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TS 06: Das andere Universum

TS 06: Das andere Universum

Titel: TS 06: Das andere Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fredric Brown
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lebendig, und sie sind fähig, Menschen – zu übernehmen, ihren Geist in menschliche Körper zu verpflanzen und diese als Spione und Saboteure zu benutzen. Die meisten sind inzwischen getötet worden, denn früher oder später verraten sie sich, weil ihre Gehirne fremd sind und sie die Einzelheiten unserer Zivilisation nicht völlig kennen.“
    „Aber warum schießt man auf bloßen Verdacht hin?“ forschte Keith. „Warum nimmt man sie nicht fest und läßt von einem Psychiater feststellen, ob ihre Gehirne menschlich – oder unmenschlich sind?“
    „Sie sind zu gefährlich. Wenn sie auch nur einige unserer wissenschaftlichen Geheimnisse auskundschaften könnten, würde das den Krieg entscheiden. Und verlieren wir den Kampf, so bedeutet dies das Ende der menschlichen Rasse. Die Arkturier wollen uns nicht versklaven, sondern uns auslöschen und das Solarsystem übernehmen. Selbst wenn tausend Menschen umkommen, ehe ein arkturischer Spion gefaßt wird, ist der Preis nicht zu hoch. Und es genügt nicht, einen Revolver auf sie zu richten; sie besitzen außergewöhnliche physische und mentale Kräfte.“
    Keith grinste dünn. „Ein solcher Spion kann also einem W.B.I.-Mann die schußbereite Waffe entreißen, mit der dieser ihn bedroht. Nun, wenn man in meinem Fall noch Zweifel hatte, sind die beistimmt beseitigt.“
    Er stand auf und trank noch einmal den Anblick Betty Hadleys in sich hinein, ihr goldenes Haar und ihre bronzene Haut, die Schönheit ihrer Gesichtszüge und ihrer Gestalt. Er wußte, daß er dieses Bild für den Rest seines Lebens mit sich tragen würde – ob dieses Leben nun noch vierzig Minuten oder vierzig Jahre dauerte. Das erstere schien wahrscheinlicher.
    Er wandte den Kopf und blickte zum Fenster hinaus. Die Fensterscheibe wirkte wie geschwärzt.
    Die Vernebelung hatte eingesetzt.
    „Vielen Dank, Miß Hadley“, sagte er. „Auf Wiedersehen!“
    Sie erhob sich, und ihr Blick wanderte ebenfalls zum Fenster. „Aber wohin wollen Sie? Wenn Sie Glück haben, kommen Sie ein oder zwei Blocks weit, ehe –“
    „Machen Sie sich meinetwegen keine Sorgen“, schnitt er ihr das Wort ab. „Ich bin bewaffnet.“
    Noch einmal sah er sie lange an, ehe er wiederholte: „Auf Wiedersehen!“
    „Also auf Wiedersehen!“ Sie streckte ihm die Hand hin, aber er übersah sie. Er wußte nicht, ob er sich zu beherrschen vermochte, wenn er sie berührte.
    Er verließ schnell den Raum.
    Während er die Treppe hinunterstieg, überlegte er, daß er um so mehr Fehler begangen hatte, je intensiver er sich bemüht hatte, vorsichtig zu sein.
    Jetzt hatte er nichts mehr zu verlieren, und überdies steckte eine fünfundvierziger Automatik in seiner Tasche. Wenn es nötig war, würde er sie benutzen.
    Zur Hölle mit aller Vorsicht!
    Dar Portier stand immer noch in der Halle. Er sah erstaunt hoch, als Keith die Treppe herunterkam.
    „Sie wollen doch nicht etwa hinaus?“ fragte er entsetzt.
    „Ich muß“, grinste Keith ihn an, während der Mann einen Revolver aus der Hüfttasche zog und dann die Tür aufschloß. „Muß einen Mann mit einer Kugel besuchen.“
    Er glitt in die Dunkelheit hinaus und vernahm, wie hinter ihm die Tür geschlossen und verriegelt wurde.
    Er tastete sich zur Bordschwelle, setzte sich diarauf und zog sich die Schuhe aus. Dann knüpfte er sie mit den Bändern zusammen und hing sie sich um den Nacken. Ohne sie würde niemand seine Schritte hören können.
    Das kalte Eisengitter eines Gullys unter seinem Fuß erinnerte ihn daran, sich der unverkäuflichen Münzen zu entledigen, die er zuvor von den anderen getrennt hatte. Er nahm sie aus der Tasche und hörte mit Befriedigung, wie einige Fuß tiefer das Wasser aufspritzte.
    Lauschend schritt er weiter, wobei er die Automatik in die rechte Manteltasche schob, die Hand aber am Kolben ließ. Er verspürte keine Furcht, nicht nur, weil er die Pistole bei sich trug, sondern, weil jetzt das Wesen der Vernebelung kein Geheimnis mehr für ihn darstellte.
    Über den ersten Schritt war er sich klar. Wenn er jetzt auf jemand stieß, mußte es ein Krimineller sein, denn nur derartige Elemente trieben sich in der Vernebelung herum. Ihn konnte er – notfalls mit der Fünfundvierziger – überreden, ihn zu einem Hehler zu führen, der die Münzen kaufen würde.
    Jetzt war er der Jäger, und die Schwärze unterstützte ihn.

 
13. Kapitel
     
    Auf der Fünften Avenue wandte er sich nach Süden. Die ersten Blocks erschienen wie eine Totenstadt, aber dann drang

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