Truthahn um zwölf
das bei dieser Frau
fertigbrächte!« Glücklicherweise war Ursula da schon verschwunden, von Anne
fürsorglich begleitet.
Dann
versuchten alle verzweifelt, fröhlich zu sein. Zum Glück waren bei der
Geschichte nur wenige im Zimmer gewesen. Der Colonel hatte den Wutausbruch
seiner Nichte nicht miterlebt, und Tim und Sam leider auch nicht, aber Paul
hatte alles mitbekommen und war offensichtlich fassungslos. Als der Colonel
hereinkam, wollte Caleb sich unbedingt entschuldigen, wurde aber beruhigt.
»Machen
Sie sich keine Gedanken, mein Bester. Diese Teppiche sind wirklich Fußangeln.
Ein Glück, daß Sie sich kein Bein gebrochen haben. Mrs. Evans muß diese Dinger
verbrennen. Das Kleid? Völlig unbedeutend. Wahrscheinlich ist es nach dem
Waschen so gut wie neu«, und er begann laut und wohlwollend mit dem Bräutigam
und Caleb über Kühe zu sprechen — von denen er überhaupt nichts verstand — und
machte derbe und freundliche Späße über Trilbys Hochzeitsgeschenk, wie er die
Zwillinge nannte.
Aber
für Caleb war das Fest verdorben. Er wirkte so verzweifelt, daß Tony schier das
Herz brach. »Und er ist so glücklich gewesen! Ich könnte diese Frau umbringen.«
Es
überraschte mich nicht, daß er sich davonstahl, sobald er sich unbeobachtet
fühlte. Zweifellos war er darauf bedacht, weiteren Kontakt mit der
aufgebrachten Ursula zu vermeiden. Ich folgte ihm trotzdem und wollte ihn
überreden, doch bis zur Abfahrt des Brautpaares zu bleiben. Aber als ich zur
Tür kam, sah ich ihn gerade noch die Einfahrt hinunterradeln, und seine
Schultern schienen noch mehr zu hängen als gewöhnlich. Sein einziger Versuch,
bei einem unserer Feste mitzufeiern, hatte mit einem Mißerfolg geendet, und er
kehrte dankbar in Trilbys anspruchslose Gesellschaft zurück. Er tat mir sehr
leid.
Inzwischen
hatten sich alle im Salon versammelt, Ted und seine Braut brachen gerade auf.
Das erste Mal an diesem Tag kam ich zufällig neben Peter Anstruther zu stehen,
der unauffällig und hilfsbereit wie immer gewesen war, aber sich wenig an der
Unterhaltung beteiligt hatte. Ich sagte: »Wissen Sie, Peter, daß wir uns zum
letzten Mal vor sechs Monaten getroffen haben? Wie war die Reise?«
»Ich
bin zufrieden«, sagte er und lächelte dabei. »Aber tun Sie nicht so, als
wollten Sie etwas darüber hören. Nichts ist so langweilig wie eine Reise, die
man nur erzählt bekommt.«
Das
brachte mich aus der Fassung. Normalerweise brennen alle Leute darauf, zu
erzählen, was sie in Tokio getan haben, und wie sehr Venedig ihnen gefallen
hat. Ich sagte unsicher: »Sind Sie froh, daß Sie wieder hier sind?« und er
nickte: »Ist auch Zeit geworden. Der Mann, der inzwischen die Farm versorgt
hat, ist zwar ein guter Arbeiter, aber er versteht nichts vom hiesigen Boden.«
»Soll
das heißen, daß Sie sich gleich wieder auf Ihrer Farm vergraben wollen? Nehmen
Sie sich doch Zeit für ein wenig Vergnügen. Wir haben Sie vermißt!«
»Das
ist pure Höflichkeit. Sie haben mich vorher auch fast nie gesehen.«
Das
war leider wahr. Peter war immer zu beschäftigt gewesen, erst mit seinem
schwierigen Vater und der Farm, dann mit seiner herrschsüchtigen Mutter und der
Farm, und zuletzt nur noch mit der Farm, woran wir uns inzwischen schon gewöhnt
hatten. Wir mochten ihn alle gern, kannten ihn aber nicht so gut wie seine
Schwester Alison. Trotzdem hatte ich immer das Gefühl gehabt, daß es bei ihm
einiges kennenzulernen gab, was der Mühe wert gewesen wäre. Ich konnte nur
antworten: »Stimmt, aber das sollte sich ändern!«
Er
lächelte unverbindlich und wechselte das Thema. »Der Colonel bewirtet die
Gegend immer noch königlich. Ein herrliches Fest.«
In
diesem Moment kam Ursula ins Zimmer zurück, gefolgt von Anne. Sie hatte ein
anderes Kleid angezogen, das nicht so elegant war wie das erste, und von der
Art, wie Larry und ich es nie angezogen hätten. Sie hatte auch ihre gewohnte
Haltung wiedergefunden, schämte sich jedoch vielleicht ein wenig für die Szene,
die sie gemacht hatte, und war offensichtlich entschlossen, alles im Scherz
abzutun. Nur leider waren Ursulas Scherze immer etwas plump. Sie blickte sich
in der leicht verlegenen Gesellschaft um und sagte herzlich: »Alles vergeben
und vergessen. Aber wo ist er denn, der reizende Herr, der mich mit Vanilleeis
überschüttet hat?«
Alles
lächelte gequält, und Larry sagte: »Hat sich verzogen, der arme Alte. Radelte dankbar
heim zum Frieden seines Kuhstalls.«
Der
Ton war beißend, und alle
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