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Try hard to love me / Versuch doch, mich zu lieben (German Edition)

Try hard to love me / Versuch doch, mich zu lieben (German Edition)

Titel: Try hard to love me / Versuch doch, mich zu lieben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Subina Giuletti
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dummerweise auch noch rot. Carlton zog leicht die Augenbrauchen hoch.
    „... ich kenne ein paar In-Lokale, in der sich oft der eine oder andere Hollywoodstar verirrt…“, setzte er dennoch nach. Abrupt entzog ich ihm meine Hand.
    „Nein, vielen Dank, Mr. Carlton“, antwortete ich. „Das ist sehr nett von Ihnen, aber ich...bin bereits verabredet...“
    „Schade“, bemerkte Lewis und glaubte mir kein Wort. „Wie wär’s dann mit einem Drink?“ Wieder lächelte er und sein Lächeln war schön. Ich zögerte, unschlüssig, wie ich ihm am besten absagen sollte.
    „Ich würde mich sehr darüber freuen“, sagte er und das klang so aufrichtig, dass ich mir einen Ruck gab. Na, schön, ich würde mit ihm einen schnellen Drink einnehmen und dann meiner Wege gehen. War vielleicht mal ganz angenehm, ein bisschen Gesellschaft zu haben. Ich war wochenlang alleine essen gegangen.
    Sichtlich erfreut über meine Zusage führte er mich in einen Nobel-Pub in der Nähe, was mich beides einigermaßen beruhigte. Seine echt wirkende Freude und die gepflegte Umgebung.
    Wir nahmen an der Bar Platz, ich bestellte mir einen Capuccino, er sich einen Martini.
    „Schön, dass Sie mitgekommen sind“, sagte er und hob sein Glas. Ich lächelte leicht und nippte an meinem Kaffee.
    „Sie wohnen auch im Hotel?“, fragte ich.
    „Äh…ja…ich bin viel beruflich unterwegs... und da hab ich Sie gestern und heute gesehen und mir gedacht, wow…tolle Frau…“ Er schleimte noch mehr in diese Richtung und meine Alarmglocken schrillten ziemlich laut.
    Ich meine, ich konnte ganz bestimmt nicht mit all den D und E-Körbchengrößen sowie den perfekten, zwanzig Jahre jüngeren Gesichtern, die es in Massen in dieser Stadt gab, konkurrieren. Was sollte das? Verschnupft trank ich meinen Cappuccino und beschloss, mich vom Acker zu machen, während er Banalitäten von sich gab, sichtlich bemüht, das Gespräch am Laufen zu halten.
    „Mr. Carlton, vielen Dank für den Kaffee, aber ich würde jetzt gerne weiter…“
    „Was, jetzt schon?“, rief er entsetzt. „Aber wir haben uns doch noch gar nicht unterhalten!“
    „Ich weiß, aber…“
    „Wo sind Sie eigentlich her?“, fragte er hastig.
    „Aus…Europa“, antwortete ich ausweichend.
    „Ah…und Sie arbeiten hier.“
    Das war eine Feststellung. Vollends misstrauisch geworden sah ich ihn an. Woher wusste der Typ, dass ich arbeitete? Ich war als Touri hier angekommen und hatte mich bislang auch als solcher verhalten. Und hatte ich ihm nicht vorhin gesagt, dass ich auf Sightseeing aus war? Mr. Carlton schien indessen seinen Fauxpas selbst bemerkt zu haben.
    „Ich meine… das war doch Linda Braxton, die Sie neulich ins Hotel gebracht hat?“, sagte er schnell, „da dachte ich, vielleicht waren Sie mit Michael zusammen…“
    „Was bringt Sie zu dieser Annahme?“, fragte ich.
    „Na ja, jeder weiß, dass Mrs. Braxton für Michael Jackson arbeitet und ...dass er einiges vorhat...und...“, er fuhr sich durchs Haar und sah mich an. „Hören Sie, Miss...Mrs. ...“
    „Mr. Carlton“, unterbrach ich ihn ärgerlich. „Mrs. Braxton und ich haben uns im Supermarkt getroffen und sie war so freundlich mich danach heimzufahren. Das ist alles. Und im Übrigen geht Sie das nichts an.”
    „Und warum haben Sie sie dann die nächsten Tage auch besucht? Wie sind Sie an den Wachen vorbei gekommen? Ich meine, zu Jackson vorzudringen...gerade jetzt...“
    Mir stand der Mund offen. Was meinte er mit „gerade jetzt?“ Und woher wusste er das alles?
    „Was lässt Sie glauben, dass ich auf Mr. Jacksons Anwesen war?“, hörte mich fragen, während meine Gehirnwindungen die letzten Tage nach Indizien abrasterten, „...war ich gar nicht.”
    „Ach, kommen Sie“, sagte Carlton gönnerhaft, was mich noch mehr ärgerte. Okay, ich war dumm, unerfahren, was das alles anging. Und unvorbereitet. Die Diskretionsklauseln, die mir Linda ans Herz gelegt hatte, fielen mir ein. Ein Punkt darauf war gewesen: Nicht mit anderen über Mr. Jackson reden. Weder mit dem Personal noch mit sonst wem. Keinerlei Fragen beantworten.
    „Ich bin stinknormaler Tourist“, sagte ich hilflos und hoffte, dass ich nicht so klang. „ Ich schaue mir diese Stadt an. Das ist alles.“
    Und sowie ich das sagte, wusste ich, woher er seine Infos hatte: Die Taxifahrer. Er musste sie gefragt haben, von wo sie mich abgeholt hatten. Oder sie hatten es ihm gesagt, weil sie einen Deal mit ihm hatten. Was weiß ich. Ich verstummte und kam mir

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