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TS 03: Zurück aus der Ewigkeit

TS 03: Zurück aus der Ewigkeit

Titel: TS 03: Zurück aus der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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Handbewegung. Aber Harrel nickte ihm bloß zustimmend zu, was wiederum Anderson verärgerte.
    „Unsinn, warum soll denn keiner in dem fremden Schiff sein? Ich wette, daß jemand an Bord ist!“
    Keiner von ihnen hätte diese Wette gewonnen – oder beide.
     
    *
     
    Fraud stand in der Luftschleuse und wartete, bis der Druck ausgeglichen war. Als sein Raumanzug sich aufblähte und die rote Zahl 0 erschien, betätigte er den Öffnungsmechanismus und langsam schwang die schwere Luke nach außen. Vor ihm war das unendliche Nichts, und Tausende von Sternen leuchteten ihm entgegen. Das fremde Raumschiff war gut zu erkennen, da es von der Doppelsonne beschienen wurde. Zu seiner Verwunderung vermochte Fraud sogar für den Bruchteil einer Sekunde in die Doppelsonne zu schauen, ohne Unbehagen zu empfinden. Sie war längst nicht so grell wie Sirius oder die irdische Sonne.
    Er wartete und hoffte bei sich, auch das fremde Schiff würde seineLuke jetzt öffnen, um damit kund zu tun, daß man zu Verhandlungen bereit war. Aber nichts dergleichen geschah. Ruhig und bewegungslos lag der schlanke Torpedoleib da, abwartend und drohend.
    Fraud schüttelte die aufkommende Furcht der Ungewißheit ab. Er schaltete sein Helmfunkgerät ein un machte die Sprechprobe:
    „Ich werde jetzt hinübergehen. Könnt ihr mich hören?“
    „Verständigung gut. Viel Glück!“ kam es zurück.
    Fraud sagte sich, daß er das auch nötig habe, und stieß sich dann leicht von dem Lukenrand ab. Im ersten Augenblick erschrak er furchtbar, obwohl er doch ganz genau wußte, daß keine direkte Gefahr bestand. Das Gefühl, in einen bodenlosen Abgrund zu fallen, verlor sich sehr schnell, und er empfand das näherkommende Schiff der Fremden als ,unten’, die SIRIUS aber als ,oben’.
    Eine kleine Steuerkorrektur mit Hilfe der eingebauten Düsen war notwendig, sein Ziel nicht um wenige Meter zu verfehlen, dann landete er lautlos auf der Hülle des fremden Schiffes.
    Das erste, was ihm hier auffiel, waren die Spuren unzähliger winziger Meteore in Staubform, die im Laufe der Zeit aus der einst glatten Hülle eine mit Poren durchsetzte Metallfläche gemacht hatten. Fraud konnte sich entsinnen, daß die SIRIUS einen ganz andern Anblick bot, obwohl auch sie sich mehr als drei Jahre im freien Raum befunden hatte. Dieses fremde Schiff mußte sich also wesentlich länger auf Reisen befinden.
    Er war dicht neben einer ovalen Abzirkelung gelandet. Das konnte sehr gut die Einstiegluke sein, falls die Erbauer des Schiffes menschenähnliche Wesen waren. Aber er konnte keinen Handgriff finden, der ein öffnen der Luke von außen her ermöglicht hätte.
    Ein wenig ratlos stand Fraud auf der Hülle des schweigend und reglos dahinrasenden Schiffes – ein Widerspruch, der nur im Weltraum friedlich vereint möglich ist. Die schimmernde Hülle der SIRIUS leuchtete freundlich zu ihm herüber und gab ihm das Gefühl der Sicherheit zurück.
    „Was soll ich tun?“ fragte er. „Die Luke aufbrechen?“
    „Womit?“ kam es prompt aus der Zentrale zurück. „Außerdem bestünde die Gefahr, daß man das falsch auffassen könnte. Klopfe doch höflich an, vielleicht öffnet man.“
    Anderson hatte gut reden, aber Fraud befolgte den Rat. Da ein Klopfen mit den behandschuhten Händen sinnlos schien, stampfte er mit den schweren Magnetschuhen gegen die geschlossene Luke und erschrak zu Tode, als diese leicht nach innen aufging. Seine Schuhe hielten ihn fest, und so bot der Franzose den zuschauenden Männern auf der SIRIUS das erhebende Schauspiel eines versinkenden Bühnenstars. Sie vernahmen nur noch seinen erstickten Ausruf, dann war er ihren Blicken entschwunden.
    Erst eine Minute später meldete er sich:
    „Die Luke war gar nicht geschlossen, das Schiff – oder wenigstens die Schleuse – ist luftleer. Die Instrumente in der Schleuse sind den unseren ähnlich – ich werde also in das Schiff eindringen, nachdem ich die Außenluke geschlossen habe.“
    Anderson gab zurück:
    „Vielleicht haben sie die Luke geöffnet, um dich hineinzulassen.“
    „Trotzdem unhöfliche Burschen“, entgegnete Fraud und machte sich daran, die einzelnen Instrumente zu studieren. Er kannte die Einrichtung einer Luftschleuse von der SIRIUS her – und diese hier unterschied sich nicht grundsätzlich von ihr, wenn auch manches anders schien.
    Die Zahlen auf den Skalen und unter diversen Hebeln gaben ihm den Schlüssel. Wenn er richtig verstand, befand sich innerhalb des Schiffes eine Atmosphäre.
    Nach

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