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Truthahn um zwölf

Truthahn um zwölf

Titel: Truthahn um zwölf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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sie
hereinkommen, ihn nicht anzurühren. Aber er ist sein ein und alles, und sie
hängen sehr aneinander.«
    »Ein
recht schwieriges Haustier. Hoffentlich beißt er nicht eure besten Kunden.«
    »Ach,
ich hänge ein Schild auf: >Vorsicht, bissiger Kater!<, so wie man es
sonst bei Hunden macht. Susan, wie kommt Larry mit Babette zurecht? Ich bin
schon so gespannt, sie springen zu sehen.«
    »Sie
machen gute Fortschritte, glaub’ ich. Julian und Alison waren gestern da, und
er ritt eine Runde. Er hat in England bei vielen Jagdspringen mitgemacht und
ist ein ausgezeichneter Reiter.«
    »Klingt
fast nach Ursula. Aber er sagt, er will beim Sportfest nicht mitmachen.
Vermutlich wollen sie jungen Männern wie Colin den Vortritt lassen.«
    So
zählte also auch Julian schon zum alten Eisen, wie unsere Männer. Das durfte
ich nicht vergessen, Larry zu erzählen.
    Als
Paul hörte, daß Caleb jetzt in Tiri untergekommen war, freute er sich viel
mehr, als ich es getan hatte.
    »Er
ist ein guter alter Kerl, und absolut ehrlich. Klar, er bringt immer alles ein
bißchen durcheinander, aber wenn man ihm genau sagt, was er tun soll, dann macht
er es ordentlich. Ich hab’ schon lange gedacht, daß Tantchen da unten einen
Mann braucht für die schwereren Arbeiten. Vermutlich wird er einen Teil der
Lieferungen übernehmen, und Tony muß sich nicht so plagen.«
    Tony
sagte: »Das Dumme ist nur, daß er so lange kein Auto gehabt hat. Deshalb hat er
seinen Führerschein verfallen lassen.« Sie wollte ihm helfen, seine Fahrkünste
wieder aufzufrischen, und dann würden sie wegen der Fahrprüfung nach Te Rimu zum Traffic Officer
fahren. Sie hoffte, daß ihm die Prüfung erspart bleiben würde. Der Officer hieß Deardon , wie sie gehört hatte, und das sei doch ein
ungewöhnlicher Name. Ihr Vater habe von einem jungen Mann dieses Namens
erzählt, der bei ihm im Geschäft arbeitete. Daraufhin versank Tony in
nachdenkliches Schweigen. Sie heckte vermutlich etwas aus.
    Ganz
gegen meinen Willen erlebte ich eine von Calebs Fahrstunden in einem modernen
Auto mit. Ich war nach Tiri gefahren, um unseren Wagen abschmieren zu lassen —
wir waren sehr stolz auf die neue Servicestation im Dorf — und hatte vorgehabt,
die Zwischenzeit bei Tantchen und Tony zu verbringen, wurde aber in den
Lieferwagen geladen mit dem Befehl, mitzukommen und zu sehen, »wie gut Caleb
vorwärts kommt. Es ist schwierig für ihn, denn er hat bisher nur einen Ford gefahren,
aber er lernt schnell. Nur das Rückwärtsfahren macht ihm noch Schwierigkeiten.«
    »Das
muß er aber noch lernen«, warf ich ein, denn ich selbst kann es auch schlecht
und habe oft große Mühe, in der Stadt in belebten Straßen zu parken. »Wo gibst
du ihm seine Fahrstunden?«
    »Bloß
zwei Meilen von hier gibt es ein hübsches, gerades Stück, genau richtig zum
Rückwärtsfahren«, teilte mir Tony mit.
    Ich
hatte da meine Bedenken. Wenn ich mich recht erinnerte, dann hatte diese Straße
auf der einen Seite eine steile Böschung. Ich protestierte schwach, daß ich
lieber dableiben und mich mit Miss Adams unterhalten würde, aber das half
nichts. Vermutlich hat Paul recht damit, daß ich Wachs in Tonys Händen bin,
denn als sie sagte: »Aber es macht viel mehr Spaß mit dir, Susan«, quetschte
ich mich noch mit in den Lieferwagen und fand mich damit ab, daß ich
wahrscheinlich jung sterben würde.
    Tony
war bester Laune und zu meinem Entsetzen bestand sie darauf, daß Caleb sich
gleich ans Steuer setzte. »Unsinn, natürlich geht alles gut, wenn Sie nur nicht
vergessen, wo die Bremse ist«, sagte sie vergnügt, was mich selbstverständlich
ungemein beruhigte.
    Wir
fuhren in einem beängstigenden Tempo los, aber nachdem Caleb wild in den Gängen
herumgerührt hatte, gelang es ihm doch noch, die Bremse zu finden, und schon
nach kurzer Zeit fuhren wir mit vernünftigen zwanzig Meilen pro Stunde. Tony
war des Lobes voll.
    »Großartig,
daß Sie diesmal die Bremse gefunden haben. Solange Sie die erwischen, kann
nichts passieren.«
    In
gewisser Hinsicht hatte sie recht. Zu einem tödlichen Unfall würde es wohl
nicht kommen, aber es gab genügend kleinere Zwischenfälle. Zum ersten kam es,
als eine Ziege fest entschlossen war, mitten auf der Straße stehen zu bleiben;
darauf folgte eine Begegnung mit einem Kalb, das seiner Mutter davongelaufen
war, die friedlich auf der anderen Straßenseite graste. Es wählte für seine
Rückkehr genau den Moment, in dem Caleb Gas gab, und der Ruck, mit dem er das
Auto zum

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