Trottelfallen: Wie Sie sich von lästigen Gewohnheiten befreien! (Brevier-Reihe Hirnschrittmacher)
des
Körpergewichts auf dem Sattel. Der Hintern wird also am Anfang stärker
belastet, dafür werden die Füße entlastet.
F&X : Wie kommen Sie aktuell
mit dem, wie sollen wir es nennen, “Frühlingswetter” klar?
Sn : Gut. Das Wetter
nimmt keine Rücksicht auf mich, ich nehme keine Rücksicht auf das Wetter. Da
sind wir quitt. Und ich habe noch einmal nachgerüstet was angemessene Kleidung
für Kälte, Regen und Wind betrifft.
F&X : Vielen Dank für
das Gespräch.
Soweit zu
meinen Erfahrungen, es wir später noch ein paar Nachträge und weitere spannende
Informationen zu diesem Selbstversuch geben. Jetzt zu Ihnen - Sie können das
auch. Wo sind die Hindernisse, welche Trottelfallen lauern und wie befreien wir
uns daraus.
3. Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach
Dieses
biblische Zitat ist, wie vieles in der Bibel, nicht wörtlich zu verstehen und
wäre sonst auch kompletter Unsinn. Es ist das Hirn, dessen Funktionsweise als
Träger von Geist und Wille besonderen Regeln unterworfen ist. Unser Verhalten,
unsere Gewohnheiten zu verändern, geht einher mit ganz unterschiedlichen
Lernprozessen. Wir unterscheiden zum einen das
· Verständnislernen,
hier geht es rein um die Verarbeitung von Sachinformationen,
· Verhaltenslernen,
das sich in sozialen Strukturen über Rückmeldung und den Aufbau von Beziehungen
und Vertrauen abspielt,
· ein reines
Fertigkeitslernen, bei dem wir körperlich neue Bewegungsabläufe lernen oder
bekannte optimieren, sowie
· Einstellungslernen,
bei dem es um die Entwicklung eines emotionalen Motivs zur Veränderung geht.
Verhalten
zu verändern vollzieht sich in 4 Schritten und es sind, je nach Beispiel und
Situation des Betroffenen, unterschiedliche Lernprozesse notwendig. Hier mal
die Schritte und zwei Beispiele:
3.1.
Unbewusste
Inkompetenz, auch: Naive Phase.
Uns fehlt
Wissen im Umgang mit bestimmten Situationen oder unser Verhalten passt nicht
mehr zur veränderten Rolle oder Aufgabe, aber uns ist das noch nicht
aufgefallen.
Beispiel
1: Wir haben bislang
noch nie hinter dem Steuer eines Autos gesessen, sondern diese Aufgabe lediglich
als Beifahrer erlebt. Meine Einschätzung damals war: "Was soll schon groß
dabei sein, der Vater kann es ja auch."
Beispiel
2: Wir haben
eine neue Aufgabe als Führungskraft oder Berater, benutzen aber gewohnheitsmäßig
Füllwörter, Minimierungen und Weichmacher, die die Kraft und Bestimmtheit
unserer Aussagen sofort reduzieren (eigentlich, eventuell, ein bisschen, etc.),
und es hat uns noch niemand darauf hingewiesen.
3.2. Phase der
bewussten
Inkompetenz.
Jetzt haben
wir zumindest schon bemerkt, dass da etwas nicht optimal läuft.
Beispiel
1: Wir sitzen das
erste Mal selbst auf dem Fahrersitz und versuchen parallel zu lenken, zu
kuppeln und schalten, sowie auf den Verkehr und die Beschilderung zu achten.
Beispiel
2: Durch die
Rückmeldung eines wohlmeinenden Freundes, Chefs oder Trainers werden wir uns
dieser Kommunikationsgewohnheit bewusst.
Wenn wir jetzt, trotzdem wir uns unserer Inkompetenz bewusst
sind, nicht oder nicht dauerhaft verändern, kommen wir zur Ignoranz, Inkonsequenz
oder Identifikation.
3.3. Phase der
bewussten Kompetenz.
Wir wissen,
wie ein verändertes oder neues situationsgerechtes Verhalten aussehen müsste,
und sind dabei, es bewusst einzuüben.
Beispiel
1: Wir besuchen die Fahrschule (Wissen) und nehmen Fahrstunden (Können). Das
ist ein mühsamer Prozess, weil wir einige Zeit brauchen, bis die geteilte,
bewusste Aufmerksamkeit (lenken, kuppeln, blinken, Gas geben, Verkehrsregeln
beachten, Verkehrsschilder registrieren, andere Verkehrsteilnehmer im Auge
behalten) durch Automatismen abgelöst wird.
Beispiel
2: Wir bemühen uns, in Situationen wo es darum geht klar und bestimmt aufzutreten,
auf die Füllworte zu verzichten. Bei Gewohnheiten wie der hier im Beispiel
beschriebenen, gibt es häufig wieder drei Unterschritte: a) wir bemerken den
Gebrauch der Füllworte, gleich
nach
dem wir es getan haben. b) Wir bemerken
es
während
wir es tun. c) Wir bemerken es,
bevor
wir es tun
wollen. Da wir vermutlich einige Zeit gebraucht haben, uns die Füllwörter
anzueignen, braucht es jetzt auch einige Zeit und Energie, sie uns wieder abzugewöhnen.
Nur stetige Präsenz des Vorsatzes und Beharrlichkeit führt uns zum Erfolg.
3.4. Unbewusste Kompetenz, auch:
Phase der
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