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TS 02: 220 Tage im Weltraumschiff

TS 02: 220 Tage im Weltraumschiff

Titel: TS 02: 220 Tage im Weltraumschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. Martynow
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Hoffnung auf Rettung auf. Nachdem er die technischen Daten des Motors gefunden hatte, war es ihm ein leichtes, festzustellen, daß sich die Beschleunigung auf fünfundfünfzig Meter erhöhen ließ.
    Das entschied alles. Zwar konnte ihn eine derartige Beschleunigung gleich in den ersten Flugminuten töten, aber es war die einzige Möglichkeit, die Erde einzuholen.

 
Die Erde
     
    Am 11. Februar um acht Uhr morgens fanden wir uns alle im Observatorium ein. Die letzten Flugstunden brachen an. Die Erde war ganz nahe. Im Schiff war alles »klar zur Landung«. Ich hielt wie immer meine Apparate bereit und stand an meinem Fenster. Paitschadse hantierte an seinen astronomischen Geräten. Er war in diesen Wochen zusehends abgemagert. Arsen Georgijewitsch trug an dem Verlust am schwersten von uns allen. Er und Kamow hatten sich sehr gut verstanden. Die unvergeßlichen Stunden ihrer historischen Mondfahrt hatten sie eng miteinander verbunden.
    Um acht Uhr dreißig war das Schiff mit dem Erdtrabanten auf gleicher Höhe. Wir flogen in etwa zweihundert Kilometer Abstand an ihm vorbei. Gleich danach erblickten wir den heimatlichen Planeten.
    Mein Herz begann freudig zu schlagen. Die Kehle war mir wie zugeschnürt. Die Erde! Sie leuchtete vor dem schwarzen Hintergrund des Raumes als bläuliche Scheibe, umgeben von dem schmalen Lichthof der schimmernden Atmosphäre. Das Schiff flog genau auf sie zu.
    Ebenso wie beim Anflug der Venus sollte das Raumschiff die Landung auf der Erde in siebenundvierzig Minuten bewältigen und einundvierzigtausend Kilometer von der Erdoberfläche entfernt mit dem Abstieg beginnen.
    Als die Motoren zu bremsen begannen, waren wir der Erde schon so nahe, daß ich mühelos Asien erkannte, das von hellem Sonnenschein überflutet war. Europa umhüllte noch der Schatten der Nacht. Ohne es zu merken, waren wir in die Atmosphäre eingetaucht.
    Ich hatte gedacht, unser Schiff würde direkt über Moskau niedergehen, aber als erin dreißig Kilometer Höhe zum horizontalen Flug ansetzte, sah ich unter uns die Berge des Ural. Belopolski führte das Schiff westwärts und ging allmählich immer tiefer. Wir näherten uns Moskau.
    Das Schiff war in tausend Meter Höhe, als am Horizont das Panorama der Hauptstadt auftauchte. Das Raumschiff hielt auf den Raketenflugplatz zu.
    Unter uns sahen wir das riesige Rollfeld. Von dort hatten wir unsere Reise angetreten. Nun kehrten wir wieder zu ihm zurück. Menschenleer lag es da unter seiner glatten weißen Schneedecke. Von der hohen Einfassungsmauer grüßten unzählige Fahnen herauf. Zahlreiche Freunde hatten sich zu unserem Empfang eingefunden.
    Die letzte Schleife. Wir landeten. Die Motoren verstummten. Weich setzten die Räder auf dem Boden auf.
    Belopolski öffnete die beiden Türen der Ausstiegkammer vom Pult aus. Die Aluminiumleiter rasselte in den Schnee.
    Nacheinander verließen wir das Schiff.
    Einem Auto entstieg Akademiemitglied Woloschin, der Vorsitzende der Regierungskommission. Er kam auf uns zu.
    Belopolski legte die Hand grüßend an den Helm. Gleich würde er Woloschin die Erfüllung des Auftrags melden und in der knappen Sprache des Rapports vom Tod des Raumschiffkommandanten berichten, und nur drei Schritte entfernt stand freudestrahlend, einen riesigen Blumenstrauß im Arm, SerafimaPetrownaKamowa. Sah sie denn nicht, daß ihr Mann nicht unter uns war? Warum zeigte Woloschin keinerlei Verwunderung darüber, daß ihm Belopolski Bericht erstattete und nicht Kamow?
    Die furchtbaren Worte waren gesprochen, aber auf SerafimaPetrownas Gesicht lag immer noch das Lächeln von vorhin.
    Nach dem Rapport umarmte Woloschin den Schiffskommandanten. »Ich beglückwünsche Sie zum glanzvollen Abschluß der ersten kosmischen Reise«, sagte er laut. »Durch Ihre glückliche Rückkehr haben Sie unserer Heimat ein herrliches Geschenk gemacht. So nehmen denn auch Sie ein Geschenk in Empfang.«
    Die Mitglieder der Kommission traten auseinander. Mit Blumen im Arm schritt rasch der Mann auf uns zu, dem all unsre Gedanken in den vergangenen sechs Wochen gegolten hatten: Heil und munter, mit freudestrahlenden Augen, stand vor uns Sergej AlexandrowitschKamow.
    Kamow und Paitschadse stürzten einander in die Arme.
     
    **
    *
     
    Die kosmische Reise ist beendet. Der erste Versuch, zu anderen Planeten vorzudringen, ist geglückt.
    In knapp siebeneinhalb Monaten hat unser Weltraumschiff zwei Planeten des Sonnensystems besucht und ist nach einem Flug von mehr als einer halben Milliarde

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