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TS 02: 220 Tage im Weltraumschiff

TS 02: 220 Tage im Weltraumschiff

Titel: TS 02: 220 Tage im Weltraumschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. Martynow
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selber nicht, wie ich dazu fähig war. Ich muß nicht bei Sinnen gewesen sein. Charles Hapgoods Tod hat mich ganz durcheinandergebracht.«
    »Das ist nicht verwunderlich«, erwiderte Kamow. »Hinzu kommt, daß Sie in der letzten Zeit viel getrunken haben. Ich denke, das Gericht wird das in Betracht ziehen. Legen Sie Hapgoods Bein ins Schiff.«
    Er nahm Paitschadse auf die Arme.
    »Bin ich Ihnen nicht zu schwer, Sergej Alexandrowitsch?«
    »Keine Spur! Sie haben wohl vergessen, daß wir auf dem Mars sind?«
    Er trug den Kameraden zum Geländewagen und legte ihn bequem auf den Rücksitz hin.
    Ehe sie losfuhren, schaltete Kamow den Sender ein.
    »Endlich!« ertönte Belopolskis Stimme. »Was ist passiert, Sergej Alexandrowitsch?«
    »Ich werde alles erzählen, wenn wir zurück sind«, erwiderte Kamow. »Jetzt aber hören Sie gut zu. Paitschadse ist verwundet. Bereiten Sie eine bequeme Lagerstatt vor. Wenn Sie den Geländewagen kommen sehen, soll Melnikow von Bord gehen und mir helfen, Paitschadse ins Schiff zu tragen. Außerdem bringen wir noch jemand mit. Richten Sie für ihn eine Reservekajüte ein.«
    »Einen Menschen? … Woher?«
    »Er gehört zur Besatzung des amerikanischen Raumschiffes. Zu Erklärungen ist jetzt keine Zeit. Gedulden Sie sich noch ein wenig. Unser Wagen wird mit Höchstgeschwindigkeit fahren. Unterwegs bin ich nicht zu sprechen. In anderthalb Stunden sind wir zurück. Alles klar?«
    »Nein, bis jetzt ist noch gar nichts klar«, antwortete Belopolski. »Aber Ihre Anordnungen werden ausgeführt.«
    »Also bis nachher!« Kamow schaltete das Mikrofon aus und drehte sich zu Paitschadse um. »Liegen Sie bequem, Arsen Georgijewitsch?«
    »Sehr bequem, seien Sie unbesorgt!«
    »Ich lasse den Wagen auf Höchsttouren laufen, Arsen Georgijewitsch. Wir kennen den Weg, es ist also nicht gefährlich. Wenn die Geschwindigkeit Ihnen Beschwerden macht, sagen Sie es.«
    »Es wird schon gehen«, antwortete Paitschadse. »Ich fühle mich ganz wohl.«
    Der Rückweg nahm keine anderthalb Stunden in Anspruch. Der Wagen fuhr mit einer Geschwindigkeit von hundertzehn Stundenkilometern und folgte genau seiner alten Spur, die auf dem festen glatten Boden deutlich zu erkennen war. Die starke Federung der Passagierkabine und die Polstersitze erleichterten die Beförderung des Verwundeten, und Kamow hoffte, daß es ohne Komplikationen abgehen werde. Zum Glück handelte es sich um keine schwere Wunde. Man würde zwar die Kugel entfernen müssen, aber das machte Kamow als Arzt keine Sorge. Im Raumschiff war alles vorhanden, was zu einer Operation benötigt wurde. Wäre die Wunde gefährlich gewesen, dann hätte sich eine bedrohliche Situation ergeben können. In drei Tagen sollte das Raumschiff wieder vom Mars starten. Die verdoppelte Schwerkraft beim Aufstieg könnte einem ernsthaft Erkrankten gefährlich werden. Kamow wußte sehr wohl, daß er, um die anderen Besatzungsmitglieder nicht ins Verderben zu stürzen, selbst dann starten müßte, wenn es für Paitschadse den Tod bedeutete.
    Der Wagen näherte sich dem weißen Giganten. Da ging die Schiffstür auf, und Melnikow sprang zu Boden. In den Händen hielt er einen länglichen Gegenstand. Eine Tragbahre.
    Der Wagen hielt. Als Kamow sich umdrehte, sah er, daß Paitschadse bewußtlos war. Die Fahrt hatte ihn doch zu sehr angestrengt. Das Gesicht des Verwundeten schien leblos. Kamow fühlte ihm besorgt den Puls. Gott sei Dank, es war nur eine Ohnmacht. Jetzt hieß es, keine Zeit verlieren! Von der Schnelligkeit, mit der die Operation durchgeführt wurde, hing viel ab.
    Rasch stülpte er Paitschadse die Maske über und öffnete den Hahn des Luftschlauches. Nachdem er dem Amerikaner durch Zeichen bedeutet hatte, das gleiche zu tun, machte er die Tür auf und stieg aus.
    »Was hat Arsen Georgijewitsch? Wieso ist er verwundet?« Trotz der Maske sah man, wie erregt Melnikow war. Er schaute auf den reglosen Körper des Kameraden, ohne Bason zu beachten, den er ganz vergessen hatte.
    Zu zweit klappten sie die Tragbahre auseinander und betteten den Verwundeten darauf. Er kam nicht zu sich. Sie trugen den Verwundeten stumm ins Innere des Schiffes, wo Belopolski ihnen besorgt entgegentrat. Hinter ihnen ging Bason mit gesenktem Kopf.
    »Folgen Sie mir!« sagte Melnikow dann, zu Bason gewandt.
    Nachdem er den Amerikaner in die Reservekajüte geführt hatte, kehrte er ins Observatorium zurück, wo Kamow die Operation vorbereitete. Da Paitschadse immer noch bewußtlos war, wollte Kamow den

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