Try hard to love me / Versuch doch, mich zu lieben (German Edition)
Tausende von Dollars für nutzlose, sinnlose Klamotten spendiert? Und er ging leer aus? Evan schäumte und der Tropfen, der das Maß zum Überlaufen brachte und den entscheidenden Klick im Hirn verursachte, kam kurz darauf: Michael schenkte nichts ahnend seinem Freund Jordy genau den Computer, den Chandler als Weihnachtsgeschenk geplant hatte.
Jordys Freundschaft erwärmte Michaels Herz bis in die dunkelsten Ecken. Es war eine echte, nichts fordernde Liebe zu ihm, Michael, dem Menschen, und es war das, was dieser am meisten brauchte. Er schwelgte darin und er war zum ersten Mal in seinem Leben richtig glücklich.
„Jordy“, sagte er bewegt, als sie zusammen auf dem Bett saßen. „Ich hab noch nie jemanden wie dich getroffen. Du bist mein erster, bester Freund.”
„Geht mir auch so“, sagte Jordy und gähnte, „du bist auch mein allerbester Freund.“
Er war müde, sie hatten lange an der Konsole gespielt, aber Michael war, wie so oft, immer noch hellwach. Jordys Worte trieben ihm die Tränen in die Augen.
„Versprich mir, dass wir immer Freunde sein werden, egal, was passiert“, sagte er und plötzlich klomm aus unerklärlichen Gründen Angst in ihm hoch, diese Liebe verlieren zu können. Er setzte sich auf. „Versprich mir, dass...dass du nicht so wirst, wie die anderen, bitte, bitte, versprich mir, dass du dir treu bleibst, dass du dieses Licht nicht verlierst....dass du.... lass dich nicht verführen...von dieser Erwachsenenwelt, die alles kaputt macht...”
Michael brach in Tränen aus.
Wieder vollends wach geworden, richtete Jordy sich auf. Er spürte Michaels Verzweiflung und sein eigenes Herz war schwer davon. Unbeholfen legte er den Arm um seinen schluchzenden Freund.
„Michael, warum sollte ich nicht mehr dein Freund sein wollen?“, fragte er leise. „Ich liebe dich. Seit du in mein Leben gekommen bist, verstehe ich manche Dinge viel besser. Du hast so Recht: Wenn ich meine Eltern so sehe, wie sie streiten, wie es für sie immer um das Gleiche geht...und all die andern...ich hab keine Lust, so zu werden. Ich will sein wie du.”
Michaels Herz öffnete sich weit und Liebe pur strömte aus ihm heraus. Er musste sein eigenes Empfinden nicht verteidigen, musste sich nicht rechtfertigen, weil er etwas fühlte, was andere für lächerlich ...oder gefährlich erklärten. Tränen der Dankbarkeit strömten ihm übers Gesicht und er umarmte Jordy lang und innig.
„Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie froh ich bin, dass es dich gibt... du kannst dir das nicht vorstellen... ich bin so froh, so glücklich...“
Jordy hielt ihn fest, trotz seiner jungen Jahre spürend, dass dies für Michael ein ganz besonderer Moment war. Und Michael weinte in seinen Armen, er weinte Rotz und Wasser, Gott allein wusste, was für Erlebnisse er ausschwemmte, und es tat ihm gut. Jordy hielt ihn einfach, wie er es schon mal getan hatte.
Dann, als der Tränenstrom versiegte, putzte sich Michael die Nase und schniefte:
„Ich werde dich nie im Stich lassen, Jordy, niemals. Ich werde alles für dich tun, werde immer für dich da sein, das verspreche ich dir.”
„Das tust du doch jetzt schon“, sagte Jordy und strich ihm unbeholfen über den Rücken. „Du hast uns schon soviel gegeben.”
„Und das wird noch mehr“, versprach Michael überschwänglich und meinte jedes Wort ernst. „Ihr, du und June und Lily, ihr seid meine Familie... Ihr seid meine wahre Familie.“
Sie schwiegen beide eine Weile.
„Wenn ich meinen Abschluss habe, arbeite ich bei dir“, sagte Jordy. „Dann schreibe ich die Storyboards für deine Kurzfilme... ich...ich werde Regisseur und produziere deine Filme... deine und meine Ideen... das wird der Knüller!“
Michael war begeistert und sagte: „Ich nehme dich mit auf den zweiten Leg der Dangerous-Tour, dann siehst du andere Länder, andere Menschen. Ich engagiere einen Privatlehrer für dich... und wir werden eine wundervolle Zeit haben! Das wird super... das wird so wunderbar...und dann zeige ich dir die Kinderkrankenhäuser und wie sehr man helfen kann, wie wichtig das ist... und ... wenn du bei mir bist, können sie dich nicht konditionieren!“
„Ich weiß nicht, ob meine Eltern mir erlauben, mitzugehen“, sagte Jordy, ein wenig unruhig geworden. „Ich hab neulich eine Unterhaltung zwischen ihnen mitbekommen... mein Vater war da irgendwie komisch...“
„Komisch? Was hat er gesagt?“
„Er sagte, ich soll mich nicht so an dich hängen... es ist ihm zuviel... Dad sagt,
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