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Try hard to love me / Versuch doch, mich zu lieben (German Edition)

Try hard to love me / Versuch doch, mich zu lieben (German Edition)

Titel: Try hard to love me / Versuch doch, mich zu lieben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Subina Giuletti
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mit Jordy befreundet sein konnte und im Überschwang all dieser Emotionen und auch, weil man doch etwas mitbrachte, wenn man jemanden das erste Mal besuchte, schenkte er dem Vater die Uhr.
    Chandler war überzeugt, mit Michael sofort handelseinig zu werden, wenn die Zeit gekommen war, übers Geschäft zu reden.
    Vorsichtig ließ er von Zeit zu Zeit einen Brocken fallen. Er sei im Filmgeschäft involviert...Jordys größter Wunsch wäre es, zu schreiben...er hätte sicher schon davon gehört... Ausbildung... teuer... nicht soviel Geld... ist bitter, wenn man seinem Kind nicht das bieten kann, was es verdient...und auch er, Evan selbst, sei talentiert... könne seinen Sohn unterstützen... er hätte schon etliches vorbereitet...
    Aber aus irgendeinem Grund biss Michael nicht an und Evan sah sich gezwungen, deutlicher zu werden.

Du wirst mich nicht los
    Inzwischen ging Michael in den Häusern Chandler und Chandler-Schwartz aus und ein und niemand auf der Welt konnte sich vorstellen, was es für ihn bedeutete, einigermaßen unbehelligt ein normales Leben führen zu können. Er beobachtete June und stellte fest, dass sie auf Neverland versuchte, eine führende Rolle einzunehmen, indem sie auf unangenehme Manier sein Personal herumkommandierte, was ihm sehr missfiel.
    Aber Evan und er verstanden sich gut. Evan integrierte ihn ohne Getue in seinen Haushalt. Michael aß die Dinge, die auf dem Tisch kamen, half beim Saubermachen, spielte mit den Kindern und schlief auf einem Feldbett in Jordys Zimmer. Er war ein so festes Familienmitglied geworden, dass Evan eines Tages den Vorschlag machte, einen weiteren Flügel an das Haus anzubauen, damit Michael nicht so beengt sei. Die Tatsache, dass Michael ernsthaft darüber nachdachte und auch die baulichen Konditionen einholen ließ, zeigte, wie sehr er schon Teil der Familie geworden war. Als das mit dem Anbau aus rechtlichen Gründen nicht klappte, schlug Evan vor, Michael solle ihm doch ein neues Haus bauen. Mit einem Superstar an der Seite war nichts unmöglich – auch nicht die Verwirklichung seiner innigsten Träume. Michael wurde vorsichtig.
    Bei einer ihm passend erscheinenden Gelegenheit kam Evan wieder auf seine Drehbücher zu sprechen und bot sie Michael zum Kauf an. Er sagte, es sei schwer, ohne eine Empfehlung ins Filmgeschäft - er meine - ins echte Filmgeschäft zu kommen. Wenn man mal Fuß gefasst hatte, war das ja keine Sache mehr, aber bis man da mal rein kam…und ob man jemals die Chance bekäme, obwohl man erstklassige Arbeit abliefere... Michael kenne das ja. In der Musikbranche sei es sicher genauso: Es gäbe so viele tolle Stimmen, aber für den Durchbruch fehle eben das berühmte Vitamin B. Und er könne doch sicher, ihm, dem Vater von Jordy, Michaels bestem Freund, nach all dem, was er, Evan, schon für Michael getan hatte, diesen kleinen Gefallen tun...
    Michael hörte zu, stirnrunzelnd, wie Chandler alarmiert bemerkte. So sehr sich Michael wie ein Kind im Spiel verlieren konnte, war es dennoch eine Tatsache, dass er seit 30 Jahren im Geschäft und diesbezüglich weder blind noch blauäugig war.
    Es gab Millionen von Menschen, denen er einen Gefallen tun sollte, weil er Michael Jackson war. Nein zu sagen fiel ihm schwer, aber mit der Zeit hatte er es lernen müssen, allein schon deswegen, weil es ihm peinlich war, für manch dubiose Gestalten und Geschäfte seine Kontakte zu missbrauchen. Allerdings mochte er solche Situationen nicht, weil er Menschen nicht gerne einen Wunsch abschlug. Und wenn ihn jemand permanent mit einer Bitte, die er nicht erfüllen konnte oder wollte, drangsalierte, mied Michael ihn einfach. Das war sein Rezept, das scheinbar funktionierte. So hatte er auch einigermaßen Ruhe vor seiner Familie bekommen – indem er sie so gut wie möglich ausklammerte.
    Evans Anfrage war ihm doppelt unangenehm. Zum einen, weil er sich den Chandlers verpflichtet fühlte, zum anderen, weil damit die berechnende Seite von Evan markant zum Vorschein kam. Michael fühlte sich durch die Art, wie Chandler seine Bitte vorbrachte, emotional erpresst. Dennoch sagte er:
    „Natürlich helfe ich dir. Ich stelle dich allen Regisseuren und Produzenten vor, die ich kenne oder leite gern deine Skripten mit einer Empfehlung von mir weiter.” Aber davon wollte Chandler nichts hören.
    „Und dann sehe ich meine Idee verfilmt als Kassenknüller und muss in einem jahrelangen Prozess um die Urheberrechte streiten“, meinte er. „Schau, Mike, ich bin nicht gierig.

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