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Tropfen im Ozean

Tropfen im Ozean

Titel: Tropfen im Ozean Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Subina Giuletti
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Ich konnte es kaum fassen.
    „Das heißt, ihr arbeitet mit dem Krone-Konzern zusammen?“ fragte er ungläubig.
    „Wenn ich’s dir doch sage – der Chef selbst hat mit mir am Tisch gesessen für die Besprechung des Drehbuches!“
    „Zehngold, der in allen Medien ist? Warte mal, ist der nicht sogar heute wieder in der Zeitung?“ Hektisch schlug er ein Boulevard-Blatt auf, das auf den letzten Seiten Gäste irgendwelcher Bälle und Galen zeigte.
    „Genau der“, bestätigte ich und fühlte mich durch die Reaktion meines Vaters total aufgewertet.
    „Ja, vielleicht ist ja dein Job doch was wert“, meinte mein Vater und diese Bemerkung ärgerte mich dann doch. Immerhin verdiente ich deutlich mehr als er, aber das sagte ich ihm nicht.
    Tatsache war, dass er mir gegenüber viel aufgeschlossener und freundlicher wurde. Und damit meine kleine Welt noch mehr zum Strahlen brachte. Man musste nur etwas leisten, dann war man wer. Dann kam alles in die Reihe. Ich beschloss, meine Eltern etwas häufiger zu besuchen.
     
    „He, Elisha!“ schrie Rob, sowie wir das Cut-Studio betraten. „Kennst du den?“
    Elisha drehte sich nicht um, wir wussten auch so, dass ihre Augen an der Decke klebten.
    „Treffen sich zwei Mütter, sagt die eine zur andern: ‚Mein Sohn hat jetzt angefangen zu meditieren. Ich weiß zwar nicht, was das ist, aber besser als dass er nur rumsitzt und gar nichts tut!’“
    Ich gluckste, Gerda, die uns mit Brötchen versorgte, grinste breit und tätschelte Elishas verkrampfte Schultern, die sich sofort nach Robs Eintritt hochgezogen hatten. Ihre ewig gleiche Reaktion war für Rob der Aufruf zu weiteren Sinnlosigkeiten. Ich knuffte ihn grob in die Seite, als er erneut den Mund öffnete. „Halt den Rand, Rob und arbeite lieber was.“
     
    Unser Konzernchef war von uns begeistert. Ich mochte ihn sehr, er war so ruhig und elegant und hatte immer ein Lächeln in den Augen. Allein deshalb war ich besonders bemüht, erstklassige Ergebnisse zu liefern, arbeitete mich so tief wie möglich in die Materie ein, war viel unterwegs, besichtigte die Drehorte und filterte die Feinheiten heraus. Sobald wir das Grob-Drehbuch genehmigt bekommen hatten, begannen Rob und ich mit der Planung der Drehtage, die wegen des Wetters allerdings erst in einem halben Jahr stattfinden sollten. Es war unser bisher aufwändigstes Projekt und wir bemühten uns, alle Eventualitäten einzukalkulieren. J hingegen drängte mich jeden Tag, ihm die fertig ausgearbeiteten Storyboards, Drehbücher, Material –und Personallisten sowie Kostenkalkulation zu geben.
    „Mensch, J“, sagte ich. „Was hetzt du denn so. Ist doch erst in fünf Monaten  soweit. Das krieg ich schon hin... ich hab zu Zehngold echt den guten Draht“.
    In Js Augen stahl sich ein Ausdruck, den ich nicht deuten konnte, so schnell war er wieder verflogen. Mit einem etwas verkniffenen Mund drehte er sich zum Fenster.
    „Trotzdem, ich will die Unterlagen so schnell wie möglich bei mir auf dem Tisch haben... und ich werde sie dann an Zehngold weiterleiten... und... ähm... eines noch: Sag bitte niemandem, dass du... ab und zu bei mir bist... ich meine... das bleibt unser kleines Geheimnis – ich will nicht, dass darüber geredet wird“.
    Erstaunt sah ich ihn an. Irgendwie sickerten solche Dinge doch in der Belegschaft immer durch. Ich hatte ganz bestimmt nie jemandem ein Wort über meine Gefühle erzählt und schon gar nicht von der Nacht mit ihm, trotzdem hatten alle gespannt, dass da zwischen mir und J was war. Auch als noch nichts war, hatten sie gemerkt, dass ich wollte, dass etwas war. Auf mein Schweigen hin setzte J hinzu:
    „Ich will das mit dir genießen, ohne dass zwanzig Ohren mithören und jeder Schritt von uns beobachtet wird. Außerdem käme das bei den Kunden auch nicht gut an... verstehst du? Wenn, dann will ich eine unbelastete Beziehung.“
    „Ja, gut, klar“, sagte ich leichthin und machte mir keine Gedanken darüber. Ich war froh, dass alles endlich in die richtige Richtung ging und das wollte ich festhalten.
     

Rob meditiert
     
    Meditieren mit Elisha. Sie hatte mich überredet. Eigentlich hatte ich endlich mit meinem Sportprogramm beginnen wollen, aber es war leichter, zu einer Meditation zu gehen als sich körperlich anzustrengen, also sagte ich zu. Obwohl ich ihre Gruppe recht seltsam fand. Keine Ahnung, warum sich Elisha zu ihnen hingezogen fühlte, die Leute dort waren irgendwie schrecklich humorlos und immer darauf bedacht, perfekt und

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