ihr?«, fragte Tom. »Sind sich sicher, dass sie Ihnen alles erzählt hat?«
    Daniel hob den Kopf. »Ja«, sagte er im Brustton der Überzeugung.
    »Okay«, sagte Tom, wirkte aber wenig beeindruckt. »Wir sollten schleunigst mit der Suche nach ihr beginnen. Ich werde malsehen, ob wir irgendwelche Hinweise haben. Wir überwachen noch immer Ihre Wohnung und Ihr Wochenendhaus. Wo ist Ihr Handy?«
    »Im Hotel zu Bruch gegangen.«
    »Wir besorgen Ihnen ein neues, mit derselben Nummer. Kann aber ein paar Stunden dauern bei all dem Trubel. Vielleicht versucht sie, Kontakt mit Ihnen aufzunehmen.«
    Anspannung und Ratlosigkeit machten es Daniel schwer, einen klaren Gedanken zu fassen. Dass Jassar ein Doppelspiel mit Sasha treiben sollte, das ergab für ihn keinen Sinn. Er sagte sich, dass es in Toms Job gewissermaßen zum Anforderungsprofil gehörte, Paranoiker zu sein. Es sei denn natürlich, er wusste etwas, das er ihm nicht mitgeteilt hatte. Daniel musste sich sehr anstrengen, um das flaue Gefühl im Magen zu ignorieren.

    Tom erklärte, er sei gerade mit einer heiklen Angelegenheit befasst, der er sich jetzt wieder widmen müsse. In der Zwischenzeit brachte er Daniel in einem Konferenzraum unter. Daniel konnte nicht entscheiden, ob er einfach nur an Schlafmangel litt oder ob das Durcheinander in seinem Kopf und die Sorge um Sasha reale Ursachen hatten. Jassar, der Rachepläne gegen sie schmiedete? Kapitel ihrer Vergangenheit, die er immer noch nicht kannte? Irgendein Straßengraben, in dem Sasha jetzt lag? Tom mit Informationen über sie, die er nicht an ihn weitergeben wollte – oder konnte? Vielleicht hätte er nicht aus Milford zurückkehren sollen. Er war sich nicht mehr so sicher, dass Tom ihm eine Hilfe war.
    Auf einem Stuhl sitzend, legte Daniel seine Stirn auf dem Konferenztisch ab. Verzweiflung übermannte ihn. Er bedeckte den Kopf mit beiden Händen, wünschte sich, er könne einschlafen, einfach wegsacken und mit klarem Kopf wieder aufwachen. Kurz darauf, als er den Kopf wieder heben wollte, stellte er fest, dass ihm die Kraft dafür fehlte; womöglich würde er gleich vom Stuhl rutschen und zu Boden sinken, fix und fertig mit den Nerven.
    Er wusste nicht, wie lange er so dasaß, aber als er sich wieder konzentrierte, stießen seine Gedanken sogleich auf die Frage, was Sasha wohl in diesem Moment tat. Wartete wahrscheinlich irgendwo in

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