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Try hard to love me / Versuch doch, mich zu lieben (German Edition)

Try hard to love me / Versuch doch, mich zu lieben (German Edition)

Titel: Try hard to love me / Versuch doch, mich zu lieben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Subina Giuletti
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sammelte sich Hinweis über Hinweis. Aber letztendlich blieben sie das auch. Es waren Hinweise und keine Beweise. In jede Richtung auslegbare Indizien.
    Michael blieb verschwunden. Und es tat immer noch weh.
    „Chirelle“, sagte mein Mann, „du interpretierst einfach zu viel in die Sache. Was am 25. 06. passiert ist, wissen die Götter. Woher willst du denn wissen, ob die Kinder geweint haben oder nicht? Und der Grund, warum der Ambulanzwagen so langsam fuhr, ist wahrscheinlich, dass Michael bereits tot war. Du weißt, er hat Tabletten genommen, ich bin sicher, sie haben ihm mehr gegeben, als gut war...aber du weißt, er war nicht gesund. Du weißt, was er alles hat erleiden müssen. Er hat mehr ausgehalten, als ein Mensch aushalten kann...vielleicht ist es einfach so, dass er kaputt war, dass er sich zuviel zugemutet hat, dass sein Herz nicht mehr wollte...vielleicht hat ihn der Tod sogar vor Schlimmeren bewahrt? Wenn ich mitkriege, wie das Musikbusiness läuft...ich meine, wie viel kann ein Mensch ertragen?“
    Ich konnte nur unglücklich und stumm dazu nicken. Alles war möglich. Das war es ja.
    Und wo war Grace? Es kam keine einzige Zeile, kein Lebenszeichen von ihr. Einfach nichts.
    Die Gerüchte, Meldungen, Nachrichten überschlugen sich und machten meine Gemütsverfassung nicht besser. Die Jacksons klagten AEG an, Michaels Tod verursacht zu haben. Sie sagten, dass alles sei ein Manöver, um an den ATV-Katalog und an Michaels Vermögen zu kommen. La Toya behauptete, Michael würde John Branca hassen und hätte ihn nie als Testamentsvollstrecker gewollt. Sie implizierte eine greifbare Kriminalität um Michael und unterstellte Branca genügend Verbindungen zu haben, um sich dahin zu setzen, wo Michael ihn nie haben wollte: Auf sein Vermögen. Die Schulden würden gar nicht zurückgeführt werden, erklärte La Toya, damit irgendwann, wenn keiner mehr dran denkt, der ATV als Bezahlung herhalten müsse. Das Ganze sei eine Riesenverschwörung. Und das war auch das, was Michael immer gesagt hatte.
    Er war gefangen in der Businesswelt – wie er sie in seinem Video „Who is it“ dargestellt hatte: Leute, die für andere Geld scheffelten und die, wenn sie auszubrechen versuchten, durch Drohungen und Ausweglosigkeit zurückgehalten wurden. Eine Welt, die sich prostituierte und jede Moral verloren hatte. Hatte er deshalb das Thema „Edelhuren“ gewählt? Der Text passte jedenfalls überhaupt nicht zum Video. Eher schien es mir, er wollte damit die Musikindustrie einem Zuhältergewerbe gleichsetzen.
    Das andere Lager der Fans, das sich bildete, wetterte gegen die Jacksons, die ihrerseits nur das Geld im Sinn hätten und nun alles täten, um Zugriff darauf zu bekommen. Die sauer wären, dass keiner von ihnen im Testament berücksichtigt worden war – außer Katherine. Schließlich bräuchten ja alle, außer Janet, dringend Kohle. Branca wäre genau deswegen von Michael eingesetzt worden, damit das Geld für die Kinder verwaltet werden würde und von keinem sonst angegriffen werden konnte.
    Die Familie wiederum, allen voran Randy Jackson, ließ verlauten, dass gefakte Informationen an die Presse weitergegeben würden, die die Fans glauben ließen, alles sei in bester Ordnung und das Vermögen Michaels würde nicht nur gesichert, sondern auch für seine Kinder vermehrt werden.
    Die meisten aber wetterten gegen AEG und die fünfzig Konzerte, sagten, der Veranstalter hätte wissen müssen, dass Michael dafür zu krank war. Sie fanden es merkwürdig, in welchen Beziehungen der Besitzer von AEG, der Milliardär Phillip Anschutz, zur Bank von America und anderen stand, dass er Leute wie Diane Dimond auf seiner Gehaltsliste hatte und verdächtig war für sie auch, dass Martin Bandier, der Mann, dem Michael 1985 den ATV vor der Nase weggeschnappt hatte, nun CEO von Sony war.
    Und dann war da noch Conrad Murray. Murray, der angeblich gar kein Arzt gewesen sein soll, sondern Schauspieler. Murray, der Michael die tödliche Menge Propofol gegeben und seine Pflichten, wenn er denn wirklich Arzt war, vielfältig verletzt hatte, weil er weder die „Ein Arzt- ein Tisch“- Regel befolgt und keine gebührende Ausrüstung für das Verabreichung von Propofol gehabt habe. War Murray wirklich so schlampig, jemandem, von dem auch sein Leben abhing, Propofol zu verabreichen, und dann leichtsinnig das Zimmer zu verlassen?
    Jeder fragte sich, was in der Zeit zwischen 10.52 und 12. 22 Uhr geschehen war. Vielleicht hatte Murray ihm

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