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Truthahn um zwölf

Truthahn um zwölf

Titel: Truthahn um zwölf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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Nummer eins für werdende Väter.«
    Er
warf mir einen beleidigten Blick zu. »Du bist genauso launisch wie Anne, aber
ohne ihre Entschuldigung«, gab er zurück, und ich konnte nicht anders als
sagen: »Ich werde dir Lektion Nummer zwei, drei und vier jederzeit mit Vergnügen
erteilen, aber nicht bei einer Hochzeit.« Dann wandte ich mich Ursula mit einem
heuchlerischen Lächeln zu: »Ein herrliches Fest. Ich möchte wissen, wie Mrs. Evans das macht. Sie sorgt anscheinend mit der
gleichen Leichtigkeit für fünfzig wie für zwanzig Leute.«
    Ihre
selbstgefällige Antwort reizte mich. »Ach, ich bin gestern heruntergekommen und
habe geholfen. Von Anne kann man im Augenblick natürlich nicht erwarten, daß
sie sich um so etwas kümmert, und ich bin große Feste gewöhnt. Obwohl«, fügte sie
mit einem nachdenklichen Blick über die Gäste hinzu, »so etwas habe ich noch
nie erlebt. Niemand kümmert sich um Hautfarbe oder Klassenzugehörigkeit des
anderen. Höchst interessant. Ich frage mich, ob ich sie ein wenig hätte
auseinanderhalten sollen. So grundverschiedene Menschen.«
    Das
ärgerte mich. Solche Gedanken kennen wir nicht hier in den Backblocks. Für mich
war das völlig in Ordnung, daß Paul gerade mit Mick O’Connor einen trank und
Larry ganz selbstverständlich dem kleinsten Maorimädchen die Nase putzte, als sie ihm Vanilleeis
auf den Teller löffelte.
    Ich
sagte: »Darüber brauchen Sie sich wirklich nicht den Kopf zu zerbrechen. Wir
haben uns sehr aneinander gewöhnt hier in Tiri.« Aber ich bereute gleich meinen
scharfen Ton. Ich vergaß immer, daß Ursula wirklich eine Hilfe für uns
bedeutete.
    Das
war eben das Schlimme mit dieser Frau. Sie brachte es immer fertig, daß Larry
und ich uns von der schlechtesten Seite zeigten, und vermutlich ging es anderen
Frauen genauso. Das nahmen wir ihr wahrscheinlich so übel, denn eigentlich
meinte sie es gut und war wirklich tüchtig. Ich schämte mich für meine
Heftigkeit und versuchte eifrig, es wieder gutzumachen.
    Alle
waren sehr lustig und vergnügt. Die meisten Gäste hatten sich auf die Terrasse
oder in den Garten zurückgezogen, und der Colonel und ich unterhielten uns
gerade angeregt, als Colin Manson hereinkam und sagte: »Da ist einer an der
Tür. Will nicht reinkommen. Hat eine Nachricht für Ted, so viel ich verstanden
hab’. Ist ziemlich aufgeregt. Können Sie mal nachsehen, Sir?«
    Neugierig
und ängstlich folgte ich dem Colonel auf den Flur. Ediths Nervosität hatte mich
angesteckt, denn ich hatte die albernsten Befürchtungen. Es war doch sicher
nichts schiefgegangen? Verrückte Idee, daß Freeman vor der Türe stehen könnte.
    Aber
es war nur Caleb Fielder, ein wenig erhitzt und atemlos, aber sein abgetragener
Anzug war sauber und ordentlich. Colonel Gerard kannte ihn offensichtlich schon
und begrüßte ihn herzlich.
    »Nur
immer herein, Caleb! Erzählen Sie, was es gibt. Ted hat gesagt, Sie würden die
Festung halten, solange er weg ist. Hoffentlich ist nichts schiefgegangen?«
    Caleb
murmelte etwas, was ich nicht verstehen konnte. Beschämt wegen meines Horchens
hatte ich mich taktvoll vom Flur zurückgezogen, aber ich konnte den Colonel
lachen hören, und er sagte: »Vorzüglich, ganz vorzüglich! Aber kommen Sie
herein, mein Bester, und erzählen Sie ihm die Neuigkeit selbst.«
    Caleb
murmelte wieder etwas, ließ sich aber überreden. Mit der verzweifelten
Entschlossenheit eines hoffnungslos schüchternen Menschen stürzte er auf den
Bräutigam zu, der ziemlich erschrak.
    »Es
sind Zwillinge!« stieß Caleb hervor, und seine Stimme schnappte vor Aufregung
über. »Zwei kleine Töchter, Ted, und nicht eine, und es geht ihnen beiden gut.«
    Ted
war so schnell auf den Beinen, daß seine Braut staunte. »Zwillinge?« brüllte
er, »Trilby? Zum Teufel, Caleb, das ist ja toll! Hab’ bisher noch nie Zwillinge
auf der Farm gehabt. Ich hab’ mir schon Sorgen gemacht. So ein kleines Kalb,
und Trilby ist so dick gewesen. Hab’ in der Kirche immer daran denken müssen...«
    Dann
merkte er, daß alle ihm zuhörten, und er nahm sich zusammen und sagte
unbeholfen zum Colonel: »Entschuldigen Sie bitte, Colonel, daß ich ein wenig
aufgeregt bin. Aber ich hab’ Trillby selbst aufgezogen,
und sie ist meine beste Milchkuh. Hab’ mir immer überlegt, ob wohl doch was
schiefgegangen ist.«
    Colonel
Gerard ist der perfekte Gastgeber. Er beeilte sich zu sagen: »Und jetzt können
Sie beruhigt sein. Ausgezeichnet. Wir müssen auf Trilbys Gesundheit

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