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Trottelfallen: Wie Sie sich von lästigen Gewohnheiten befreien! (Brevier-Reihe Hirnschrittmacher)

Trottelfallen: Wie Sie sich von lästigen Gewohnheiten befreien! (Brevier-Reihe Hirnschrittmacher)

Titel: Trottelfallen: Wie Sie sich von lästigen Gewohnheiten befreien! (Brevier-Reihe Hirnschrittmacher) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Siegbert Scheuermann
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der
bewussten Wirkungssteuerung hat sie. Je größer der “blinde Fleck” wird, desto
mehr verliert die Wirklichkeit des Betroffenen den Bezug zur Realität und
Wirklichkeit des anderen. Wir
beobachten das leider relativ häufig in Top-Führungspositionen, da dort meist
die Anzahl der Menschen rapide abnimmt, die noch ein offenes Feedback geben.
Zudem wird Feedback in diesen Positionen oft gar nicht mehr gewünscht. Etliche
der s.g. Top-Manager glauben nämlich, sie wüssten bereits Alles und könnten den
Allmächtigen in allen Lebensfragen beraten. Dann braucht man selbstverständlich
kein Feedback, braucht keine Fragen zu stellen und auch nicht zuzuhören.
    Sowohl einer
zu großer “blinder Fleck”, als auch ein überdimensionierter Bereich
“Verbergen/Verstecken” setzen zudem die emotionale Intelligenz der beteiligten
Personen herab, da sie sich nicht mit den Gefühlen beschäftigen können, die ihr
Verhalten auslöst.
     
          Bereich
4 - der Bereich des
Un- und Unterbewussten, der sich sowohl unserer Selbstwahrnehmung und der des
Partners entzieht. Interessant ist, dass sich auch dieser Bereich verkleinert,
je mehr wir Feedback geben und zu unseren Schwächen stehen (Reduzierung Bereich
2 = Verbergen und Verstecken) und je mehr wir Feedback von anderen erhalten
(Reduzierung Bereich 3 = blinder Fleck).
     
    Dazu ein für
mich sehr aufschlussreiches Beispiel: Eine Trainingsteilnehmerin, nennen
wir sie Frau K., kam nach einem Trainingstag zu mir, weil eine Kollegin mit
deutlichen Ausnutzungstendenzen ihr Zeit und Nerven raubte. Diese Kollegin war
schrecklich unorganisiert und bat Frau K. häufig, sie bei der Aufarbeitung
ihrer Arbeitsrückstände zu unterstützen, damit sie gesetzte Termine noch
einhalten konnte. Damit warf sie Struktur und Planung von Frau K. regelmäßig um
und deren eigenen Aufgaben litten unter dem entstehenden Zeitdruck. Unterstützung
von der Kollegin konnte Frau K. dabei selbstverständlich nicht erwarten, denn
diese war ja selber “völlig überlastet”. Also eine sehr ungleiche Beziehung, in
der nur eine, nämlich Frau K., half und die Lasten der anderen trug. Bislang
hatte Frau K. gute Miene zum bösen Spiel gemacht, weil sie sich scheute, klar
“Nein” zu sagen. Warum dies für sie als so schwierig und unangenehm empfand,
war zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar, denn Frau K. hatte keine übermäßige
Tendenz, “nett” wirken zu wollen.
    Meine
Empfehlung an Frau K.: “Geben Sie ihr Feedback, wie ihr Verhalten auf Sie wirkt
und sagen Sie klar, dass Sie in Zukunft nicht mehr bereit sind, für die Kollegin
die Kastanien aus dem Feuer zu holen.” Dazu gab es noch zwei konkrete Beispiele
aus der jüngeren Vergangenheit.
    In der Folge
machte Frau K. dann ernst damit, Bitten der Kollegin um Hilfe mit Hinweis auf
ihre eigenen Aufgaben abzulehnen. Daraufhin konnte ihre Kollegin einige Termine
nicht halten und bekam massiven Ärger mit ihrer gemeinsamen Vorgesetzten.
    Als Frau K.
mir dies zerknirscht und “schuldbewusst” berichtete, kam sie durch ein Feedback
von mir über die Wirkung des Berichtes selbst auf den Grund für ihre
Schwierigkeiten, der Kollegin “Nein” zu sagen. Wenn sie eine Bitte ablehnte,
fühlte sie sich verantwortlich für daraus entstehende Schwierigkeiten des
Bittstellers. Ein Muster, das sie, wie sie mir dann berichtete, zur Genüge aus
ihrer Kindheit kannte, wenn ihre Mutter sie über eingeredete Schuldgefühle
manipulierte, das zu tun, was sie wollte, weil sie sonst schuld war, wenn es
der Mutter in irgendeiner Weise schlechter ging.
     
    Dies Beispiel
zeigt uns, wie durch das Feedback an die Kollegin der Bereich der öffentlichen
Person wuchs, der Bereich des Verbergens und Versteckens schrumpfte, durch
meine Rückmeldung der blinde Fleck abnahm und dadurch die unbewussten Antriebe
für ihr früheres Verhalten zum Vorschein kamen und sich auch der Bereich des
Un- und Unterbewussten reduzierte. Zusätzlich hatte die Kollegin meiner
Trainingsteilnehmerin die Chance, sich und ihr Arbeitsverhalten zu verbessern.
     

5. Trottelfalle: bewusste Inkompetenz / Ignoranz
     
    Im Zustand
der arglosen Unwissenheit haben wir noch kein Problembewusstsein ( unbewusste Inkompetenz). Das können wir erhalten durch Rückmeldung oder Kritik unseres
Umfeldes, oder durch anhaltend miese Resultate. Wer mit verschiedenen Menschen
in ähnlichen Situationen immer wieder die gleichen Probleme hat, kommt an sich
selber nicht mehr vorbei. Bewusste Inkompetenz ist also schon

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