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Trottelfallen: Wie Sie sich von lästigen Gewohnheiten befreien! (Brevier-Reihe Hirnschrittmacher)

Trottelfallen: Wie Sie sich von lästigen Gewohnheiten befreien! (Brevier-Reihe Hirnschrittmacher)

Titel: Trottelfallen: Wie Sie sich von lästigen Gewohnheiten befreien! (Brevier-Reihe Hirnschrittmacher) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Siegbert Scheuermann
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Automatismen.
    Eine neue
Verhaltensgewohnheit hat sich eingeprägt, wir müssen nicht mehr darüber
nachdenken, es läuft “automatisch” = neue Gewohnheit. Auch hier kann es noch,
in besonderen Stresssituationen, zu Rückfällen in die noch tiefer eingegrabene,
alte Gewohnheit kommen.
     
    Beispiel
1:  Durch
Wiederholung lernen wir, quasi mit "Autopilot" zu fahren und unsere
Aufmerksamkeit ganz der Straße und den anderen Verkehrsteilnehmern zu widmen.
Der Autopilot kann so dominant werden, dass wir z.B. in bekanntem Terrain eine
Stunde lang fahren und an unserem Ziel ankommen, ohne eine bewusste Erinnerung
zu haben, wie wir dahin gekommen sind. Laut Versicherungsstatistiken ist auch
die Unfallhäufigkeit bei Kraftfahrzeugen am höchsten, wenn in dem für den Fahrer
bekannten Gebiet die Regeln geändert werden.
        
    Beispiel
2: Immer dann, wenn
wir klar und bestimmt auftreten wollen, verzichten wir auf Füllwörter, Minimierungen
und Weichmacher. Sollte es uns in der aktuellen Phase immer noch schwer fallen,
darauf zu verzichten, hat diese Kommunikationsweise offenbar immer noch einen
Nutzen.
     
    Was kann wohl
der Nutzen dieser Füllwörter in der Kommunikation sein? Je mehr wir unsere
Aussagen relativieren und abschwächen, desto weniger werden wir anecken und uns
den Unwillen anderer zuziehen. Weil wir “nett” wirken. Und ungefährlich.
Leichte Beute für Menschen, die wissen was sie wollen und uns dafür einspannen
wollen.
     
         Wie
schon zuvor angemerkt: Jeder Versuch, Gewohnheiten zu verändern, ist zum
Scheitern verurteilt, wenn der (häufig unbewusste) Nutzen des alten Verhaltens
größer ist, als der des möglichen neuen.
     
         Beispiele
für möglichen, "bewusstlosen" Nutzen von "eigentlich"
negativen Verhaltensweisen: Im Umfeld  einer Führungskraft mit
egozentrischem Weltbild und Allmachtsphantasien kann es für die Mitarbeiter absolut
nützlich sein, keine eigene Meinung zu haben, oder zu äußern, oder wenn, dann
wenigstens unverbindlich und unkonkret.
oder
    Möchte
jemand keine Verantwortung übernehmen, oder auch nur sich anstrengen, kann es
absolut nützlich sein, sich tollpatschig und hilflos anzustellen.
oder
    Mit einer
Veränderung erst gar nicht anzufangen, bedeutet auch, keine Verantwortung für
ein mögliches Scheitern tragen zu müssen.
     
         Etliche
von uns sind in der Lage, sich zwar mit dem Verstand bewusst verändern zu
wollen, werden dabei allerdings vom unbewussten Nutzen des bisherigen
Verhaltens sabotiert und quasi "überstimmt".
     
         Wenn es
für uns also schwierig ist, neues Verhalten durchzuhalten, sollten wir uns fragen:
Was ist der persönliche Nutzen des alten Verhaltens und wollen wir dies
wirklich verändern? Was kann der Nutzen des neuen Verhaltens sein und passt das
zu unserem Selbstbild, unseren Werten und Zielen sowie unserer Rolle in der fraglichen
Situation? Sind wir auch bereit, die Verantwortung für mögliche Konsequenzen
unseres neuen Verhaltens zu tragen? Dazu noch mehr Beispiele in den folgenden
Kapiteln.
     

4. Trottelfalle: Naivität
     
    Eine ganze Reihe
von Zeitgenossen blicken aus braunen, grünen oder grauen Augen blauäugig auf
die Welt. Naiv zu sein, bedarf es für solche treuherzigen Menschen wenig; fehlende
Einsicht in Ursachen, Wirkungen und Auswirkungen ihres Verhaltens reichen
völlig. Gepaart mit etwas Unwissenheit über Abläufe, Regeln und Rahmenbedingungen
tölpeln sie dann oft wie ein kleiner Elefant durchs teure Geschirr und sind
völlig erstaunt über das Geschepper und die Scherben, die da plötzlich und
unerwartet überall rumliegen. Um dann unschuldig und mit großen Augen erstaunt
in die Runde zu schauen - war das wirklich ich? Hab ich da auf meiner Rückseite
tatsächlich einen dicken Hintern, der zuvor mühsam Aufgebautes mit einer
kleinen Pirouette über den Haufen wirft?
     
    Da sich der
harmlose, oft mindestens partiell einfältige Naivling gar nicht bewusst ist,
dass sein Verbesserungspotential im Hinblick auf Wissen, Verhalten und Wirkung
für den Radau und die suboptimalen Resultate gesorgt hat, fehlt auch häufig die
Bemühung um eine Verbesserung/Lösung. Tatsächlich entstehen allerdings an
dieser Stelle Vermutungen darüber, was außerhalb von einem selber das Desaster
wohl ausgelöst hat, sowie Dolchstoßlegenden mit Schuldigen.
     
    Diese
arglose Unwissenheit, auch unbewusste Inkompetenz genannt, entwickelt sich mit
der Zeit nicht selten weiter und reift zur Ignoranz und

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