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Trügerisches Spiel (German Edition)

Trügerisches Spiel (German Edition)

Titel: Trügerisches Spiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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dem Raum und schloss die Tür hinter ihnen. »Was sollen wir mit ihm machen?«
    »Könnt ihr ihn hier so lange festhalten, bis ich Ann in Sicherheit gebracht habe? Wenn wir ihn jetzt zur Polizei bringen, werden sie Fragen stellen, die ich im Moment nicht beantworten kann, wenn ich Ann nicht in Gefahr bringen will.«
    »Natürlich. Aber ich wünschte, ihr würdet hier bleiben, wo wir euch beschützen können.«
    Jay schüttelte den Kopf. »Es würde euch nur noch mehr in Gefahr bringen. Schlimm genug, dass er uns überhaupt hierher gefolgt ist.« Er umarmte seinen Vater. »Tut mir leid, Dad. Ich dachte, Ann wäre hier in Sicherheit, ich wollte nicht, dass so etwas geschieht.«
    »Das ist mir klar, und deiner Mutter auch.« Ein Lächeln huschte über Georges Gesicht. »Angela ist richtig aufgeblüht, als sie sich um jemanden kümmern konnte. Wenn die Sache vorbei ist, bring deine Freundin ruhig wieder her.«
    Jay spürte Wärme in seine Ohren steigen. »Dad, du weißt doch, dass sie nicht wirklich meine Freundin ist.«
    George zog eine Augenbraue hoch. »Ach ja? Und ich dachte, Angela hätte etwas davon gesagt, dass ihr zusammen im Bett gelegen habt.«
    »Ja, aber das war …« Jay stockte, als er sich daran erinnerte, wie schön es gewesen war, sie zu küssen. Hart blies er seinen Atem aus. »Okay, wenn sie es möchte, bringe ich sie danach hierher.«
    »Siehst du, war doch gar nicht so schwer.«
    Jay schüttelte den Kopf. »Wirklich, manchmal denke ich, du bist genauso schlimm wie Mom.«
    George grinste. »Danke.«

18
    Zum wahrscheinlich hundertsten Mal sah Jocelyn Jay von der Seite an, doch sein düsterer Gesichtsausdruck hatte sich kein bisschen geändert, seit sie in einem Jeep der Ranch losgefahren waren. Ständig glitt sein Blick zum Rückspiegel, offensichtlich erwartete er, dass sie verfolgt wurden. Sie tat das Gleiche, aber bisher war ihr noch nichts Ungewöhnliches aufgefallen. Allerdings war sie auch kein Experte in solchen Dingen. Ihre Hände hatte sie so fest im Schoß zusammengekrampft, dass sie blutleer wirkten. Schließlich hielt sie es nicht mehr aus, sie musste etwas sagen.
    »Es tut mir leid, Jay. Ich wollte nie, dass deine Eltern in Gefahr geraten.«
    Sein Blick löste sich einen Moment von der Straße und strich über sie. »Nicht deine Schuld.«
    Fassungslos sah sie ihn an. »Der Verbrecher ist meinetwegen hierhergekommen, also fühle ich mich auch dafür verantwortlich. Ich wollte nie, dass jemandem etwas passiert. Ich hätte nicht zu dir kommen sollen.«
    Jay trat auf die Bremse und brachte den Jeep mit quietschenden Reifen am Straßenrand zum Stehen. Ein Wagen schoss hupend vorbei, doch Jay ignorierte ihn. Er sah sich um und fuhr schließlich langsam weiter, bis er in einen Feldweg einbog. Der Jeep holperte über den unebenen Sandboden, und Jocelyn klammerte sich mit beiden Händen am Sitz fest, damit sie nicht herumgeworfen wurde. Unbehagen rieselte durch ihren Körper, als sie in ein Waldstück eintauchten, Jay den Wagen anhielt und den Motor ausschaltete. Einen Moment lang saßen sie einfach nur da und lauschten dem Ticken des abkühlenden Motors.
    Schließlich drehte Jay sich zu ihr um und ergriff ihre Schultern, selbst im Dämmerlicht unter dem Baumdach konnte sie das wütende Blitzen seiner Augen erkennen. »Ein für alle Mal: Es war richtig, dass du dich an mich gewandt hast, und ich werde alles tun, um dafür zu sorgen, dass du in Sicherheit leben kannst.«
    »Aber …« Weiter kam Jocelyn nicht, denn Jay beugte sich vor und presste seine Lippen auf ihre. Zuerst war sie zu überrascht, um zu reagieren, dann versuchte sie, sich von ihm zu lösen, doch das ließ er nicht zu. Mit einem Seufzer ließ sie sich in den Kuss sinken und beschloss, die Gefühle zu genießen, die Jay in ihr auslöste, solange sie das noch konnte. Denn eines war klar, bald würde sie sich von ihm trennen müssen, um ihn nicht noch weiter in Gefahr zu bringen.
    Tränen stiegen in ihre Augen, doch Jocelyn drängte sie zurück. Für ein paar Minuten wollte sie jetzt einfach nur eine normale Frau sein, die mit einem interessanten Mann zusammen war. Sie löste ihren Gurt, presste sich enger an Jay und schob ihre Hand in seine Haare. Er gab ein zufriedenes Brummen von sich und vertiefte den Kuss. Seine Zunge wand sich um ihre und saugte sie in seinen Mund. Sie stöhnte und lehnte sich noch weiter über die Mittelkonsole. Ihre andere Hand stützte sie auf Jays Oberschenkel, hoch oben, wo sie beinahe die Wärme seines

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