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TS 05: Die galaktische Föderation

TS 05: Die galaktische Föderation

Titel: TS 05: Die galaktische Föderation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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und gefährlich anzusehen, die gewaltige Kluft zwischen den beiden Spiralarmen der Milchstraße durchquerte.
    Aus sehr weiter Entfernung erinnerte das Gebilde an eine seltsam regelmäßig geformte Nebelwolke, die sich mit rasender Überlichtgeschwindigkeit durch den Raum bewegte. Erst wenn man näher herankam, entpuppte sich die scheinbar kompakte Leuchtmasse als eine Vielzahl einzeln leuchtender Sterne, deren Anordnung in dem bewußten Chaos des Universums fremd wirken mußte.
    Und wenn man dann noch näher gelangen konnte, lösten sich auch diese Sterne auf und wurden zu langen Silbertorpedos, die matt schmierten, wenn sie dicht an einer einsamen Sonne vorbeiglitten.
    Dann aber wurde das Universum leer und sternenlos, die Flotte unsichtbar. Noch drohender und gefährlicher eilte sie nun unsichtbar dem fernen Ziel entgegen, um den Auftrag der Vergangenheit auszuführen und Tod und Verderben in die Reihen des Erbfeindes zu tragen.
    Darex stand mit verkniffenem Gesicht in der Zentrale des Flaggschiffes und starrte hinaus in die absolute Schwärze des Raumes. Ganz weit vorn zog sich ein schwacher Lichtstreifen quer durch das Blickfeld,links verdichtete sich dieser Streifen zu einem hellen Gewirr unzähliger Sterne – dem Kern der Milchstraße.
    Doch sonst gab es keine Sterne, nur vereinzelte ferne Galaxen schwammen wie verwaschene Nebelflecke in der Unendlichkeit des samtschwarzen Kosmos. Sie schienen sich langsam zu drehen.
    Für all dies jedoch hatte Darex keinen Blick. Seine Augen waren auf das Ziel gerichtet, und er dachte an nichts anderes als an seine vermeintliche Aufgabe, die das Schicksal ihm gestellt hatte. Ein Überbleibsel aus dem großen Krieg, eine traurige Reliquie – das war Darex, mehr nicht. Ein haßerfülltes Individuum, das seine eigenen Minderwertigkeitskomplexe durch eingebildete Wahnvorstellungen abzureagieren versuchte. Macht und Rache, Vernichtung und erbarmungsloser Ehrgeiz – das waren die verborgenen Triebfedern seines Handelns, wenngleich er auch die Pflicht als eigentlichen Grund immer wieder zu betonen versuchte.
    Der galaktische Krieg war zu Ende, noch ehe Darex geboren wurde.
    Er hielt es für seine Pflicht, ihn wieder zu beginnen.
     
    *
     
    Das Sternengefunkel wurde im Laufe der folgenden Wochen heller und dichter, obwohl sich die äußersten Sonnen merklich auseinanderschoben, je näher die Flotte dem Spiralarm kam. Nur eine scheinbare Paradoxe, über die sich Darex weiter keine Gedanken machte.
    Es herrschte jetzt ständige Alarmbereitschaft, und keins der Strahlgeschütze blieb ohne Bemannung. Darex selbst schärfte den Kommandanten der einzelnen Schiffe täglich höchste Wachsamkeit ein und drohte mit furchtbarsten Strafen bei Vernachlässigung dieser Pflicht. Er selbst befand sich fast immer in der Zentrale des Flaggschiffes und zog sich nur zu kurzen Ruheperioden in seine prunkvoll ausgestattete Kabine zurück.
    Die Atlanter oder Majos rührten sich nicht.
    Obwohl die Funkgeräte pausenlos eingeschaltet waren und die Suchantennen ständig gedreht wurden, erreichte sie kein einziges Lebenszeichen. Sie schienen allein im Universum zu sein.
    Darex ließ sich durch diese Ruhe nicht täuschen. Er wußte, daß der Feind gewarnt war, er selbst war so dumm gewesen, die Absicht seiner Invasion bekanntzugeben. Und man würde ihn erwarten.
    Aber seine suchenden Augen und die empfindlicheren Geräte konnten keine sich nähernde Raumflotte entdecken, so sehr sie auch danach Ausschau hielten.
    Zwei oder drei Außensonnen glitten vorbei und versanken hinter der Flotte im Nichts.
    Darex begann offensichtlich nervös zu werden.
    „Sie müssen uns doch schon längst bemerkt haben!“ polterte er und hätte am liebsten den Kommandanten des Flaggschiffes dafür verantwortlich gemacht, daß noch kein Feind auftauchte. Das lag beileibe nicht daran, daß er vor Tapferkeit überschäumte und sich nach einemritterlichen Kampf sehnte, sondern nur daran, daß die Ungewißheit ihnschrecklich unsicher zu machen drohte.
    Er benötigte ein Ventil – und fand ein solches in der nächsten Sonne, keine Lichtwoche entfernt. Die gesamte Flotte schwenkte herum und nahm Kurs auf diese einsame Sonne, die von nur drei Planeten umkreist wurde.
    Als sie nahe genug heran gekommen waren, wurde der Hyperantrieb ausgeschaltet, und die Flotte teilte sich. Drei große Schwärme flogen die einzelnen Planeten an, und jedes Schiff gab – so gut es konnte – einige Strahlschüsse ab. Eine Gegenwehr erfolgte nicht, aber

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