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TS 03: Zurück aus der Ewigkeit

TS 03: Zurück aus der Ewigkeit

Titel: TS 03: Zurück aus der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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„In zwei Stunden kann Jon Halley das Heft bekommen.“
    Halley warf einen hilfesuchenden Blick auf Harrel.
    „Vielleicht kannst du das besser als ich?“
    Der Astronom nickte zustimmend und wandte sich an den Russen.
    „Ich statte dem fremden Schiff einen Besuch ab und hole mir das Heft in zwei Stunden ab. Okay?“
    „Karascho!“ knurrte Iwanow und verschwand endgültig.
     
    *
     
    Es war etwa 40 Stunden später, als sich alle Teilnehmer der Alpha Centauri-Expedition in der Messe versammelten, um das endgültige Ergebnis der Nachforschungen zu erfahren. Harrel hatte die dankbare Aufgabe, das inzwischen zur Hälfte entzifferte Tagebuch vorzulesen und den Rest auf Grund der erfolgten Nachforschungen auf dem verlassenen Schiff hinzuzufügen. Das Ganze würde ein ungefähres Bild der Ereignisse aufzeichnen, wie sie tatsächlich stattgefunden hatten.
    Harrel hatte das Heft vor sich auf dem Tisch liegen und daneben einen Bogen Papier mit den notwendigen Erklärungen und Daten, die aus der Untersuchung des Schiffes hervorgegangen waren.
    „Ich werde eine Kombination zwischen Tagebuch und eigenen Beobachtungen bekanntgeben“, begann Harrel. „Jeder von uns hat einen Teil zum Ganzen beigetragen, einer wäre ohne den andern hilflos gewesen. Mi Fang untersuchte den Toten und forschte nach den Vorräten, Halley beschäftigte sich mit der Funkanlage des fremden Schiffes, Fraud und Kattowitz mit dem Antrieb, Anderson befaßte sich eingehend mit der Einrichtung der Zentrale, wobei Iwanow ihm wertvolle Dienste leistete. Ich selbst versuchte an Hand der vorhandenen Karten die Ausgangsposition des Schiffes festzustellen und muß gestehen, daß es mir mißlang.
    Trotzdem können wir mit dem Gesamtergebnis zufrieden sein.
    Hören wir zuerst den Beginn des Tagebuchs, denn um ein solches handelt es sich zweifellos:
    ,Bei Verlassen des Hyperraumes erfolgte ein plötzlicher Kurzschluß, der sowohl den normalen Antrieb wie auch den Hyperantrieb lahmlegte. Das Schiff, dessen Namen wir unkenntlich gemacht haben, wurde von der Sonne angezogen und geriet in eine stabile Kreisbahn, was unser Ende hinauszögerte.
    Unser Kommandant schärfte uns den obersten Grundsatz der Bordregeln ein: niemand darf jemals erfahren, aus welchem System unser Schiff stammt. Es muß unter allen Umständen vermieden werden, daß jemals ein solcher Hinweis gefunden wird. Zu leicht könnte eine kriegerische, raumfahrende Rasse auf den Gedanken kommen, unsere Heimatwelt anzugreifen. Zerstört werden aber sollte unser Schiff auch nicht, da die Möglichkeit bestand, daß andere Schiffe unserer Welt uns folgten, obwohl unsere Rückkehr abgewartet werden sollte.
    Die Lufterneuerungsanlage konnte nach einem knappen hundertsten Teil eines Sonnenumlaufs repariert werden. Die Vorräte aber wurden knapp, und die Aussicht auf ein Beheben des Antriebsfehlers schwand immer mehr. Den grausigen Tod des Erstickens und Verdurstens vor Augen, verbrachten wir die lange Wartezeit.
    Der Kommandant gab mir den Auftrag, alle notwendigen Erklärungen aufzuzeichnen, was infolge des Energieausfalls im Funkraum mit der Hand geschehen mußte. Er selbst suchte, als fast alle Vorräte aufgebraucht waren, zusammen mit seiner Mannschaft den Tod. Ich fand sie in der Luftschleuse. Gemeinsam waren sie gestorben, als sie die Luke geöffnet hatten. Lebensmittel für einen halben Sonnenumlauf hatten sie mir zurückgelassen.
    Ich habe sie in Raumanzüge gesteckt und mit Hilfe von Notraketen in den Raum geschickt. Vielleicht treiben sie endlos, vielleicht verglühen sie in einer Atmosphäre, vielleicht findet man sie.
    Die Außenluke lasse ich geöffnet, damit man dieses Schiff betreten kann. Ich werde dann schon lange tot sein.’
    Wir wissen also, welches Schicksal die Mannschaft des unbekannten Schiffes erlitt“, sagte Harrel und sah auf. „Mi Fang konnte feststellen, daß die Katastrophe vor etwa dreißig Jahren stattgefunden haben muß, aber er ist sich nicht ganz sicher. Die Art des Antriebes ist unbekannt und unserer Technik um zumindest hundert Jahre voraus. Die Fremden kannten den Hyperraum, wie kennen ihn nicht – wenigstens können wir ihn weder erzeugen noch den natürlichen Hyperraum finden.
    Im Tagebuch folgt nun die Beschreibung des nahenden Endes. Die Lebensmittel gingen zur Neige, aber der Schreiber entschloß sich nicht dazu, Selbstmord zu begehen. Er entfernte alle Lebensmittelreste und Verpackungen, um jeden Hinweis auf die Herkunft des Schiffes zu vereiteln. Selbst

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