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Trolljagd

Trolljagd

Titel: Trolljagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kris Greene
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der Hand hielten und auf sie richteten. »Was habt ihr vor?«
    Lane grinste sie an. »Wie meine Schwester bereits gesagt hat: Wir verhaften dich. Tot oder lebendig, das ist allein unsere Entscheidung.« Asha hob die Hände, und Lisa zielte mit der Waffe auf ihr Gesicht. »Asha, du bist mit Sicherheit die beste Bannwirkerin, die ich kenne, aber diese Kugeln werden immer stärker sein als deine Magie. Und jetzt lass uns gehen. Unser König wartet.«

23. Kapitel
    »Mein Gott, dieser Ort stinkt wie Teufel«, sagte De Mona, während sie durch die Kanalisation der Eisernen Berge marschierten. Der Felsvorsprung, auf dem sie sich befanden, war gerade breit genug, damit sie nebeneinander gehen konnten. Ein paar Meter unter ihnen war ein Fluss, dessen Wasser das Widerlichste war, was sie je gerochen hatte.
    »Was hast du erwartet? Sämtlicher Abfall der Eisernen Berge fließt durch diese Tunnel«, sagte Cristobel, der seine Axt fest umklammerte. Sein Herz raste. Sie waren den Eisernen Bergen schon beim ersten Mal nur mit knapper Not entkommen, und er konnte nur beten, dass es ihnen gelingen würde, es auch ein zweites Mal zu schaffen.
    »Mir gefällt das nicht«, sagte der rothaarige Zwerg, von dem sie inzwischen wussten, dass sein Name »Jammerich« lautete. »Wären wir in der Oberwelt, hätten wir wenigstens Platz zum Kämpfen, falls etwas schiefgeht, aber in diesen engen Räumen sind wir klar im Nachteil.«
    Gilchrest schnaubte. »Niemals werden wir es länger als eine Meile auf der Bergoberseite schaffen, vor allem, wo wir alle so stark nach Zwergenmist stinken.«
    Jammerich zog seine Schwerter und richtete sie auf Gilchrest. »Wenn ich dir deine Nase abschneide, würdest du den Zwergenmist nicht mehr so stark riechen, Troll!«
    Gilchrest zuckte die Achseln. »Du würdest nicht so mutig sein, wenn ich mich von diesem Ding befreien könnte.« Er zerrte an seinem Halsband.
    »Es wäre mir ein Vergnügen, dir den Kopf abzuschlagen, nach allem, was deine Leute unserem Volk angetan haben«, erklärte Jammerich. Zwerge und Trolle hassten sich, aber sie hatten der Mission zuliebe widerwillig einen Waffenstillstand geschlossen. Nur wusste niemand, wie lange er anhalten würde.
    »Diskussionen bringen uns auch nicht näher an die Eisernen Berge heran«, sagte Gabriel. Wie alle anderen war auch er an seinen Grenzen angelangt, aber als ihr Anführer musste er der Kitt sein, der sie zusammenhielt.
    »Nein, aber sie liefern Gilchrest ein wenig Zerstreuung«, säuselte der kleine Troll.
    De Mona packte Gilchrest am Halsband und hob ihn über ihren Kopf. »Hör zu. Deine Aufgabe hier ist es, uns zu führen, also führe uns, statt deine Klappe so weit aufzureißen. Wie weit ist es noch?«
    Gilchrest drehte den Kopf, so gut es unter den Umständen ging, und suchte die Wand ab, bis er eine der versteckten Wegbeschreibungsmarkierungen sah, die die Trolle benutzten. »Nicht mehr weit, nicht mehr weit. Kaum gebraucht wurden diese Tunnel, nur für Abwasser, aber in die Berge werden sie uns bringen.«
    »Gut.« De Mona setzte ihn unsanft ab. »Los, führ uns.«
    Der Troll humpelte den Tunnel hinunter. Seine Flügel flatterten nutzlos auf seinem Rücken. Eine große Ratte schoss aus einem der Schatten und wurde blitzschnell von ihm geschnappt. Gilchrest streichelte ihren Kopf und flüsterte ihr etwas zu, während sie sich verzweifelt zu befreien versuchte.
    »Du hast hoffentlich nicht vor, das Ding zu fressen«, warnte ihn der blonde Zwerg. Er hieß Jak.
    Gilchrest zwinkerte dem Zwerg zu, ehe er die Ratte wieder auf den Boden setzte und zusah, wie sie davonlief. Er murmelte etwas in seinen Bart und holte Gabriel ein. »Eine Frage habe ich.«
    »Welche?«, fragte Gabriel.
    »Warum tust du das? Dein Leben riskieren für solche, die zu schwach sind, ihre eigenen Schlachten zu schlagen?«
    »Weil wir eine Familie sind, und Familien beschützen sich gegenseitig.«
    »Das Trollgesetz sagt, dass diejenigen, die zu schwach sind zum Kämpfen, entweder gefressen oder versklavt werden, selbst die eigene Familie.«
    »Dann sind die Trollgesetze Mist. In den Familien der Menschen liebt und beschützt man sich gegenseitig.«
    Gilchrest runzelte die Stirn. »Es gab eine Zeit, da empfand Gilchrest etwas Ähnliches für seinen Bruder Orden, aber viel Zeit ist vergangen, und noch immer ist niemand gekommen, um mich zu holen. Orden hat Gilchrest verlassen, glaube ich«, sagte er traurig. Aber der Moment ging schnell vorüber, und er setzte seine Befragung fort.

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