Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Trottelfallen: Wie Sie sich von lästigen Gewohnheiten befreien! (Brevier-Reihe Hirnschrittmacher)

Trottelfallen: Wie Sie sich von lästigen Gewohnheiten befreien! (Brevier-Reihe Hirnschrittmacher)

Titel: Trottelfallen: Wie Sie sich von lästigen Gewohnheiten befreien! (Brevier-Reihe Hirnschrittmacher) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Siegbert Scheuermann
Vom Netzwerk:
Beratschlagten
kommen und wir sofort wissen, "dat wird nix",  befinden wir uns schon
in der Phase der bewussten Inkompetenz. Wenn wir nun noch wie eine dressierte
Taube weitermachen und beginnen, den so schrecklich Beratenen für unsere
Misserfolge verantwortlich zu machen, sind wir ganz schön ignorant. Jeder Rat
ist nur so gut wie der Ratgeber. Was nützt der Stein des Weisen, wenn dem Stein
am Weisen mangelt.
     

5.3. Beispiel 3: Recht-fertigungen sollen das Recht fertigen, versagt
zu haben.
    Oft erleben
wir, dass unser Umfeld, sobald in unserem Verantwortungsbereich etwas nicht
funktioniert die berühmt, berüchtigten "Warum?"-Fragen stellt:
"Warum klappt das nicht?" / "Warum hast Du nicht …?" /
"Warum willst Du nicht …?" Viele Menschen rechtfertigen sich sogar,
obwohl wir gar nicht “Warum nicht?” gefragt haben, weil sie sich so daran
gewöhnt haben.
     
    Wir alle
kennen die Reaktionen, die uns dann zu 95% ereilen: Ausflüchte,
Rechtfertigungen, Schuldzuweisungen oder -verschiebungen.
     
    Wenn wir
fragen, also geradezu um die Rechtfertigung betteln, sind wir sogar gezwungen,
uns mit der Antwort  auseinanderzusetzen, die uns aber oft keinen
Erkenntniswert bringt, weil sie Nebenkriegsschauplätze eröffnet, um die es im
Grunde gar nicht geht und/oder dem anderen einen “guten Grund” liefert, sich
nicht an Vereinbarungen gehalten zu haben. Oft werden wir von klein auf darauf
trainiert, uns zu rechtfertigen, uns also das Recht-zu-fertigen, nicht
erfolgreich gewesen zu sein.
     
    Stellen wir
uns folgende Situation vor. Ein Kind geht, kaum dass es richtig sprechen kann,
in seinem feinen Dress raus und macht sich anweisungswidrig schmutzig. Wenn die
Mutter (oder der Vater) jetzt noch fragt: „Warum hast Du Dich schmutzig
gemacht?“ fängt das kleine Hirn an zu ticken – warum nur, wer oder was könnte
schuld sein. Anfangs kommen dann so geniale Rechtfertigungen wie: „Ich bin
gestolpert (ein Stein oder meine nicht von mir zu verantwortende
Ungeschicklichkeit ist schuld), Paul hat mich geschubst (Paul ist schuld) oder
die Pfütze ist mir direkt vor die Füße gesprungen (Pfütze ist schuld). Darüber
können wir vielleicht noch lächeln oder lachen. Je häufiger wir aber in solchen
Situationen die Frage „Warum?“ stellen, desto häufiger denkt unser Kind (oder
unser Mitarbeiter, Partner) in diese Richtung der Rechtfertigung.
     
    Manche
durchlaufen da ein richtiges Trainingsprogramm und die Rechtfertigungen werden
immer besser. Bis wir sie kaum noch belächeln oder nicht akzeptieren können.
     
    Natürlich
gibt es Ausnahmen und Menschen die sich nicht verstecken, bei denen die
"Warum?"-Frage einen Erkenntnisgewinn bringt. Nach meiner Erfahrung
sind das leider nur Wenige. Die meisten belügen sogar sich selber, wenn sie
sich fragen: "Warum hat das nicht funktioniert?"
     
    Der, der sich
da rechtfertigt tut sich selbst naturgemäß auch nichts Gutes. Wenn jemand jung
und unerfahren ist, sei ihm verziehen, sich nach einem gelernten Muster aus der
Verantwortung ziehen zu wollen. Wenn wir jedoch auf Dauer unzufrieden werden,
die Erfüllung unserer Wünsche in weite Ferne rückt, wir unsere Ziele nicht
erreichen, wir als zweitklassiger Chef nur drittklassige Mitarbeiter halten
können, oder als Berater nur die Kunden ansprechen, die auch nicht so gerne
selbst Verantwortung für ihr Leben übernehmen wollen, sollten wir aufwachen.
     
    Vielen
Menschen würde ich gerne zurufen: „Nehmen Sie Ihr Leben persönlich!“ Alles, was
uns zufällt, gehört uns. Wir tragen die Verantwortung dafür. Leider haben immer
noch viele Menschen mehr Talent als Erfolg – ein wichtiger Grund dafür liegt in
dieser Rechtfertigungskultur. In den Geschichten der weniger Erfolgreichen
tragen die Schuld immer die anderen oder die Umstände. Diese Denk- und
Handlungsgewohnheit ist für alle Beteiligten fatal. Es entsteht ein sich
verfestigender Trott von Mittelmäßigkeit. Zuviel von diesem Trott jedoch macht
Trottel.
     
    Meine
Empfehlungen auf Rechtfertigungen hin sind:
     
    1.     fragen wir nicht
danach. Statt “Warum nicht …?” ist es deutlich zielführender  “Was wirst
Du tun um …” zu fragen.
Und sollten Rechtfertigungen ungefragt kommen,
    2.     antworten wir:
„Das glaube ich Ihnen/Dir und was tun Sie/tust Du, um trotzdem …?“
     

5.4. Ideen /Lösungsansätze:
     
    Wir haben Denk-
und Verhaltensgewohnheiten und wir wissen, dass diese uns nicht gut tun oder sie
zu unerwünschten Resultaten führen.

Weitere Kostenlose Bücher